Ein außergewöhnlicher Mix: der Catahoula Bulldog

Catahoula Bulldogs sind in Europa selten anzutreffen. Der Hybridhund aus Catahoula Leopard Dog und American Bulldog hat dafür eine recht große Fangemeinde in seiner Heimat, den USA.

Die sogenannten Catbulls – ein weiterer Name für die arbeitswilligen Hunde – sind loyal und freundlich gegenüber ihren Menschen. Fremden Personen hingegen begegnen sie oft mit Skepsis, diese Eigenschaft macht aus ihnen exzellente Wachhunde. 

Catahoula Bulldog: Geschichte

Der Catahoula Bulldog ist keineswegs ein erst kürzlich entstandener Designerhund, sondern er kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Der US-Amerikaner Howard Carnathan war Ende des 19. Jahrhundert auf der Suche nach einem Farmhund, der in der Lage war, gleich mehrere Aufgaben auf dem Bauernhof zu erledigen. Dieser Hund sollte nicht nur seine Familie beschützen und als Wachhund dienen, sondern auch die Stärke und den Mut haben, es mit größeren Wildtieren aufzunehmen.  

Der zu diesem Zeitpunkt in den USA bereits beliebte Catahoula Leopard Dog war zwar arbeitswillig, ausdauernd und geschickt. Dennoch fehlte es ihm etwas an Stärke. Daher kam der American Bulldog ins Spiel. Dieser kräftige Molosser war in der Vergangenheit als Metzger- und Hofhund tätig und verantwortlich dafür, ausgebüxte Bullen wieder zurückzubringen. 

Der Catahoula Bulldog entspringt nicht aus einer Reinzucht. Das bedeutet, für die Verpaarung kommen nicht die Catahoula Bulldogs selbst, sondern nur die reinrassigen Catahoula Leopard Dogs und American Bulldogs infrage. Durch diese Herangehensweise halten die Züchter ein Verhältnis von 50:50 aufrecht – obwohl es auch Verhältnisse von 75:50 geben kann. Aufgrund dieser besonderen Zuchtpraxis ist es so gut wie ausgeschlossen, dass sich der Catahoula Bulldog zu einem anerkannten Rassehund mit festgeschriebenen Standards entwickelt.

Catahoula Bulldog: Wesen und Temperament

Bei einem Hybridhund lassen sich nicht eindeutige Aussagen in Bezug auf seinen Charakter und sein Temperament treffen. Es hängt davon ab, welche Eigenschaften sich bei den Nachkommen durchsetzen werden. Allerdings gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen beiden Elterntieren. Daraus ergeben sich folgende Wesensmerkmale für den Catahoula Bulldog:

• aufmerksam
• loyal
• fleißig
• intelligent
• konzentriert
• jagdfreudig
• anhänglich
• stur
• temperamentvoll
• beschützend
• aktiv

Catahoula Bulldog: Aussehen

Dieser Hybridhund zeichnet sich durch ein athletisches Erscheinungsbild aus. Sein Körperbau ist gut proportioniert und strahlt sowohl Stärke als auch Agilität aus. Die Beine des Catahoula Bulldogs sind kräftig und muskulös. Der Kopf ist breit und der Blick aufmerksam. Die Augen können entweder Dunkelbraun, Bernstein, Grün oder Blau sein. Verschiedenfarbige Augen (Odd-Eye-Phänomen) sind ebenfalls möglich. Viele Vertreter haben sogenannte Rosenohren, aber auch Stehohren sind geläufig. Die Rute ist lang und wird aufrecht getragen.

Catahoula Bulldog: Größe und Gewicht

Bei dem Catbull handelt es sich um einen stattlichen Vierbeiner. Die Widerristhöhe von Rüden liegt zwischen 55 und 66 Zentimetern während ihr Gewicht zwischen 28 bis 45 Kilogramm variiert. Hündinnen werden normalerweise zwischen 51 und 61 Zentimeter groß und wiegen zwischen 25 und 40 Kilogramm.

Catahoula Bulldog: Fell und Farben

Das Fell des Catahoula Bulldogs ist kurz und glatt. Je nach der Region, in der sie leben, entwickeln die Hybridhunde Unterwolle oder behalten eine einschichtige Fellstruktur. Bei den Farben herrscht eine große Vielfalt: 

• Braun
• Weiß
• Blue
• Merle
• Tricolor
• gestromt
• Weiß-Grau
• Schwarz mit Flecken

Catahoula Bulldog: Gesundheit und Lebenserwartung

Dieser Hybridhund ist weitestgehend gesundheitlich robust. Ein ernsthaftes Problem kann jedoch durch den Merle-Faktor verursacht werden. Werden zwei Elterntiere mit reinerbigen Merle-Gen miteinander verpaart, können gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Taubheit, Schwerhörigkeit, Blindheit und eine genetische Medikamentenunverträglichkeit die Folge sein. Zu betonen ist jedoch, dass diese Zuchtpraktiken in vielen Ländern aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt sind. Durch ein voriges Screening der Elterntiere und sorgfältig geplante Verpaarungen kann diesen Gesundheitsrisiken vorgebeugt werden. 

Weitere mögliche Krankheiten sind:

• Hüftdysplasie
• Ellbogendysplasie
• Augenerkrankungen (z. B. Grauer Star)

Das Risiko für Gelenkkrankheiten und Augenerkrankungen kann ebenfalls durch vorige Gentests minimiert werden. Die Lebenserwartung eines Catahoula Bulldogs ist für einen großen Hund vergleichsweise hoch und liegt zwischen 13 und 15 Jahren.

Catbulls: Pflege

Dank seines kurzen und kaum haarenden Fells zählt der Catahoula Bulldog zu den pflegeleichten Hunden. Seine Halter brauchen ihn nicht täglich bürsten und regelmäßig baden. Es genügt, ein bis zwei Mal pro Woche einen Fellhandschuh zu verwenden und das das kurze Haarkleid nur bei Bedarf – z. B. nach einem Schlammbad – mit einem milden Hundeshampoo zu reinigen. 

Um Zahnstein vorzubeugen, ist gründliches Zähneputzen vom Welpenalter an zu empfehlen. In regelmäßigen Abständen sollten seine Ohren überprüft und gereinigt werden, um Ohrenentzündungen vorzubeugen. Wie bei jedem Hund erfordern auch die Pfoten Aufmerksamkeit. Zu lange Krallen müssen in jedem Fall gekürzt werden. Im Winter kann das Auftragen eines Pfotenbalsams die Haut geschmeidig halten und vor Rissen bewahren.

Ist der Catahoula Bulldog ein Listenhund?

Ja, zumindest in einigen Bundesländern Deutschlands. Dadurch, dass dieser Hybridhund zum Teil vom American Bulldog abstammt, wird der Catahoula Bulldog in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern als Listenhund (Kategorie 2) aufgeführt. Ebenso erfordert die Haltung eines Catahoula Bulldogs im Schweizer Kanton Tessin eine gesonderte Bewilligung. Für Catahoula-Bulldog-Halter, die gerne mit ihrem Hund in den Norden reisen,  ist es zudem wichtig zu wissen, dass die Reise nach Dänemark mit ihrem Haustier nicht gestattet ist. Es sei denn, es handelt sich um einen Hundesenioren, der vor dem 1. Juli 2010 erworben wurde.

Passt diese Hunderasse zu mir?

Der Catahoula Bulldog führt in den USA ein Leben als Farmhund und Jagdhund. Seit einiger Zeit entscheiden sich jedoch immer mehr Familien mit Haus und großem Garten für den kinderlieben Vierbeiner. Für den Naturburschen ist es wichtig, sich viel im Freien aufzuhalten. Er ist daher weniger gut geeignet für Stadtbewohner, die ihren Hund drei Mal täglich ausführen und keine richtige Aufgabe für ihn haben. Stattdessen braucht er ein größeres Grundstück, das er aufmerksam bewachen kann. Dabei sollte der Anschluss an seine Familie immer gewährleistet werden. Dieser kräftige Hund mag zwar unabhängig und stark wirken, aber er ist tatsächlich sehr anhänglich und fordert die Nähe seiner Bezugsperson ein. 

Seine zukünftige Familie ist idealerweise bereit, mehrmals in der Woche sportliche Aktivitäten mit ihm zu unternehmen. Radtouren im Wald, ausgedehnte Wanderungen in den Bergen und Ausflüge an Badeseen sind genau das Richtige für diesen aktiven Hund. Darüber hinaus wird der clevere Vierbeiner auch anspruchsvolle Hundesportarten wie Mantrailing oder Obedience gerne ausprobieren. Er ist ziemlich genau das komplette Gegenteil einer Couchpotato!

Ein weiteres entscheidendes Kriterium für die Haltung eines Catahoula Bulldogs ist fundiertes Wissen über die Hundeerziehung. Das Kraftpaket kann sich stur, beschützend und jagdfreudig zeigen. Gerät der Hund in die falschen Hände, zieht das möglicherweise gefährliche Konsequenzen für sein Umfeld nach sich. Bei diesem Hybridhund ist eine sorgfältige Sozialisierung von großer Bedeutung – ansonsten kann er sich später im Erwachsenenalter bei Hundebegegnungen problematisch verhalten.

Catahoula Bulldog kaufen: Preise und Züchter

Für Interessenten, die in Deutschland leben, gibt es leider enttäuschende Nachrichten: Derzeit sind in Deutschland noch keine Catahoula Bulldog Züchter aufzufinden. In den USA werden Interessenten hingegen schnell fündig. In dem Herkunftsland des Catahoula Bulldogs gibt es sogar das „National Catahoula Bulldog Registry“ – ein Register, bei dem sich Züchter bewerben können und bei Erfüllung der Anforderungen ein Zertifikat für ihre Zucht erhalten. 

Die Preisspanne für Catahoula Bulldog Welpen ist erstaunlich groß. In den USA können Welpen bereits ab 500 US-Dollar erworben werden. Wenden sich Interessenten an einen „Show-Quality-Breeder“, bezahlen sie bis zu 4.000 US-Dollar für ihr künftiges Familienmitglied. 

Auf der Suche nach einem starken Hund mit Beschützerinstinkt und kinderlieben Eigenschaften? Dann bietet sich die Option an, sich im Tierschutz umzuschauen. Besonders die Listenhunde haben es schwer, ein Zuhause zu finden und warten nicht selten mehrere Jahre auf ihre Menschen.