Bei einigen Vierbeinern könnte man meinen, sie seien mit einem Raketenantrieb ausgestattet. Besonders Windhunde stechen auf der Schnelligkeitsskala hervor. Doch welche Windhunderasse hängt ihre Cousins auf einer Rennstrecke ab?
In der folgenden Liste sind Höchstgeschwindigkeiten auf kurzen Distanzen aufgeführt, die insbesondere in Wettbewerbssituationen gemessen wurden. Diese Angaben dienen lediglich als Orientierungswerte. Wie schnell ein Windhund rennen kann, hängt nicht nur von seiner Rasse, sondern auch von seinem Alter, Gesundheitsstand sowie seiner allgemeinen Fitness und Tagesform ab.
Die Geschwindigkeit vom Windhund – die Freude an der Bewegung
Windhundartige Hunde gibt es bereits seit der Antike. Später, im Mittelalter, waren viele dem Adel vorbehalten. Sie hatten die Aufgabe, Wildtiere wie Hasen, Füchse und Rehe zu jagen. Was sie von anderen Jagdhunden unterscheidet: Sie jagen nicht mithilfe ihres Geruchssinns, sondern in erster Linie mit ihrem Sehsinn. Um dabei erfolgreich zu sein, müssen sie je nach Situation nicht nur schnell, sondern bestenfalls noch wendig und ausdauernd sein. Ihr stromlinienförmiger Körper sowie ihre langen Gliedmaßen machen ihre Spitzenleistungen erst möglich.
In einigen Ländern wie zum Beispiel Spanien werden Windhunde bis heute gezielt für die Jagd oder für Wettbewerbe eingesetzt werden. Traurigerweise werden viele von ihnen ausgebeutet und ausschließlich nach ihrer Leistung beurteilt. In Deutschland sind sowohl die Hetzjagd als auch die Profi-Wettrennen aus tierschutzrechtlichen Gründen verboten – hierzulande nehmen die liebenswerten Vierbeiner die Rolle als Familienhund ein. Doch ihr Bewegungsdrang und ihr Jagdtrieb sind bei ihnen noch immer tief verwurzelt.
Um ihnen eine bedarfsgerechte Aktivität anzubieten, betreiben einige Windhundhalter den Hundesport Coursing. Andere setzen auf eingezäunte Wiesen und lange Schleppleinen, um die bewegungsfreudigen Hunde auszulasten. Auf diese Weise stellen die Halter sicher, dass sich Windhunde sicher und kontrolliert bewegen können. Wenn Windhunde Wild erspähen, ist die Ausbüxgefahr äußerst hoch. Und bei den folgenden Geschwindigkeitsrekorden wäre sogar ein Usain Bolt chancenlos, dem Sichtjäger hinterherzulaufen!
Platz 10: Deerhound
Den Anfang macht der Deerhound – auch Schottischer Hirschhund genannt – mit 52 km/h. Er wurde vor allem für die Großwildjagd eingesetzt und sah sich nicht nur Hirschen gegenüber, sondern trotzte auch den rauen Wetterbedingungen Schottlands. Dementsprechend ist der rauhaarige Deerhound robuster als viele andere Windhunderassen.
Platz 9: Whippet
Whippets sind keine Langstreckenläufer, sondern leidenschaftliche Sprinter. Auf kurzen Strecken können die mittelgroßen Hunde beeindruckende Geschwindigkeiten erreichen. Mit 55 km/h ist die britische Hunderasse etwa so schnell wie ein Wolf.
Platz 8: Magyar Agár
Dieser seltene Windhund aus Ungarn ist für seine hohe Ausdauer bekannt. Der Magyar Agár erreicht demnach nicht nur eine Geschwindigkeit von bis zu 56 km/h, sondern kann auch lange Strecken – wenn auch nicht durchgängig mit diesem Spitzenwert – zurücklegen.
Platz 7: Barsoi
In seiner Heimat Russland wurde der Barsoi lange Zeit als Jagdhund – vor allem bei der Jagd auf Wölfe – eingesetzt. Mit 57 km/h zählt der große Windhund zu den schnellsten Hunden der Welt. Er kann aber auch anders: Abseits der Rennpiste zeigt sich die russische Hunderasse ruhig und sanft.
Platz 6: Afghanischer Windhund
Der Afghanische Windhund gehört zu den langhaarigen Vertretern seiner Art. Sein seidiges Haarkleid ist aber längst nicht alles, was ihn auszeichnet: Mit 60 km/h kann er auf der Hundewiese viele seiner Artgenossen mühelos überholen und sich somit den 6. Platz in diesem Ranking sichern.
Platz 5: Azawakh
Der Azawakh ist eine stolze und majestätische Hunderasse, die ihren Ursprung in der Subsahara hat. Wenn er Wild sichtet, ist er im Stande, einen bis zu 64 km/h schnellen Galopp einzulegen. Aufgrund seines distanzierten Wesens wird der Azawakh auch gerne als Wachhund eingesetzt.
Platz 4: Galgo Español
Der Galgo ist ein großer Windhund aus Spanien, der hierzulande oft über den Auslandstierschutz ein neues Zuhause findet. Mit 65 km/h befördert er sich auf den vierten Platz in der Liste der schnellsten Windhunde. Kein Wunder, bei den langen Beinen!
Platz 3: Saluki
Der Saluki ist eine ursprüngliche Hunderasse aus dem Orient. Er besticht durch sein besonders edles und anmutiges Erscheinungsbild. Doch wenn er rennt, kommt seine wilde Seite zum Vorschein. Im Jahr 1998 erzielte ein Saluki mit einer Geschwindigkeit von 68,8 km/h ein beeindruckendes Ergebnis und landete damit im Guinness Buch der Rekorde.
Platz 2: Chart Polski
Beim Chart Polski handelt es sich um einen kurzhaarigen Windhund, der bis zu 80 Zentimeter groß wird und bis zu 45 Kilogramm wiegen kann. Mit erstaunlichen 70 km/h ist die polnische Hunderasse genauso schnell wie ein Strauß.
Der Sieger: Greyhound
Flink, flinker, Greyhound: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h landet der Greyhound auf den ersten Platz. Sein schlanker Körperbau und seine muskulösen Gliedmaßen sind perfekt auf rasante Sprints ausgelegt. Zum Vergleich: Das schnellste Landtier der Welt, der Gepard, erreicht eine Geschwindigkeit zwischen 80 und 130 km/h.
Geschwindigkeit von Windhunden: Tabelle
Platz | Rasse | Geschwindigkeit (km/h) |
1. | Greyhound | 80 |
2. | Chart Polski | 70 |
3. | Saluki | 69 |
4. | Galgo Español | 65 |
5. | Azawakh | 64 |
6. | Afghanischer Windhund | 60 |
7. | Barsoi | 57 |
8. | Magyar Agár | 56 |
9. | Whippet | 55 |
10. | Deerhound | 52 |