Der Hund hat eine Kralle abgerissen oder sie ist eingerissen? Keine Sorge, das kommt häufiger vor, als mancher denkt. Hundekrallen sind tatsächlich ein empfindlicher Teil des Körpers des Vierbeiners, und eine Verletzung kann schnell passieren. Wie beim Menschen ist die Kralle den Fingernägeln ähnlich und ein Ab- oder Einreißen ist schmerzhaft und kann bluten.
Dieser Ratgeber erklärt, was Ursachen sein können und was Halter bei abgerissenen Krallen beim Hund tun können.
Warum reißen Hundekrallen ein oder sogar ab?
Die Hundekralle besteht aus Keratin, ähnlich wie menschliche Fingernägel. Aktivitäten wie Rennen, Graben oder Springen können dazu führen, dass die Krallen abreißen oder einreißen. Manche Hunde haben von Natur aus schwächere Krallen, was das Risiko noch erhöht.
Ein weiterer Faktor kann mangelnde Pflege sein. Lange Krallen neigen eher dazu, zu brechen, insbesondere wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden.
Eingerissene Kralle beim Hund: Typische Ursachen
Meist passiert das Ab- oder Einreißen der Hundekralle bei ganz alltäglichen Bewegungen des Hundes:
- Zufälliges Hängenbleiben an einem Teppich oder einer Decke
- Laufen auf ungleichmäßigem Untergrund
- Übermäßige Aktivität und Spielen
- Natürliche Abnutzung bei älteren Hunden
Erste Hilfe - Maßnahmen bei abgerissener Kralle beim Hund
Eine abgerissene Kralle, egal ob komplett oder teilweise, erfordert sofortige Aufmerksamkeit. Die richtige Erste Hilfe - Maßnahmen kann den Heilungsprozess beschleunigen und Schmerzen lindern. Hier sind einige Schritte, die Halter am besten unternehmen:
Zuerst Ruhe bewahren und den Hund beruhigen. Schmerz und Stress können seinen Zustand verschlimmern, daher ist es wichtig, dass Halter ihn sanft halten und ihm gut zureden.
- Die Pfote reinigen: Um Infektionen vorzubeugen, zunächst die betroffene Pfote reinigen. Am besten lauwarmes Wasser verwenden, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen. Grobe Reibung unbedingt vermeiden, da dies zusätzlichen Schmerz verursachen kann. Anschließend Pfote vorsichtig mit einem sauberen Handtuch trocken tupfen. Es ist ratsam, dass kein Wasser zwischen den Zehen zurückbleibt, da dies Keime und Bakterien begünstigt.
- Wunde desinfizieren: Als nächstes wird die Wunde desinfiziert. Ein mildes Desinfektionsmittel hilft dabei, Bakterien abzutöten und Infektionen zu verhindern. Eine kleine Menge auf einen Wattebausch auftragen und die verletzte Stelle behutsam säubern.
Das Desinfektionsmittel sollte übrigens speziell für Haustiere geeignet sein, da bestimmte Substanzen für Hunde giftig sein können. - Blutung stoppen: Wenn die Wunde blutet, unbedingt versuchen, die Blutung zu stoppen. Dabei leicht mit einem sterilen Verband oder einem sauberen Tuch auf die Wunde drücken. Diesen Druck mindestens fünf Minuten lang aufrecht erhalten, bis die Blutung nachlässt.
Sollte die Blutung stark sein oder nach diesem Zeitraum nicht nachlassen, gilt es einen Tierarzt aufsuchen. Es könnte eine tiefere Verletzung vorliegen, die professionelle Behandlung erfordert.
Hund hat sich Kralle abgerissen: Heilung fördern
Nachdem die Sofortmaßnahmen durchgeführt sind, geht es darum, die langfristige Heilung zu fördern. Hier spielt die tägliche Pflege eine entscheidende Rolle:
- Wundsalbe auftragen: Zur Unterstützung der Heilung sollte regelmäßig eine Wundsalbe wie Bepanthen auf die Kralle auftragen. Diese Salben enthalten oft entzündungshemmende und antibakterielle Inhaltsstoffe, die den Heilungsprozess unterstützen. Wichtig: Der Hund solte die Salbe nicht ablecken. Am besten verbinden die Pfote locker verbinden, um die Salbe an Ort und Stelle zu halten und zusätzlichen Schutz zu bieten.
- Nagelpflege beibehalten: Regelmäßiges Schneiden und Feilen der Krallen kann zukünftige Verletzungen verhindern. Ideal ist es, wenn einmal pro Woche die Krallen überprüft und bei Bedarf gekürzt werden.
Es gibt spezielle Krallenschneider und Feilen für Hunde, die eine sichere und effektive Pflege ermöglichen. Wenn Unsicherheit besteht, unbedingt vom Tierarzt die richtige Technik zeigen lassen.
Kralle eingerissen beim Hund: Vorbeugung
Natürlich ist es besser, Verletzungen zu vermeiden, als sie behandeln zu müssen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Krallenproblemen vorbeugen können:
- Geeignete Untergründe wählen: Den Hund am besten nicht auf harten oder rauen Oberflächen rennen lassen. Gras, weiche Erde oder Sand sind ideal, da sie weniger Druck auf die Krallen ausüben.
In einer städtischen Umgebung sollten Halter darauf achten, dass der Hund seine Bewegungseinheiten auf verschiedene Untergründe verteilt bekommt. So wird die Muskulatur gestärkt und gleichzeitig das Risiko von Krallenbrüchen reduziert. - Spielzeug und Aktivitäten überwachen: Manchmal kann übermütiges Spielen zu Krallenverletzungen führen. Daher ist es sinnvoll, das Spielverhalten des Hundes zu beobachten und von gefährlichen Aktivitäten abzulenken.
- Regelmäßige Besuche beim Tierarzt: Ein regelmäßiger Check-up beim Tierarzt kann viele Probleme frühzeitig erkennen. Der Tierarzt überprüft nicht nur den allgemeinen Gesundheitszustand, sondern auch die Krallen und Pfoten des Lieblings.
Empfehlenswert sind mindestens zwei Besuche im Jahr. Sollten jedoch Auffälligkeiten bemerkt werden, nicht auf den nächsten Termin warten, sondern sofort handeln.
Richtige Ernährung für starke Krallen
Die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Gesunderhaltung der Hundekrallen. Es ist wichtig, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält, um das Wachstum und die Festigkeit seiner Krallen zu unterstützen.
Proteine sind essentiell für das Gewebe und die Struktur der Krallen. Hochwertige Proteinquellen wie Fleisch, Fisch und Eier sollten regelmäßig Teil der Ernährung sein.
Vitamine, insbesondere Biotin und Vitamin E, tragen zur Stärkung der Hundekrallen bei. Durch Nahrungsergänzungen speziell für Hunde können diese hinzugefügt werden. Vorher Rücksprache mit dem Tierarzt halten, ist immer sinnvoll.
Genügend frisches Wasser ist für nicht für jeden Hund wichtig, Dehydrierung kann die Hundekralle spröde machen und anfälliger für Brüche. Zusätzlich können Nassfutter und hydrierende Snacks helfen, den Liebling gut mit Flüssigkeit zu versorgen.