Wie bei uns Menschen ist bei Katzen die obere Hautschicht, die Epidermis, ständig in Bewegung. Alle paar Wochen bildet sie sich komplett neu. Wenn die Haut jedoch nicht in Balance ist, können in diesem Prozess Fehler auftauchen. Zum Beispiel bildet die Haut zu viele Hautzellen oder zu viel Talg, was sich in Form von Schuppen zeigt. Schuppen liegen lose auf dem Fell. Bei schwarzen Katzen sind sie leichter zu erkennen als bei hellen.
Dieser Ratgeber erklärt, warum Schuppen bei Katzen entstehen und wie Halter ihren Lieblingen helfen können.
Schuppen bei Katzen: Die sieben häufigsten Ursachen
Krankheiten, falsche Ernährung oder äußere Einflüsse: Wie bei uns Menschen spiegelt die Haut vieles wider. Besonders empfindlich ist die Katzenhaut während des Fellwechsels. Denn in dieser Zeit arbeitet sie auf Hochtouren. Folgende verschiedene Ursachen können zu Schuppen bei Katzen führen.
Zu trockene Luft
Klimaanlagen im Sommer, Heizungsluft im Winter: Viele Menschen kennen die Folgen von trockener Raumluft aus eigener Erfahrung. Katzen geht es ähnlich. Vor allem Wohnungskatzen sind von dem von Menschen geschaffenen Raumklima abhängig.
Ist die Luft zu trocken, können Schuppen die Folge sein. Auch Samtpfoten, die es sich gerne auf einer Heizung gemütlich machen, neigen häufiger zu Schuppen.
Zu wenig Fellpflege
Schuppen können auftreten, weil die Fellpflege nicht ausreicht. Dies kann bei Langhaarkatzen der Fall sein, deren Fell verfilzt. Vor allem unter den „Achseln“, am Kinn oder an den Seiten entwickelt sich ein kleiner Knoten im Fell schnell zu einer regelrechten Filzplatte. Unter diese kommt wenig Luft, so dass die Haut austrocknet.
Filz bildet außerdem ein Mikroklima, das Bakterien und Pilzen das Eindringen in die Haut erleichtert. Bei älteren Katzen können Schuppen entstehen, wenn die Samtpfote sich nicht mehr putzen kann.
Hormonelle Veränderungen
Wenn die Hormone sich stark verändern, kann dies Schuppen begünstigen. Zum Beispiel in der „Pubertät“, wenn Katze und Kater geschlechtsreif werden, und bei trächtigen oder frisch kastrierten Katzen.
Hautkrankheiten bei Katzen
Treten Schuppen auf, kann dies Anzeichen für eine Hauterkrankung sein. Denn viele davon gehen mit Schuppen einher. Zum Beispiel Hautpilz, der sich häufig durch kreisrunden Haarausfall und schuppende Haut bemerkbar macht. Auch bakterielle Infektionen, oder Kontaktallergien sind mögliche Ursachen für Schuppen bei der Katze.
Organische Erkrankungen
Viele Krankheiten beeinflussen den Stoffwechsel und damit auch das Hautbild. Gelegentlich sind Schuppen bei der Katze die Folge von Krankheiten wie Tumorerkrankungen, Schilddrüsenstörungen oder Diabetes. Meist ist ein Blutbild erforderlich, um sie sicher zu diagnostizieren.
Parasiten
Parasiten wie Flöhe, Haarlinge oder Milben bringen die Haut aus dem Gleichgewicht und begünstigen Schuppen im Katzenfell. Die Katze kratzt sich häufiger, wodurch Bakterien in die Haut eindringen können. Eine bakterielle Infektion wiederum geht häufig mit schuppigem Fell einher. Meist bemerken Sie zusätzlich weitere Symptome wie Rötungen oder Krustenbildung.
Auch Milben können zu Schuppen im Fell der Katze führen. Manche Milben sorgen nicht nur für Schuppen, sondern sehen ihnen sogar ähnlich. Zum Beispiel Raubmilben, auch „wandernde Schuppen“ genannt. Genau hinsehen lohnt sich also.
Unbehandelte Darmparasiten wie Würmer können langfristig zu Mangelerscheinungen führen. Eine mögliche Folge davon können Schuppen sein.
Falsche Ernährung
Zwar enthalten Alleinfutter in Deutschland alles, was die Katze benötigt. Dennoch kann die Ernährung bei einigen Samtpfoten Schuppen verursachen. Sei es, weil sie bestimmte Nährstoffe nicht verarbeiten kann. Oder weil eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Allergie vorliegt.
Hat die Katze Schuppen, sollten Halter die Ernährung der Samtpfote auf den Prüfstand stellen. Denn eine proteinreiche Katzennahrung mit hochwertigen Fetten kann das Hautbild positiv beeinflussen.
Weiße Schuppen bei Katzen: Wann zum Tierarzt?
Wer Schuppen auf seiner Katze entdeckt, sollte zuerst Ursachenforschung betreiben. Oft kommen mehrere Faktoren zusammen: Treffen Fellwechsel, Heizungsluft und eine nicht optimierte Ernährung zeitgleich ein, können Schuppen die Folge sein. Zieht der Frühling ins Land, sind die Schuppen wieder Schnee von gestern.
Doch treten die Schuppen zusammen mit anderen Symptomen auf, bleiben lange bestehen oder werden auffallender, sollten Katzenhalter den Tierarzt konsultieren. Bei leichtem Befall helfen unsere Tipps am Ende des Beitrags.
Schuppen bei Katzen auf dem Rücken und am Körper: Was tun?
Für Schuppen bei Katzen gibt es viele Ursachen – und genauso viele Möglichkeiten, sie zu behandeln.
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie, kann es helfen, eine Ausschlussdiät zu machen. Dabei bekommt die Katze über einen Zeitraum von mehreren Wochen nur eine Futtersorte – auch Leckerlis bilden keine Ausnahme. Eine solche Ausschlussdiät führen Katzenhalter am besten nach Rücksprache mit ihrem Tierarzt durch.
Der Tierarzt ist außerdem der richtige Ansprechpartner rund um die medikamentöse Therapie von Schuppen als Symptom für Erkrankungen. Zum Beispiel kommen bei Pilzbefall spezielle Antimykotika zum Einsatz. Medizinische Lotionen oder Shampoos können die Haut zusätzlich unterstützen.
Wenn organische Krankheiten Ursache der Schuppen sind, erfordern sie darauf abgestimmte Therapien. Zusätzlich können Salben oder andere Produkte erforderlich sein, um den Juckreiz zu lindern.
Schuppen bei Katzen auf dem Rücken: Hausmittel
Neben der regelmäßigen Fellpflege, Futtermitterumstellung oder Ergänzung und dem Ausschluss behandlungsbedürftiger Erkrankungen können Schuppen bei Katzen mit diversen Hausmitteln behandelt werden. Zudem kann eine medizinische Behandlungen durch die Behandlung mit Hausmitteln unterstützt werden. Folgende Hausmittel sind dabei besonders hilfreich:
- Kokosöl: feuchtigkeitsspendende und antimikrobielle Eigenschaften. Es kann helfen, trockene Haut zu beruhigen und Schuppen zu reduzieren.
- Aloe Vera: beruhigende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften, die helfen können, trockene Haut zu beruhigen.
- Apfelessig: kann helfen, das natürliche Gleichgewicht der Haut wiederherzustellen und hat antimikrobielle Eigenschaften.
Schuppen bei Katzen: 5 gute Tipps
Ob Erkrankung oder äußere Einflüsse: Die folgenden Tipps können dabei unterstützen, Schuppen bei der Katze vorzubeugen oder sie zu bekämpfen. Es kann einige Wochen dauern, bis sich der Erfolg zeigt.
- Fellpflege: Pflicht bei Langhaarkatzen, doch auch Kurzhaarkatzen profitieren von der durchblutungsfördernden Fellpflege.
- Für ein angenehmes Raumklima sorgen, zum Beispiel mit Luftbefeuchtern.
- Ein Teelöffel Lachsöl oder Leinöl, reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, pro Tag unterstützt Haut und Fell.
- Hochwertiges Katzenfutter mit hohem Fleischanteil füttern.
- Parasiten vor beugen oder zeitnah mit einer Wurmkur vom Tierarzt bekämpfen.