Der West Highland Terrier, oft auch liebevoll „Westie“ genannt, ist eine der beliebtesten Hunderassen weltweit. Mit seinem markanten weißen Fell und dem lebhaften Charakter hat er sich in viele Herzen geschlichen. Doch wie jede Rasse bringt auch der Westie seine ganz speziellen Eigenheiten und Macken mit sich.
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf diese besonderen Eigenschaften und geben wertvolle Tipps zum Umgang mit ihnen.
Sturheit und Selbstständigkeit
Eine der auffälligsten Macken des West Highland Terriers ist seine Sturheit. Diese Hunde wissen genau, was sie wollen, und lassen sich nur ungern davon abbringen. Ihre selbstständige Natur kann für unerfahrene Hundebesitzer eine Herausforderung darstellen, da sie oft bestrittene Befehle ignorieren und lieber ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen.
Um mit dieser Macke umzugehen, ist konsequente Erziehung unerlässlich. Mit Geduld und positiver Verstärkung lässt sich der Dickkopf eines Westies jedoch gut zähmen. Es ist wichtig, klare Regeln aufzustellen und diese konsequent durchzusetzen, damit sich der Vierbeiner an ein geordnetes Miteinander gewöhnt.
Lärmempfindlichkeit und Bellfreude
Westies sind sehr wachsam und reagieren empfindlich auf Geräusche. Eine seiner Macken ist daher seine Tendenz, bei jeder Kleinigkeit zu bellen. Ob der Postbote an der Tür klingelt oder ein Vogel am Fenster vorbeifliegt – der West Highland Terrier meldet es meist lautstark. Dies kann in einer ruhigen Nachbarschaft schnell zu Problemen führen.
Mit einem geeigneten Training lässt sich dieses Verhalten reduzieren. Wichtig ist hierbei Ruhe und Beständigkeit. Schimpfen führt meist nur dazu, dass der Hund noch aufgeregter wird. Stattdessen sollte man versuchen, den Hund in solchen Momenten abzulenken und ihm alternative Verhaltensweisen beizubringen.
Allergien
Leider neigen Westies zu bestimmten gesundheitlichen Problemen, insbesondere zu allergischen Erkrankungen. Viele Besitzer bemerken irgendwann, dass ihr Westie unter Hautallergien leidet, die sich durch Juckreiz und ständiges Kratzen äußern. Auch Futterunverträglichkeiten sind keine Seltenheit.
Regelmäßige Besuche beim Tierarzt und eine sorgfältig abgestimmte Ernährung können helfen, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Es empfiehlt sich, hochwertige Futtermittel zu wählen und auf mögliche Allergene zu achten, um das Risiko von Hautproblemen zu minimieren.
Hüft- und Gelenkprobleme
Ein weiteres gesundheitliches Problem, das bei West Highland Terriers häufig vorkommt, sind Hüft- und Gelenkprobleme. Durch ihre kompakte Körperstruktur leiden sie manchmal unter Fehlstellungen oder Arthrose. Diese Beschwerden zeigen sich oft im höheren Alter, können aber durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung vorgebeugt werden.
Besonders wichtig ist es, Übergewicht zu vermeiden, da dies die Gelenke zusätzlich belastet. Leichte, gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen können dabei helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu fördern.
Aufwändige Fellpflege
Die auffällige weiße Fellfarbe des Westies verlangt nach regelmäßiger Pflege. Ihr doppeltes Haarkleid muss regelmäßig gebürstet und getrimmt werden, um frei von Matten und Knoten zu bleiben. Besonders im Frühjahr und Herbst, wenn der Fellwechsel stattfindet, ist eine intensivere Pflege notwendig.
Es ist sinnvoll, den Westie an eine frühe Pflegeroutine zu gewöhnen, um Stress zu vermeiden. Mit der richtigen Bürste und eventuell gelegentlichen Besuchen beim professionellen Hundefriseur bleibt das Fell gesund und glänzend. Auch die Ohren und Augen sollten regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden, um Infektionen vorzubeugen.
Anspruchsvolle Körperpflege und Hygiene
Neben der Fellpflege ist auch die allgemeine Körperpflege wichtig. Die Krallen müssen regelmäßig geschnitten und die Zähne geputzt werden. Saubere Zähne tragen entscheidend zur Gesundheit und Langlebigkeit des Hundes bei. Zahnstein kann nicht nur zu Mundgeruch, sondern auch zu ernsthaften Zahn- und Zahnfleischerkrankungen führen.
Wöchentliche Kontrollen und Pflegerituale helfen, die Hygiene des Westies aufrechtzuerhalten. Mit ein wenig Übung werden sowohl Hund als auch Halter Routine entwickeln, was die Pflege angenehmer für beide macht.
Herausfordernde Ernährungsansprüche
Westies können wählerisch sein, wenn es um ihr Futter geht. Hochwertiges Hundefutter ist essenziell, um ihre Gesundheit zu gewährleisten. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für Futterallergien sollte besonderes Augenmerk auf die Inhaltsstoffe gelegt werden. Es empfiehlt sich, hypoallergenes Futter zu verwenden, um möglichen Hautreaktionen oder Magenproblemen vorzubeugen.
Mahlzeiten sollten ausgewogen und reich an Nährstoffen gestaltet werden. Abwechslung im Napf macht das Fressen interessanter und stellt sicher, dass der Hund alle wichtigen Vitamine und Mineralien bekommt. Frisches Wasser sollte natürlich immer bereitstehen.
Jagdinstinkt und hohes Aktivitätslevel
Ihren Jagdinstinkt haben Westies trotz ihrer Größe nicht verloren. Ursprünglich wurden sie als Jagdhunde gezüchtet, um Ungeziefer wie Ratten und Mäuse zu fangen. Dieser Instinkt zeigt sich noch heute in ihrem Verhalten, weshalb es wichtig ist, sie gut im Auge zu behalten, wenn man mit ihnen spazieren geht.
Der West Highland Terrier braucht daher viel Bewegung und mentale Stimulation. Lange Spaziergänge, Spielstunden und kleine Aufgaben fordern und fördern ihn gleichermaßen. Agility-Training und Intelligenzspiele eignen sich hervorragend, um den agilen und klugen Hund auszulasten.
Auch Nasenspiele und Suchaufgaben entsprechen seinem natürlichen Jagdinstinkt und sorgen für Freude und Zufriedenheit. Hundehalter stellen am besten sicher, dass ihr Hund genügend Abwechslung in seinem Alltag hat, um Langeweile und Frustration zu vermeiden. Ein ausgelasteter Westie ist ein glücklicher Westie.