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Wenn der Hund an Leishmaniose erkrankt

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Bei der Erkrankung mit Leishmaniose bzw. Leishmaniasis kommt es zu einer Infektion, bei der nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Menschen vielfältige Symptome auftreten. Die Krankheit kommt vor allem in tropischen und südlichen Ländern auf. Bei ungenügendem Schutz übertragen Sandmücken die Krankheit, die einer medikamentösen Therapie bedarf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Infektion mit der Erkrankung wird durch einen Mückenstich ausgelöst. Eine Übertragung der Erkrankung im Mutterleib durch die Plazenta eines infizierten Tieres wird außerdem für möglich gehalten.
  • Lange Inkubationszeit: Häufig beginnt die Leishmaniose erst Monate oder Jahre nach der Infektion, was eine frühzeitige Behandlung erschwert.
  • Ist Ihr Tier infiziert, kann dieses starke Symptome wie Hautveränderungen (kutane Leishmaniose), Haarausfall, Gewichtsverlust und Koordinationsstörungen zeigen. Einige Tiere haben trotz einer Infektion keine oder nur sehr milde Symptome.
  • Es ist theoretisch möglich, dass Leishmaniose vom infizierten Hund auf den Mensch übergeht, beispielsweise wenn Kinder oder Menschen mit einem schlechten Immunsystem mit dem infizierten Sekret des Tieres in Berührung kommen. Bislang sind jedoch noch keine Fälle bekannt, in denen sich der Mensch beim Tier infiziert hat.

Leishmaniose-Symptome

Das vielfältige Krankheitsbild macht die Diagnose schwierig. Unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Trägheit und Durchfall begleiten die Erkrankung häufig. Zusätzlich sind die folgenden Krankheitszeichen zu finden:

  • Ekzemartige Veränderungen an den Ohren und Augen sind typisch. Aufgrund der beschädigten Haut werden die betroffenen Stellen oftmals von Insekten aufgesucht, die Nährstoffe aus den betroffenen Arealen ziehen. Der bereits geschwächte Hund wehrt sich in der Regel nicht gegen diese Angriffe und fällt deshalb durch fransige Körperbereiche auf (z. B. an den Ohren).

  • Einige erkrankte Tiere leiden unter Nasenbluten. Es wird angenommen, dass diese Reaktion durch eine Entzündung der Nasenschleimhaut entsteht.

  • Starker Haarausfall kommt aufgrund der Hautveränderungen des Hundes vor, welche die Ablösung des Fells begünstigen.

  • Entzündete und verklebte Augen führen dazu, dass die Sehkraft des Tieres beeinträchtigt wird.

  • Starkes Krallenwachstum zeigt sich, was in einer Fehlstellung der Pfote resultieren kann. Oftmals sind die Extremitäten aufgerissen und die Krallen zersplittert.

  • Geschwollene Lymphknoten als Zeichen multipler Entzündungsherde an verschiedenen Körperstellen

  • Die schlecht heilenden Wunden auf der Haut führen häufig zu Infektionen und riechen stark.

Beachten Sie, dass die Symptome zum Beginn der Krankheit meistens schubweise auftreten. Erst nach einer längeren Dauer der Infektion treten die meisten Zeichen der Leishmaniose stetig auf.

Leishmaniose: Ansteckung durch Sandmücken und Vorkommen

Die Ansteckung an der Leishmaniose erfolgt über einen Stich von Sandmücken oder anderen Mückenarten. Es ist auch möglich, dass eine Übertragung von Tier zu Mensch und Tier zu Tier stattfindet. In der Vergangenheit hat es einige Erkrankungsfälle von Tieren gegeben, die sich nicht in vom Erreger befallenen Gebieten aufgehalten haben, weshalb eine Übertragung von Mensch/Tier zu Tier nicht auszuschließen ist.

Es wird außerdem angenommen, dass im Mutterleib von Tieren die Möglichkeit besteht, den Erreger über die Plazenta an ungeborene Hunde zu geben. Dabei kann es vorkommen, dass in einem Wurf nicht alle Welpen infiziert sind, sondern, dass einige Tiere nicht betroffen sind.

Eine Übertragung des Erregers durch Wundsekret wird aktuell in Fachblättern besprochen. Andere Übertragungswege wie frisches Blut, Hundebisse oder Speichel werden für unwahrscheinlich gehalten, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Leishmaniose-Fälle: Betroffene Länder und Hunderassen

Leishmaniose ist ähnlich wie Babesiose und Ehrlichiose besonders in süd- und osteuropäischen Ländern wie Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Kroatien, Bosnien Herzegowina, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Monaco, Andorra, Slowenien, Türkei und Zypern zu finden. Einzelne Fälle der Erkrankung sind auch in Frankreich, England, der Schweiz, Österreich, Holland, Deutschland, Liechtenstein, Belgien und Serbien Montenegro bekannt geworden. Seien Sie bei Reisen mit dem Hund in diese Länder besonders vorsichtig!

Besonders häufig erkranken bestimmte Hunderassen wie Cocker Spaniel, Boxer, Rottweiler und Deutsche Schäferhunde an der Infektion. Generell ist es jedoch möglich, dass sich jede Rasse mit dem Erreger infizieren kann.

Die Diagnose Leishmaniose - so erfolgt sie

Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr Hund an Leishmaniose leidet, ist der Besuch des Tierarztes notwendig. Der Veterinär stellt Ihnen Fragen zu der Herkunft und der Gesundheit Ihres Tieres. Ihre Antworten können bereits einen Hinweis auf eine mögliche Infektion mit dem Erreger geben.

Danach nimmt der Tierarzt eine Untersuchung Ihres Hundes vor. Besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei das Fell, die Ohren, die Haut und die Lymphknoten des Tieres. Um eine Leishmaniose nachzuweisen, ist eine Gewebe- und Blutprobe notwendig. Hat sich Ihr Hund infiziert, ist die Infektion im Blut und Gewebe auch dann nachweisbar, wenn diese noch nicht ausgebrochen ist. Bei einer unsicheren Diagnose wird zusätzlich ein Erreger-Nachweis über das Mikroskop vorgenommen, um Gewissheit zu erhalten.

Medikamentöse Therapie bei Leishmaniose

Ist Ihr Hund an Leishmaniose erkrankt, richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad. In der Regel ist die Therapie langwierig und der Vierbeiner wird mit speziellen Medikamenten behandelt, die dem Erreger die Nährstoffe entziehen oder die Symptome mildern. Eine Behandlung verursacht hohe Kosten, hilft Ihrem Hund jedoch die Beschwerden zu unterdrücken oder sogar ganz gesund zu werden.

Die Lebenserwartung mit Leishmaniose

Die Lebenserwartung eines erkrankten Hundes hängt von der Schwere der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Sind bei einem Tier bereits Veränderungen in den inneren Organen aufgetreten und hohe Protein-Ausscheidungen im Urin nachweisbar, ist die Prognose eher ungünstig. Hunde, die eine niedrige Lymphozyten Menge im Blut besitzen, weisen ebenso einen negativen prognostischen Faktor auf.

Hat Ihr Hund eine hohe Konzentration an Antikörpern, hat dies keine Aussagekraft über die Prognose. Zeigt Ihr Tier keinerlei Symptome, aber ist mit der Erkrankung Leishmaniose diagnostiziert worden und Sie haben sofort eine Therapie begonnen, kann Ihr Tier viele Jahre ohne Symptome leben und ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder aufgehalten werden.

Endlich möglich - die Impfung gegen Leishmaniose

Eine Impfung gegen Leishmaniose ist zu empfehlen, wenn Sie mit Ihrem Hund in ein betroffenes Gebiet reisen und dieser negativ auf die Erkrankung getestet worden ist. Durch das Anwenden eines Impfstoffs wird das Immunsystem auf den Erreger vorbereitet und kann diesen so im Ernstfall erfolgreich abwehren.

Beachten Sie, dass es keinen Impfstoff gibt, der einen Hund zu 100 Prozent schützt. Es gibt jedoch Impfstoffe, die einen hohen Wirkungsgrad aufweisen, weshalb eine Injektion empfehlenswert ist.

Um ein Tier zu immunisieren ist es notwendig, dieses mehrmals impfen zu lassen. Üblicherweise erfolgt die erste Impfung des Hundes mit sechs Monaten. In diesem Alter ist das Immunsystem Ihres Tieres bereit, den Stoff zu verarbeiten, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen zu zeigen. Nachdem Ihr Tier geimpft worden ist, findet eine Auffrischung des Wirkstoffs nach drei und sechs Wochen statt. Nachimpfungen sind danach in der Regel jedes Jahr notwendig, um die Immunität aufrechtzuerhalten.

Alternativen zur Leishmaniose-Impfung: Spot-Ons und Halsbänder

Lässt es sich nicht vermeiden, dass Sie Ihren Hund in ein betroffenes Gebiet mitnehmen, sind insektenabweisende Halsbänder empfehlenswert. Meist sind diese Halsbänder mit dem Wirkstoff Deltamethrin versehen, welcher die Aufgabe hat, Stechmücken abzuwehren und so eine Infektion zu verhindern.

Legen Sie das Deltamethrin-Halsband bereits einige Wochen vor Ihrer Abreise an, um den Wirkstoff auf Ihrem Hund zu verteilen. Es ist außerdem notwendig, dass Sie das Band täglich imprägnieren, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Auch Spot-Ons sind für Hunde verfügbar, die Permethrin enthalten und den Abwehrschutz gegen Mücken optimieren. Üblicherweise ist ein solches Präparat alle zwei Wochen auf den Nacken zu tropfen. Der Nacken ist ein beliebter Ort zum Auftragen der Flüssigkeit, da sich Ihr Vierbeiner dort nicht ablecken kann.

Verwenden Sie Spot-Ons und Halsbänder gegen Mücken, bietet dies keinen 100-prozentigen Schutz, weshalb Sie das Herausgehen in der Dämmerung vermeiden sollten. In der Dämmerung sind Stechmücken sehr aktiv. Unabhängig von der Tageszeit finden Sie im Wald und am Strand eine Vielzahl der Mücken, weshalb es zu empfehlen ist, Ihren Hund an diesen Orten im Haus/Hotel zu lassen.

Unsere Empfehlung: So reagieren Sie bei Leishmaniose beim Hund richtig

Hat Ihr Tier die Diagnose Leishmaniose erhalten, muss dies keinen Einschnitt in die Lebensqualität bedeuten. Dank der passenden Medikamente kann Ihr Tier das Leben genießen und ein durchschnittlich hohes Lebensalter erzielen.

  • Reichen Sie Ihrem Hund Diätfutter, welches speziell auf die Bedürfnisse von an Leishmaniose erkrankten Tieren abgestimmt ist.

  • Stellen Sie Ihr Tier einem Arzt vor, der eine individuelle Therapie entwirft.

  • Reinigen Sie infizierte Wunden regelmäßig mit einer Desinfektionslösung und legen Sie bei größeren Verletzungen einen schützenden Verband an.

  • Tragen Sie Handschuhe, wenn Sie eine Reinigung der betroffenen Hautstellen vornehmen.

  • Verschlechtert sich der Zustand Ihres Hundes trotz Medikation, suchen Sie einen Tierarzt auf und besprechen Sie eine neue Therapieoption.

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