Erstmilch wird direkt nach der Geburt von der Mutterkatze produziert. Sie ist cremeweiß bis gelb und etwas dickflüssiger als normale Milch. Das Kolostrum, wie diese Milch auch genannt wird, ist reich an Energie, Fetten und Proteinen, wodurch es das Immunsystem stärkt (Bildung von Antikörpern).
Die Erst- oder Vormilch ist entscheidend für die weitere Entwicklung von Katzenbabys. Wenn sie nicht damit versorgt werden können, gibt es aber eine Notlösung.
Wie wichtig ist Erstmilch für Kätzchen?
Kätzchen kommen mit einem unfertigen Immunsystem zur Welt, was bedeutet, dass sie noch keine Infektionen abwehren können. Die kleinen Katzenbabys brauchen den Schutz, den ihnen die Erstmilch ihrer Mutter nach der Geburt liefert. Wenn die Kätzchen in den ersten Stunden ihres Lebens Erstmilch trinken, beginnen die Antikörper direkt im Darm der kleinen Katzen zu wirken - zum Beispiel gegen Keime, die sie aufnehmen. Die Antikörper gelangen durch die Darmwände in den Blutkreislauf der kleinen Fellknäuele. Die Antikörper der Mutterkatze stärken das Immunsystem der Kätzchen und bewirken, dass sie gegen bestimmte Infektionskrankheiten gewappnet sind. Daher ist es sehr wichtig, dass die Kleinen nach ihrer Geburt ausreichend Erstmilch bekommen, damit sie überleben können. Wenn ein Kätzchen nicht genug Kolostrum bekommt, besteht ein größeres Risiko für Infektionen, Blutvergiftungen und das sog. Fading Kitten Syndrom.
Kolostrum ist außerdem auch ein wichtiger Energielieferant für neugeborene Kätzchen, der verhindert, dass der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt. Es ist reich an Nährstoffen, die das Wachstum der Kätzchen fördern. Zudem enthält die Erstmilch auch Proteine (Hormone und Wachstumsfaktoren), die den Organen der Kätzchen dabei helfen, sich zu entwickeln.
Brauchen Kätzchen Erstmilch?
Für das Überleben von neugeborenen Kätzchen ist es sehr wichtig, dass sie Erstmilch von ihrer Mutter bekommen. Die Kleinen brauchen das Kolostrum, um ihr Immunsystem aufzubauen, sowie als Energie- und Nährstoffquelle. So können sie überleben und wachsen. Wenn Kätzchen nicht mit ausreichend Erstmilch versorgt werden, sind sie einem größeren Risiko für Infektionen, Blutvergiftungen und dem sog. Fading Kitten Syndrom ausgesetzt.
Kätzchen, die kein Kolostrum von ihrer eigenen Mutter bekommen, können Erstmilch von einer anderen Mutterkatze, die gerade Nachwuchs zur Welt gebracht hat, erhalten. In diesem Fall muss man allerdings unbedingt zunächst die Blutgruppe der fremden Mutterkatze überprüfen, um sicherzustellen, dass sich bei den Kätzchen keine Anämie entwickelt (Feline Neonatale Isoerythrolyse).
Ist Erstmilch ungefährlich für Kätzchen?
Erstmilch von der eigenen Mutterkatze ist ungefährlich für Kätzchen. Es ist wichtig, dass sie hinreichend damit versorgt werden, damit ihr Immunsystem stark genug wird und sie überleben können. Das größte Risiko bei der oralen Gabe von jeglichen Nahrungsmitteln an neugeborene Tiere besteht darin, dass sie sie versehentlich einatmen können. Es ist daher am besten, wenn die Kätzchen an den Zitzen ihrer Mutter saugen können und nicht mithilfe einer Spritze ernährt werden müssen, es sei denn, man hat wirklich keine andere Wahl.
Wie lange brauchen verwaiste Kätzchen Kolostrum?
Ein Katzenjunges braucht innerhalb von den ersten 24 Stunden nach seiner Geburt Kolostrum, damit die passive Immunisierung der kleinen Tiere beginnen kann. Bei verwaisten Kätzchen besteht die Hoffnung, dass sie direkt nach der Geburt etwas Erstmilch von ihrer Mutter bekommen haben. Ist dies nicht der Fall, so können sie am ersten Tag ihres Lebens von einer anderen Mutterkatze gesäugt werden, die gerade Nachwuchs bekommen hat. Wenn keine andere Mutterkatze vor Ort ist, dann gibt es eine Notlösung: ein Serum, das aus dem Blut einer gesunden, erwachsenen Katze gewonnen wird und einem Katzenbaby gespritzt werden kann, um sein Immunsystem in Gang zu bringen. Wenn Sie mehr über die Verwendung dieses Serums für Kätzchen herausfinden möchten, können Sie einen Tierarzt zu Rate ziehen.
Nach 24-48 Stunden „schließen“ sich die Darmwände der Kätzchen und können keine Antikörper mehr aufnehmen. Nach dieser Zeitspanne können die Katzenbabies mithilfe einer Spritze normale Säuglingsmilch für Kätzchen bekommen, welche aus einem Milchpulver angerührt wird.
Welche Themen rund um's Kolostrum sollte man mit einem Tierarzt besprechen?
Wenn Sie glauben, dass Ihr Kätzchen keine Gelegenheit bekommen hat, von seiner Mutter gesäugt zu werden, ist es wichtig, dass Sie eine tiermedizinische Meinung einholen. Sie können mit Ihrem Tierarzt über die Möglichkeit reden, dem Katzenbaby eine Impfung mit dem Serum aus dem Blut einer fremden, gesunden, ausgewachsenen Katze zu verabreichen, um das Immunsystem der kleinen Katze zu verbessern. Wenn Sie sich um das Immunsystem Ihres Kätzchens sorgen, können Sie auch hierzu genauere Informationen von einem Tierarzt bekommen.
Ein weiterer Punkt, den Sie besser mit einem Tierarzt besprechen sollten, ist die Frage, wie lange vor der Paarung die Mutterkatze am besten geimpft werden sollte. Dadurch wird nicht nur die Katze selbst geschützt, sondern man stellt zugleich auch sicher, dass das Kolostrum die bestmögliche Qualität hat. So sind auch ihre Kätzchen geschützt. Die Ernährung der Mutterkatze ist ebenfalls ein interessantes Thema, zu dem Sie Ihren Tierarzt befragen können, denn diese ermöglicht es ebenso, eine gute Qualität der Erstmilch zu gewährleisten.