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trennungsangst beim hund

Was kann ich bei Trennungsangst beim Hund tun?

© Mike Burke / Unsplash

Was tun, wenn der Hund an Trennungsangst leidet?

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Hunde hängen an ihren Menschen und verbringen gerne Zeit mit ihnen – so weit, so normal. Große Trennungsangst beim Hund hingegen deutet auf ein Problem hin.

Sobald Frauchen oder Herrchen die Tür hinter ihnen schließen, beginnt das Leid: Trennungsangst beim Hund ist eine häufige Baustelle. Dabei ist es wichtig, die damit einhergehenden Verhaltensweisen nicht herunterzuspielen oder sie gar als „Liebesbeweis“ zu interpretieren. 

Wie der Begriff bereits andeutet, verspüren viele Hunde in dieser Zeit Angst. Für betroffene Hunde sind die Stunden der Abwesenheit ihres Menschen mit Stress oder regelrechter Panik verbunden. Dieser Artikel klärt über Trennungsangst bei Hunden auf und gibt Tipps zum Erkennen und Behandeln.  

Was genau ist Trennungsangst beim Hund?

Bei dieser Form der Angst handelt es sich um ein starkes negatives Gefühl das Hunde übermannt, wenn sie von ihrem Halter allein gelassen werden. Sie fühlen sich überfordert mit der Situation und bringen auf unterschiedlicher Weise ihren Frust zum Ausdruck.

Es stimmt zwar, dass der beste Freund des Menschen ein Rudeltier ist und die Gesellschaft seiner Bezugsperson zu schätzen weiß. Alleinsein ist für Hunde ein unnatürlicher Zustand.

Allerdings hat ein Hund ohne Trennungsschmerz gelernt, mit dem Alleinsein umzugehen und seinem Besitzer zu vertrauen. Er weiß, dass sein Mensch zurückkommen wird und verhält sich dementsprechend entspannt. 

Warum ist Trennungsangst beim Hund immer ernst zu nehmen?

Es ist wichtig, dieses Problem beim Hund zu erkennen und mit geeigneten Trainingseinheiten dagegen zu steuern. Nicht allein nur, weil sich immer wieder Nachbarn wegen des Lärms beschweren oder der Hund währenddessen die Wohnung verwüstet. 

Trennungsangst bei Hunden sollte auch umgehend behandelt werden, da der Vierbeiner in diesem Zustand enormen Stress empfindet oder gar in Panik verfällt. 

Sich dauerhaft in einem Stresszustand zu befinden, hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Psyche. Schlimmstenfalls kann chronischer, unnötiger Stress eine Kette weiterer gesundheitlicher Folgen wie zum Beispiel Verdauungsbeschwerden und ein geschwächtes Immunsystem herbeiführen. 

Zu guter Letzt leidet die Hund-Mensch-Beziehung – schließlich fehlt das nötige Vertrauen. Ein mangelndes Vertrauen zur Bezugsperson kann im Alltag weitere Verhaltensprobleme wie zum Beispiel Pöbeln an der Leine verursachen.  

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Symptome: Wie äußert sich Trennungsangst beim Hund?

Es gibt unterschiedliche Symptome von Trennungsangst bei Hunden. Diese können entweder allein oder in Kombination auftreten. 

Die folgenden Verhaltensweisen sind mögliche Wege für verunsicherte Hunde, mit denen sie versuchen ihren Ärger Luft zu machen: 

Zusätzlich sei zu erwähnen, dass einige Symptome wie Speicheln, Zittern oder das Verlernen der Stubenreinheit auch für gesundheitliche Probleme stehen können. Bei Unsicherheiten sind diese Symptome unbedingt tierärztlich abzuklären.

Vorsicht: Einige Hunde leiden still

Zerstören, Bellen oder Rastlosigkeit: Trennungsangst beim Hund äußert sich häufig durch unübersehbare und unüberhörbare Verhaltensweisen. Allerdings gibt es auch vereinzelt Hunde, die in dieser Zeit still leiden und in der Ecke kauern. Dabei schlafen sie nicht, sondern sind über die ganze Zeit angespannt. 

Kommt ihre Bezugsperson wieder zurück, können ein überschwängliches Begrüßen (Anspannung fällt) und ein anschließendes Nickerchen (Erschöpfung durch das stundenlange Warten) Anzeichen für Trennungsschmerz sein. 

Trennungsangst Hund
Viele Hunde leiden unter der Trennung - Leohoho / Unsplash

Was sind die Ursachen für Trennungsschmerz beim Hund?

Es gibt viele unterschiedliche Ursachen für Trennungsängste bei Hunden. Vor dem Training ist es wichtig zu verstehen, welche mögliche Ursache auf den eigenen Vierbeiner zutrifft.

Versäumnisse beim Training 

Das Alleinbleiben gilt als einer der wichtigen Meilensteine in der Hundeerziehung. Zieht ein Welpe zu Hause ein, kann es vorkommen, dass dieses Training zu kurz kommt – schließlich stehen parallel dazu auch Stubenreinheit, Rückruf, Leinenführigkeit und viele weitere Trainingsziele an. Etwaige Versäumnisse können sich durch Trennungsangst beim Hund bemerkbar machen.

Plötzliches Alleinsein

Ein Wechsel vom Home-Office ins Büro, vom Fernstudium ins Arbeitsleben oder andere Gründe, die uns Menschen dazu zwingen nun öfter das Zuhause zu verlassen, gehen bei unseren geliebten Haustieren nicht spurlos vorbei. Wenn ein Hund es gewohnt war, dass seine Bezugsperson den Großteil des Tages mit ihm verbringt, kann eine abrupte Änderung zu Trennungsangst beim Hund führen. 

Hund fühlt sich für seinen Menschen verantwortlich

Einige Hunde leiden unter Trennungsschmerz, da sie einen erheblichen Kontrollverlust über ihren Menschen verspüren, sobald dieser aus dem Haus ist. Hier ist also nicht die Frustration über das Alleinsein das Problem. Vielmehr ist der Hund frustriert darüber, dass sein Mensch es wagt, ohne seine Aufsicht das Haus zu verlassen. Solche Hunde neigen auch dazu, ihre Bezugsperson in den eigenen vier Wänden auf Schritt und Tritt zu verfolgen. 

Zu viel Aufmerksamkeit

Viele meinen es nur gut mit ihrem Liebling – doch ihm zu jeder Zeit jeden Wunsch zu erfüllen, das führt zu weit. Hunde müssen auch eine gewisse Eigenständigkeit und Frustrationstoleranz erlernen, um sich in vielen Alltagssituationen sicher und entspannt zu fühlen. 

Trauma

Einige Hunde haben in der Vergangenheit während des Alleinseins traumatische Erfahrungen erlebt. Sie könnten zum Beispiel in einer früheren Haltung Vernachlässigung erfahren haben. Auch denkbar ist es, dass sie allein ein lautes Geräusch (z. B. Feuerwerkskörper) gehört haben und sich erschreckt haben. Dieses negative Ereignis bringen sie nun mit dem Alleinsein in Verbindung. 

Tipp: Wer Trennungsangst beim Hund bis jetzt nur vermutet, kann durch die Anbringung einer Haustierkamera Gewissheit bekommen. 

Wie kann ich meinem Hund die Trennungsangst abgewöhnen?

Das verlorengegangene Vertrauen der Hunde können wir uns Menschen zurückgewinnen. Genauso sind wir in der Lage, den Kontrollverlust des Vierbeiners durch gezieltes Training zu mindern. 

Wichtig: Dabei handelt es sich um einen Prozess, der viele kleine Schritte und Wiederholungen erfordert. Für einen optimalen Erfolg ist es notwendig, am Training konsequent festzuhalten. 

Trainingsplan: Alleinbleiben mit dem Hund Schritt für Schritt üben

Kein Meister ist je vom Himmel gefallen – auch unsere Hunde müssen diesen Trainingsschritt langsam üben. Zu Beginn gehen Hundehalter nur für einige Sekunden in ein anderes Zimmer und verschließen die Tür. Danach kommen sie mit spürbarer Entspanntheit und Selbstverständlichkeit wieder. Später wird die Zeitspanne gesteigert: Zunächst geht es nach draußen, um den Müll wegzubringen. Danach folgen längere Alleingänge wie zum Beispiel zum Bäcker, Supermarkt oder Fitnessstudio.

Kein Drama

Sowohl der Abschied als auch die Begrüßung sollten Hundehalter nicht aufbauschen, indem sie ihren Vierbeiner überschwänglich streicheln, ihn belohnen oder mit hoher Stimme ansprechen. Vielmehr gilt es, beide alltäglichen Schritte als eine Normalität zu betrachten. Übertriebene Gesten und langes Einreden auf dem Hund sind unbedingt zu vermeiden!

Beschäftigung während des Abschieds

Viele Hundehalter bieten ihrem Liebling ein Beschäftigungsspielzeug an und schließen danach die Tür. Bewährt haben sich vor allem robuste, unzerstörbare Hundebälle mit kleinen Öffnungen, in denen Leckerlis versteckt sind. Zum einen ist der Hund nun zu beschäftigt, um sich dem Trennungsschmerz hinzugeben. Zum anderen verknüpft er den Abschied mit etwas Positivem. 

Bei einigen Hunden reicht auch ein besonders schmackhaftes Leckerli, das sie nur zum Abschied bekommen, als Ritual aus.

Kontrollverhalten abtrainieren

Hunde müssen verstehen, dass sich ihr Mensch allein in der Wohnung bewegen und Besucher zuerst empfangen darf. Durch ein konsequentes Deckentraining lernen Hunde (idealerweise schon im Welpenalter) auf ihrem Körbchen liegen zu bleiben.

Tipp: Vertrauen aufzubauen ist nicht einfach! Wer in Eigenregie keine Trainingserfolge erzielt, sollte sich keine Vorwürfe machen. Kompetente Hundetrainer können helfen, dass der Hund seine Trennungsangst ablegt.

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