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Ist der Corgi eine Qualzucht?
© OlesyaPogosskaya / Shutterstock

Ist der Corgi eine Qualzucht?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Sie waren die Lieblingshunde von Queen Elizabeth II.: die Corgis. Viele finden ihren Körperbau drollig und niedlich, aber ist der Corgi eine Qualzucht?

Der Corgi, insbesondere die Varianten Welsh Corgi Pembroke und Welsh Corgi Cardigan, ist weltweit für sein niedliches Aussehen, seine kurzen Beine und seinen charmanten Charakter bekannt. Doch mit der Popularität dieser Rasse stellt sich eine wichtige Frage: Ist der Corgi eine Qualzucht

In diesem Ratgeber werfen wir einen detaillierten Blick auf die gesundheitlichen Probleme und Zuchtpraktiken, die mit dieser Hunderasse verbunden sind, und klären, was potenzielle Corgi-Halter wissen sollten.

Was versteht man unter Qualzucht?

Qualzucht bezieht sich auf die Zucht von Tieren, bei denen bestimmte äußere Merkmale, die als „schön“ oder „typisch“ für die Rasse gelten, im Vordergrund stehen, oft jedoch auf Kosten der Gesundheit und des Wohlbefindens des Tieres. Diese Merkmale können dazu führen, dass die Tiere unter erheblichen körperlichen oder psychischen Problemen leiden.

In der Hundezucht sind einige bekannte Beispiele für Qualzucht das extrem kurze Gesicht (Brachyzephalie) bei Möpsen und Französischen Bulldoggen, was zu Atemproblemen führt, oder die extrem lange Wirbelsäule bei einigen Dackeln, die zu Rückenproblemen führen kann.

Der Corgi: Rassemerkmale 

Der Corgi ist bekannt für seine kurzen Beine und den länglichen Körper. Diese Körperform, die als Chondrodysplasie bezeichnet wird, ist genetisch bedingt und wurde gezielt herangezüchtet. 

Die Chondrodysplasie führt zu einem Zwergenwuchs, bei dem die Knochen der Beine verkürzt sind. Während dies dem Corgi sein charakteristisches Aussehen verleiht, bringt es auch potenzielle Gesundheitsrisiken mit sich.

Corgis: Mögliche Gesundheitsprobleme

Wirbelsäulenprobleme 

Aufgrund ihrer länglichen Wirbelsäule und kurzen Beine sind Corgis anfällig für Bandscheibenerkrankungen und Wirbelsäulenprobleme. Der Druck auf die Wirbelsäule kann im Alter oder bei unvorsichtiger Bewegung zu Schmerzen, Lahmheit oder sogar zu Lähmungen führen. Das Risiko für diese Probleme wird durch Übergewicht oder ungenügende Bewegung zusätzlich erhöht.

Hüftdysplasie

Obwohl die Hüftdysplasie (eine Fehlbildung der Hüftgelenke) häufiger bei großen Hunderassen vorkommt, kann auch der Corgi darunter leiden. Diese Erkrankung kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen und erfordert oft eine lebenslange Behandlung oder sogar chirurgische Eingriffe.

Augenerkrankungen

Corgis können zu verschiedenen Augenerkrankungen neigen, darunter Katarakte und Progressive Retinaatrophie (PRA), eine Erkrankung, die zu fortschreitendem Sehverlust und letztlich zur Erblindung führen kann. Diese genetischen Erkrankungen sind in der Zuchtlinie oft weiter verbreitet, wenn keine strengen genetischen Tests durchgeführt werden.

Ist der Corgi eine Qualzucht?

Die Frage, ob der Corgi als Qualzucht angesehen werden kann, ist nicht einfach zu beantworten und hängt von mehreren Faktoren ab. Die Chondrodysplasie, die zu den charakteristischen kurzen Beinen führt, ist zwar nicht per se eine Qualzucht, kann aber Gesundheitsprobleme verursachen, die das Wohlbefinden des Hundes beeinträchtigen.

Es gibt Züchter, die den Corgi bewusst so züchten, dass extreme Merkmale betont werden, was das Risiko von gesundheitlichen Problemen erhöht. Züchter, die auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere achten, testen ihre Zuchttiere auf genetische Krankheiten und wählen ihre Tiere sorgfältig aus, um das Risiko von Erbkrankheiten zu minimieren.

Auch Käufer tragen Verantwortung. Wer sich für einen Corgi interessiert, sollte sich gut über die Rasse informieren und einen seriösen Züchter wählen, der sich der Gesundheit und dem Wohl der Tiere verpflichtet fühlt. Unterstützen Sie keine Züchter, die nur auf das äußere Erscheinungsbild achten und gesundheitliche Probleme ignorieren.

Ist der Corgi eine Qualzucht?
Qualzucht bei Corgis: Der Körperbau kann tatsächlich Probleme verursachen (Kanyshev Andrey / Shutterstock)

Qualzucht bei Corgis verhindern: Seriöse Corgi-Züchter finden

Ein guter Züchter lässt seine Zuchttiere auf häufige Erbkrankheiten testen, insbesondere auf Hüftdysplasie, Augenerkrankungen und andere genetische Probleme. Fragen Sie nach den entsprechenden Zertifikaten.

Ein seriöser Züchter ist transparent in Bezug auf die Gesundheit und die Herkunft seiner Hunde. Er wird bereit sein, Ihnen die Elterntiere zu zeigen und Ihnen Informationen über deren Gesundheit und Zuchtgeschichte zu geben.

Die Welpen sollten in einer Umgebung aufwachsen, die ihnen eine gute Sozialisierung ermöglicht. Das bedeutet, dass sie mit Menschen, anderen Hunden und verschiedenen Umgebungen in Kontakt kommen. Ein guter Züchter wird darauf achten, dass die Welpen gut sozialisiert sind und ein gesundes Verhalten entwickeln.

Ein verantwortungsvoller Züchter wird Ihnen auch nach dem Kauf des Hundes Unterstützung anbieten und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er wird Ihnen ehrliche und fundierte Informationen über die Rasse, ihre Bedürfnisse und mögliche Gesundheitsrisiken geben.

Qualzucht beim Corgi: Wie bleiben Corgis gesund?

  • Gewichtskontrolle: Halten Sie das Gewicht Ihres Corgis im Auge. Übergewicht erhöht das Risiko für Wirbelsäulen- und Gelenkprobleme erheblich. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend.

  • Schonende Bewegung: Vermeiden Sie Aktivitäten, die den Rücken Ihres Corgis übermäßig belasten, wie Treppensteigen oder Sprünge aus großer Höhe. Stattdessen sollten Sie auf gleichmäßige, moderate Bewegung achten, die die Muskulatur stärkt, ohne die Gelenke zu überlasten.

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig von einem Tierarzt untersuchen, um frühzeitig Anzeichen von Erkrankungen zu erkennen. Besonders auf die Augen und den Bewegungsapparat sollte dabei geachtet werden.

  • Genetische Tests: Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, Ihren Corgi zur Zucht einzusetzen, lassen Sie ihn vorher genetisch testen. So können Sie sicherstellen, dass er keine Erbkrankheiten weitergibt.

Qualzucht und Corgis: Fazit

Ob der Corgi als Qualzucht betrachtet werden kann, hängt stark von den Zuchtpraktiken ab. Während die charakteristischen kurzen Beine und der längliche Körper der Rasse zu gesundheitlichen Problemen führen können, gibt es auch viele verantwortungsbewusste Züchter, die großen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere legen.

Als potenzieller Corgi-Besitzer ist es wichtig, sich gründlich zu informieren und einen seriösen Züchter zu wählen, der die Gesundheit der Tiere in den Vordergrund stellt. Mit der richtigen Pflege, Ernährung und Bewegung kann ein Corgi ein glücklicher, gesunder und treuer Begleiter sein, der viele Jahre Freude bereitet.

Wenn Sie bereit sind, die Verantwortung für einen Corgi zu übernehmen und sicherstellen, dass er die bestmögliche Pflege erhält, dann ist diese Rasse eine wunderbare Wahl – charmant, intelligent und voller Persönlichkeit.

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