Der West Highland Terrier, auch bekannt als "Westie", ist eine beliebte Hunderasse mit einem charmanten Aussehen und lebhaftem Charakter. Trotz ihrer robusten Erscheinung sind diese Hunde anfällig für verschiedene gesundheitliche Probleme.
In diesem Artikel werden die typischen Krankheiten des West Highland Terriers ausführlich besprochen, um Hundeliebhabern und -besitzern einen fundierten Einblick in die Pflege dieser besonderen Rasse zu geben.
Orthopädische Probleme bei West Highland Terriern
Patellaluxation
Bei dieser Erkrankung verrutscht die Kniescheibe aus ihrer normalen Position. Eine Patellaluxation kann Schmerzen und Gehprobleme verursachen.
- Grad 1: Sporadisches Herausrutschen, das von selbst korrigiert wird.
- Grad 2-4: Häufigeres Herausrutschen, unter Umständen eine Operation notwendig.
Legg-Calvé-Perthes-Krankheit
Dies ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, die vor allem junge Hunde betrifft. Symptome sind Lahmheit und Schmerz im betroffenen Bein. Eine chirurgische Intervention kann notwendig sein.
Hauterkrankungen bei Westies
Allergien
Allergien sind häufige Hautprobleme bei West Highland Terriern. Diese können durch Futter, Umweltfaktoren oder genetische Veranlagung ausgelöst werden.
- Nahrungsmittelallergien: Bestimmte Zutaten wie Weizen, Soja oder Huhn können allergische Reaktionen hervorrufen.
- Umweltbedingte Allergien: Pollen, Schimmelpilze und Hausstaubmilben sind häufige Auslöser.
- Kontaktekzeme: Reaktionen auf Shampoos, Flohhalsbänder oder Teppichfasern.
Atopische Dermatitis
Atopische Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch Umweltallergene verursacht wird. Betroffene Hunde zeigen Symptome wie Juckreiz, Rötungen und Haarausfall.
Pyodermie
Pyodermie ist eine bakterielle Hautinfektion, die aufgrund von Kratzverletzungen, Allergien oder anderen Hautproblemen entstehen kann. Die Behandlung umfasst oft Antibiotika und spezielle Shampoos.
Augenerkrankungen beim West Highland Terrier
Progressive Retinaatrophie (PRA)
Progressive Retinaatrophie ist eine genetische Erkrankung, die zur Degeneration der Netzhaut führt. Dies kann schrittweise zu Blindheit führen.
- Frühe Symptome: Nachtsichtverlust und Schwierigkeiten bei schwachem Licht.
- Spätere Stadien: Vollständiger Verlust des Sehvermögens.
Katarakte
Katarakte treten auf, wenn sich die Linse des Auges eintrübt, was zu Sehverlust führt. Eine Operation kann notwendig sein, um die Sehfähigkeit wiederherzustellen.
Keratokonjunktivitis sicca (Trockene Augen)
Diese Erkrankung tritt auf, wenn nicht genügend Tränenflüssigkeit produziert wird, was zu trockenen und gereizten Augen führt. Regelmäßige Anwendung von künstlichen Tränen kann nötig sein.
Erkrankungen der inneren Organe bei Westies
PSS (Portosystemischer Shunt)
Ein portosystemischer Shunt ist eine angeborene Anomalie, bei der Blut um die Leber herum geleitet wird, anstatt durch sie hindurchzufließen. Dies führt zu einer Ansammlung von Toxinen im Körper.
- Symptome: Wachstumsverzögerung, neurologische Störungen, Magen-Darm-Probleme.
- Diagnose: Blutuntersuchungen, Ultraschall, Biopsie.
Hepatitis
Leberentzündungen können durch Infektionen, toxische Substanzen oder Autoimmunreaktionen verursacht werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend.
Harnleiterektopie
Harnleiterektopie ist eine angeborene Fehlbildung der Harnleiter, die zu Harninkontinenz führt. Die Diagnose erfolgt meist durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT.
- Symptome: Unfreiwilliger Urinverlust, besonders bei jungen Hunden.
- Behandlung: Chirurgische Korrektur oder medikamentöse Therapie.
Atemwegserkrankungen beim Westie
Brachyzephales Obstruktives Atemwegssyndrom (BOAS)
Obwohl Westies nicht brachyephal (kurznasig) sind, können sie dennoch Atemwegsprobleme wie BOAS entwickeln. Ursachen dafür sind oftmals anatomische Anomalien, die zur Verengung der Atemwege führen.
- Symptome: Heiserkeit, Atemprobleme, Lethargie.
- Behandlung: Gewichtsmanagement, Operation in schweren Fällen.
Bronchitis
Chronische Bronchitis kann auftreten und zu dauerhaften Atembeschwerden führen. Management umfasst Medikation und eventuell Änderung der Lebensbedingungen.