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Katze mit Hautpilz

Unangenehme Zoonose: Hautpilz bei Katzen

© Shutterstock

Hautpilz bei Katzen: Vorsicht, ansteckend!

von Carina Petermann

am aktualisiert

Die Katze hat gerötete Hautstellen und kratzt sich – könnte sie einen Hautpilz haben? Wir erklären, wie Sie Hautpilz erkennen und was dann zu tun ist.

Hautpilz bei Katzen ist eine weit verbreitete Erkrankung, die sowohl für das Tier als auch für den Menschen unangenehm sein kann. Diese Pilzinfektion betrifft oft insbesondere junge oder geschwächte Tiere mit einem schwachen Immunsystem. Der häufigste Erreger von Hautpilz bei Katzen ist Microsporum canis

In diesem Artikel werden wir näher auf Symptome, Ursachen und Behandlung des Katzenpilzes eingehen. Damit Sie ihn im Zweifelsfall schnell erkennen und reagieren können.

Hautpilz bei Katzen erkennen: Symptome

Die Symptome für Hautpilz können sehr vielfältig sein. Allerdings gibt es typische Warnzeichen, die vor allem am Kopf und den Beinen auftreten:

  • Stumpfes Fell und Haarbruch an vereinzelten Stellen, teils mit roter Umrandung
  • kahle Stellen
  • kreisrunde, gerötete Haut mit Schuppen
  • Entzündung der Krallen
  • Juckreiz, wobei sich die Katze vermehrt leckt oder kratzt
  • Auch Krustenbildung und kleine Pusteln können auftreten

Besonders aufmerksam sollten Katzenbesitzer werden, wenn mehrere dieser Symptome gleichzeitig auftreten. Einige Katzen zeigen kaum Symptome, obwohl sie unter Hautpilz leiden. Dies kann bei geschwächten Tieren tückisch sein, da die Erkrankung sich sogar auf die Organe ausbreiten kann. Auch asymptomatische Tiere können andere Katzen oder auch Menschen anstecken.

Häufig betroffene Körperstellen

Die vom Hautpilz am meisten betroffenen Körperstellen sind Kopf, Ohren und Beine der Katze. In einigen Fällen kann die Infektion jedoch auch andere Körperregionen befallen. Zu beachten ist, dass nicht alle Katzen deutliche Symptome zeigen, weshalb regelmäßige Kontrollen besonders wichtig sind.

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Haustier vermehrt an bestimmten Stellen kratzt oder leckt und gleichzeitig Haarausfall hat, sollten Sie einen Besuch beim Tierarzt in Betracht ziehen. Eine frühe Diagnose erleichtert die Behandlung erheblich.

Hautpilz bei Katzen: Ursachen und Ansteckungswege

Katzen können sich auf verschiedene Weise mit Hautpilz infizieren. Der Erreger, meist Microsporum canis, wird vor allem durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen. Auch kontaminierte Gegenstände wie Bürsten, Decken oder Körbchen können eine Quelle der Infektion sein.

Der Pilz kann in der Umwelt lange überleben, was das Risiko der Ansteckung erhöht. Katzen mit einem schwachen Immunsystem, wie junge Kätzchen oder kranke Tiere, sind besonders anfällig. Es ist daher wichtig, Hygiene und Sauberkeit im Umfeld der Katze strikt zu beachten.

Risikofaktoren und prävention

Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko einer Pilzinfektion erhöhen können. Ein geschwächtes Immunsystem macht die Katze anfälliger für Krankheiten aller Art, einschließlich Hautpilz. Auch Stress und schlechte Haltungsbedingungen spielen eine Rolle. Regelmäßige Impfungen und eine ausgewogene Ernährung sind essentielle Bausteine zur Stärkung der Abwehrkräfte.

Zur Vermeidung von Hauterkrankungen sollten Katzenhalter regelmäßige tierärztliche Untersuchungen durchführen lassen. Die Isolation von bereits erkrankten Tieren hilft zudem, die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Eine gründliche Desinfektion des Lebensumfelds trägt ebenfalls dazu bei, keimfreie Bedingungen zu schaffen.

Eine Perserkatze
Perserkatzen sind anfälliger für Hautpilze als andere Rassen (Shutterstock)
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Hautpilz bei der Katze: Diagnose

Um festzustellen, ob Ihre Katze an Hautpilz leidet, führt der Tierarzt mehrere Tests durch. Der erste Schritt ist oft eine gründliche Untersuchung des Fells und der Haut unter UV-Licht, das sogenannte Wood-Licht. Das Mikrosporum-Fluoreszens ermöglicht eine erste Einschätzung.

Zusätzlich wird häufig eine Haarprobe oder ein Hautabstrich genommen, um sie im Labor zu analysieren. Diese Proben werden auf spezielle Nährmedien gesetzt, um das Wachstum von Pilzkulturen zu fördern. Der genaue Nachweis dauert zwar einige Tage, liefert jedoch sichere Ergebnisse.

Weitere Diagnostikmethoden

Ein mikroskopischer Blick auf die Hautschuppen kann ebenfalls Aufschluss geben. Dabei werden die Proben direkt auf Anzeichen von Pilzelementen untersucht. Für eine schnelle Erstdiagnose kann dies ausreichend sein. Ergänzend kann jedoch immer noch eine Kultivierung notwendig sein.

Es gibt zudem innovative PCR-basierte Verfahren, die den genetischen Fingerabdruck des Erregers schnell identifizieren können. Diese sind kostenintensiver, liefern aber innerhalb kürzester Zeit präzise Angaben über den Pilztyp.

Katze Untersuchung mit einer Wood-Lampe
Eine sogenannte Wood-Lampe hilft dem Tierarzt bei der Diagnose (Shutterstock)

Hautpilz bei Katzen behandeln

Wenn Ihre Katze Hautpilz hat, brauchen Sie Geduld für die Behandlung. Denn diese dauert mindestens zwei Monate. Oft liegt dem Hautpilz eine andere Erkrankung zugrunde, die das Immunsystem schwächt. Darum sollte jede betroffene Katze gründlich untersucht werden – zum Beispiel über ein zusätzliches großes Blutbild. Besteht eine Erkrankung, ist diese parallel zu behandeln.

Die Therapie des Pilzes erfolgt innerlich über Tabletten mit dem Wirkstoff Itraconazol und gleichzeitig äußerlich. Bei der äußerlichen Bekämpfung von Hautpilz verteilen Sie Antimykotika in Form von Shampoo oder Tinkturen auf die Haut. Je nach Befall ist es erforderlich, den ganzen Körper mindestens zweimal pro Woche damit zu behandeln.

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Vor allem bei Halblanghaar- und Langhaarkatzen ist es sinnvoll, die Katze zumindest teilweise zu scheren. Denn Wärme und Feuchtigkeit begünstigen Hautpilz. Kommt „mehr Luft“ daran, wird es ungemütlich für Dermatophyten.

Eine Hautpilz-Behandlung gilt als erfolgreich, wenn dies zwei Laboruntersuchungen im Abstand von vier Wochen bestätigen. Entscheidend für den Erfolg ist die Behandlung der Umgebung.

Katze hat Hautpilz: Hausmittel

Neben medikamentösen Maßnahmen können auch einige Hausmittel unterstützend wirken. Essigwasser und Teebaumöl sind beispielsweise bekannt für ihre antimykotischen Eigenschaften. Dennoch sollten solche Hausmittel nie ohne Absprache mit dem Tierarzt angewendet werden.

Hygienemaßnahmen bei Katzen-Hautpilz

Eine gründliche Reinigung der Umgebung ist unerlässlich. Dazu gehört das Waschen von Decken, Kissen und Spielzeug der Katze bei hohen Temperaturen. Hartnäckige Flächen können mit speziellen Reinigungsmitteln desinfiziert werden. Die Pilzsporen verteilen sich in der Umgebung und warten hier auf ihren Einsatz – und das bis zu 18 Monate lang! Zu den empfehlenswerten Hygienemaßnahmen für die Umgebung gehören:

  • tägliches Waschen benutzter Katzendecken bei 60 Grad
  • alternativ: fungizide Desinfektionsmittel für Wäsche in die Maschine geben
  • Oberflächen wischen mit fungizider Lösung – zum Beispiel 0,2% Enilconazol oder Chlorbleiche (1:10 mit Wasser verdünnt)
  • Dampfstrahler verwenden, die mindestens 43 Grad auf der zu behandelnden Oberfläche erreichen

Einige Experten raten dazu, alles, was nicht desinfiziert werden kann, wegzuwerfen. Allerdings reicht es in vielen Fällen bereits aus, das Immunsystem der Katze zu stärken und die Infektionslast zu senken. Besprechen Sie das Risiko für Reinfektionen mit Ihrem Tierarzt.

Katze bekommt Impfung
Eine Impfung bietet immungeschwächten Tieren zusätzlichen Schutz (Shutterstock)

Wie kann ich Hautpilz bei Katzen vorbeugen?

Der beste Schutz vor Hautpilz sind Gesundheit und gute Pflege. Bei Lang- und Halblanghaarkatzen achten Sie darauf, dass es nicht zu Verfilzungen kommt. Denn das feuchtwarme Klima unter Filzplatten bildet ideale Voraussetzungen für Hautpilze.

Leidet Ihre Katze unter Dauerstress, gehen Sie den Ursachen auf den Grund. Stress über einen längeren Zeitraum erhöht das Risiko für Hautpilz.

Bei immungeschwächten Tieren, die beispielsweise unter FIP oder FIV leiden, ist besondere Vorsicht angesagt. Achten Sie auf eine gute Hygiene. Eine Impfung kann für diese Tiere einen zusätzlichen Schutz bieten – vor allem, wenn sie mit vielen anderen Katzen zusammenleben.

Was bringt die Impfung gegen Hautpilz?

Eine Impfung gegen Hautpilz schützt nicht sicher vor einer Erkrankung. Allerdings ist eine weitaus höhere Menge an Dermatophytien notwendig, um bei einem geimpften Tier Hautpilz auszulösen. Erkrankt eine geimpfte Katze an Hautpilz, ist der Befall weniger ausgeprägt.

Ob eine Impfung sinnvoll ist, hängt von den Lebensumständen und der Konstitution der Katze ab. Dies kann der behandelnde Tierarzt am besten beurteilen. Außerdem kann die Impfung bei einer befallenen Katze die Therapie wirksam unterstützen.

Katze hat Hautpilz an den Ohren
Eine Katze mit einem Hautpilz an den Ohren und der Nase (Shutterstock)

Die Hautpilz-Impfung erfolgt an zwei Terminen im Abstand von zwei Wochen. Nach der zweiten Impfung schreitet die Genesung von erkrankten Tieren in der Regel schneller voran. Insgesamt bietet die Hautpilz-Impfung für maximal ein Jahr zusätzlichen Schutz.

Hautpilz bei Katzen: Für Menschen ansteckend

Als Zoonose ist Katzen-Hautpilz auf den Menschen übertragbar. Es kann zu Kopfpilz inklusive Haarausfall oder zu Hautpilz mit schuppigen, kreisrunden und juckenden Stellen kommen. Das Streicheln von infizierten Tieren kann ausreichen, um sich anzustecken. Allerdings hängt auch beim Menschen viel vom Immunsystem und dem Infektionsdruck ab.

Waschen Sie sich nach jedem Kontakt mit der betroffenen Katze gründlich die Hände. Tiere mit Hautpilz sollten Bettverbot bei ihrem Zweibeiner bekommen. Wenn kleine Kinder im Haushalt leben, ist besondere Vorsicht anzuraten. In Beständen mit mehreren Tieren empfehlen Experten eine Quarantäne für erkrankte Tiere.

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