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Zwei junge Golden Retriever

Welpen sind voller Temperament, wann werden sie ruhiger?

© Vika Dubrovskaya / Shutterstock

Wann werden Welpen ruhiger?

Die Redaktion

am aktualisiert

Ein Welpe ist bei Ihnen eingezogen und die ersten Tage sind entspannt verlaufen. Plötzlich dreht Ihr Welpe auf. Ein Wirbelwind rast durch Ihr Zuhause.

Im Alter von ca. 10 bis 16 Wochen entdeckt Ihr Welpe, dass er eine Menge Energie hat. Er stellt ab nun Vieles infrage. Er mutiert zu einem echten Teenager. Und die meisten fragst sich ziemlich bald: Wann werden Welpen ruhiger?

Diese Frage werden wir in diesem Ratgeber beantworten. Außerdem erfahren Sie alles über die Wirbelwind-Phasen Ihres Welpen - ja, da kommt noch mehr. Aber keine Sorge, es wird wirklich wieder eine entspannte Zeit geben. Und wir verraten Ihnen nützliche Tipps, wie sich die Energie eines aufgedrehten Welpen kanalisieren lässt.

Wilder Welpe: Wann wird es wieder entspannter?

Wenn der Welpe gerade die Wohnung seiner Menschen auf links gedreht hat, ist die Antwort vielleicht ein wenig ernüchternd. Denn der Zeitpunkt, wann ein Welpe ruhiger wird, lässt sich nicht genau festlegen. Es gibt leider nicht den Zeitpunkt X und wie von Zauberhand ist Ihr Welpe ruhig und ausgeglichen.

Das liegt zum einen an der Rasse des Welpen. So ist ein Neufundländer von Natur aus generell eher ein ruhiger Vertreter seiner Art, während ein Jack Russell Terrier nach dem Spielen meist fragt: “Und jetzt?”. Darüber hinaus lässt es sich sogar innerhalb der Rasse nicht pauschalisieren

Spielerisches Geschicklichkeitstraining lastet Welpen aus© Jus_Ol / Shutterstock

Genau wie bei uns Menschen gibt es ebenso bei Hunden aufgedrehte Persönlichkeiten und eher ruhige. Zudem färbt das Verhalten von Herrchen oder Frauchen ebenfalls auch auf den Welpen ab. So ist an dem Sprichwort “Wie der Herr, so’s Gescherr” viel Wahres dran. Hunden sind soziale Lebenwesen und orientieren sich daher sehr an ihren Menschen.

Aber zu Ihrer Beruhigung: Spätestens mit 1,5 - 2 Jahren hat sich das Energielevel Ihres Welpen eingependelt und er wird etwas ruhiger und verschmuster. Dazwischen gibt es allerdings auch immer wieder Zeiten, in denen es entspannter zugeht.

Warum ist mein Welpe so anstrengend? Eine Frage der Entwicklung

Um zu verstehen, warum Ihr Welpe vom kleinen, verschmusten Fellball zum hyperaktiven Ping-Pong-Ball wird, ist es wichtig zu wissen, welche Entwicklungsphasen er durchmacht. Dann wird auch klarer, was Sie gegebenenfalls tun können, um ihn etwas zu beruhigen.

Bis zur 8. oder 10. Woche, je nach Rasse und Individuum, befindet sich der Welpe nur im Kreise seiner Geschwister, seiner Mama und hat Kontakt zum Züchter. Die ersten zwei Wochen verbringt er hilflos und blind in der Wurfkiste. Mamas Milchbar und Wärme sind das Wichtigste. Danach lernt das Hundekind seine nähere Umwelt kennen, wird herumlaufen, mit dem Schwanz wedeln, bellen und natürlich ausgiebig mit seinen Geschwistern spielen.

Ab der 8. Woche darf der Welpe endlich zu seinem Menschen ziehen. Bis zur 12. Woche wird die gemeinsame Zeit auch noch recht entspannt sein. Das Hundekind gewöhnt sich erstmal an sein neues Zuhause, orientiert sich an seinem Halter, lernt die Stubenreinheit sowie die allerersten Kommandos. Eine sehr niedliche Zeit.

Ab Woche 12 kann sich aus dem niedlichen Welpen mit einem Mal ein hyperaktiver Wirbelwind entwickeln. Seine Pubertät beginnt. Ihr Welpe möchte nun die Welt entdecken und seine Grenzen austesten. Beißen, bellen, jammern, herumrennen, springen und alles, was dem kleinen Wirbelwind einfällt, wird viel und intensiv ausprobiert.

Der Zahnwechsel setzt ab dem 4. Lebensmonat ein. Nun wird alles angekaut, was nicht von Herrchen und Frauchen schnell genug weggeräumt wurde, besonders gerne Schuhe.
Zudem platzt Ihr Welpe weiterhin regelrecht vor Energie. Nun darf er aber auch vollständig geimpft mit Artgenossen spielen. Sein Sozialverhalten und der individuelle Charakter prägen sich genau jetzt aus.

Ab dem 6. Monat wird es entspannter. Jedenfalls wenn Sie dem Junghund beigebracht haben, wie er seine überschüssige Energie loswerden kann, und er außerdem weiß, wann Ruhe angesagt ist. Trotzdem wird er bis zum Alter von 12 Monaten immer noch mal seine Flegelmomente haben und testen, ob die gesetzten Grenzen stabil genug sind.

Im Alter zwischen 12 und 24 Monaten pendelt sich das Energielevel des herangewachsenen Welpen nun endlich ein. Je nach Rasse und natürlich auch nach Individuum ist dieses vorerst endgültige Energielevel unterschiedlich. Wer es als Halter generell lieber etwas ruhiger hat oder wer einen besonders aktiven Hund möchte, sollte sich also unbedingt vorher informieren, welche Rasse wie viel Power hat. Dann werden Sie nicht überrascht, wenn Ihr Hund auch noch im Alter von sieben Jahren ein wahrer Temperamentsbolzen ist.

Wann werden Welpen ruhiger: Ruhe reinbringen

In der Entwicklung eines jungen Hundes ist es also völlig normal, dass Ihr Welpe teilweise voller Energie steckt. Die braucht er auch während er die Welt erkundet. Damit Ihr Zuhause jedoch nicht im Chaos versinkt, ist es wichtig, diese schnell mal überbordende Energie in die richtigen Bahnen zu lenken. Und das gelingt Ihnen durch:

  • Ruhe und Konsequenz
  • Geduld
  • Erziehung und Training
  • Zeit
  • Ausreichende Bewegung
  • Geistige Auslastung
  • Einem Zeitplan
  • Ignoranz und Belohnung
  • Einen Rückzugsort für den Welpen

Ein Welpe braucht am Tag 18 bis 20 Stunden Schlaf. Ist er zu aufgedreht, wird er nicht genug Schlaf bekommen. Das wird sich auf seine wiederum körperliche und geistige Entwicklung auswirken. Es liegt in den Händen des Halters, die Energie des Welpen in die richtigen Bahnen zu leiten. Die vier Stunden, die ein Welpe am Tag wach ist, sollten optimal genutzt werden. Eine Welpenschule oder ein Hundetrainer können Sie dabei mit Rat und Tat unterstützen.

Erziehung und Training

Ab der 10. Woche sollte die Erziehung eines Welpen beginnen. Der Welpe soll lernen, was er darf und was nicht. Dieser Grundgehorsam wird seinen Haltern in der Pubertät des jungen Hundes helfen. Trainieren Sie regelmäßig mit ihm. Bedenken Sie aber, dass ein Welpe sich noch nicht lange konzentrieren kann. Überforderung sorgt auch für Hyperaktivität.

Erziehung und Training werden für den Junghund und seine Menschen ein ständiges Thema sein, bis der Welpe ruhiger wird. Dabei werden immer wieder Situationen auftauchen, die den Halter an die Grenzen seiner Geduld bringen - etwa, wenn der Welpe ausgerechnet die Lieblingsschuhe zerkaut. Bewahren.Sie  trotzdem stets die Ruhe. Nur so strahlen Sie die Sicherheit aus, die der Welpe braucht.

Bedenken Sie: Jeder Welpe braucht seine Zeit, um etwas zu verstehen. Ungeduld ist bei der Hundeerziehung nicht hilfreich.

Seien Sie in Ihrer Erziehung stets konsequent. Setzen Sie Ihrem Welpen Grenzen, die er nicht überschreiten darf, und belohnen Sie ihn, wenn er sich daran hält. Diese Grenzen müssen aber immer Bestand haben. Was heute gilt, muss auch morgen gelten. Struktur hilft Ihrem Welpen beim Erwachsenwerden.

Erziehung und Training brauchen Zeit. Ein Besuch der Welpenschule oder im Hundepark sind wichtig für die Sozialisierung eines Welpen. Auch die braucht er, um seine Energie loszuwerden. Das Spiel mit den Artgenossen ist wichtig und man sollte insbesondere dem jungen Hund die Zeit geben. Zumal seinmn gemeinsames Herumtollen mit anderen Hund ebenfalls ein wunderschöner Moment für Herrchen oder Frauchen ist.

Das Erlernen von kleinen Tricks ist eine tolle Beschäftigung © Melounix / Shutterstock

Genügend Auslastung

Ihr Welpe braucht viel Bewegung, damit sein natürlicher Bewegungsdrang befriedigt wird. Wie viel er davon täglich braucht, ist jedoch individuell verschieden.

Allgemein gilt: Drei Mal täglich fünf Minuten pro Lebensmonat.

Es gibt aber auch Welpen, die mehr Bewegung benötigen. Möchten Sie die körperliche Entwicklung nicht durch zu viel Bewegung beeinträchtigen, können Sie dem Hundekind ebenfalls Geschicklichkeits- und Denkspiele zur Auslastung anbieten. Das Erlernen von Tricks wie “Rolle” oder "High Five” sind ebenfalls eine gute Alternative.

Achten Sie aber immer darauf, deen Welpen nicht zu überfordern. Mit Überforderung machen Sie einen Welpen nicht müde, sondern erreichen genau das Gegenteil.

Ein Rückzugsort und Ruhe

Für viele Neu-Hundehalter ist dieser Gedanke meist eine Überraschung: ein Hund muss Ruhe erst einmal lernen. Dabei hilft ein Rückzugsort. Das sollte möglichst zugleich einer seiner Schlafplätze sein (eine Decke, ein Hundebett oder eine Hundebox).

Schicken Sie den Welpen auf diesen Platz, wenn er zur Ruhe kommen und schlafen soll. Wie ein quengeliges Kind wird der Welpe zu Beginn hinterfragen, ob er zur Ruhe kommen muss. Schließlich ist das Leben ja so spannend! Hier sind dann Ihre Konsequenz und Ruhe gefragt.

Der Rückzugsort sollte sich natürlich an einem ruhigen Platz in Ihrem Zuhause befinden. Vermeiden Sie es auch, den Welpen dort ständig zu streicheln oder mit ihm zu sprechen. Auch dies verhindert es, dass der Junghund Ruhe findet.

Haben Sie einen Zeitplan

Welpen mögen Routinen und Struktur. Das gibt ihnen Sicherheit und hilft ihnen in der Folge, zur Ruhe zu kommen. Neben festen Fütterungszeiten, sollten Sie idealerweise ebenfalls feste Zeiten fürs Gassigehen, Spielen und Schlafen des Welpen haben.

Hat er Ihre vorgegebenen Routinen verstanden, wird er viel schneller ruhiger werden.

Ignoranz und Belohnung

Belohnung ist eine Selbstverständlichkeit in der Welpenerziehung. Aber Ignoranz? Hat Ihr Welpe seine “5 Minuten” und dreht gerade voll auf, kann es daran liegen, dass er unbedingt Ihre Aufmerksamkeit möchte. Wenn er sie bekommt, hat er Sie erzogen - nicht andersherum. Er lernt, dass Sie sich um ihn kümmern, wenn er hyperaktiv ist.

Will man solche Spirale vermeiden, sollte man das unerwünschte Verhalten bzw. den Hund in solchen Momenten ignorieren. Wählt der kleine Vierbeiner dann doch lieber seinen Liegeplatz und hibbelt nicht mehr herum, verstärken Sie das erwünschte Verhalten positiv, indem Sie dem Welpen nun Aufmerksamkeit schenken und ihn belohnen. 

 

Wann werden Welpen ruhiger: Die anstrengendste Zeit

Während der Welpe während des Zahnwechsels im Alter ab 12 Wochen viel zerstört, was sich nicht in Sicherheit vor seinen kleinen, spitzen Zähnen befindet, ist die Teenagerzeit in der Regel die anstrengendste Phase.

In der Zeit vom 5. bis zum 18. Lebensmonat wird der kleine Hund immer wieder seine Grenzen austesten und Regeln hinterfragen. Die Pubertät in dieser Zeit macht es schwierig. Unter dem Einfluss der Hormone fällt es dem Welpen sehr schwer, zu hören.

Bleiben Sie trotz allem stets ruhig und atmen Sie tief durch, wenn der Welpe gerade wieder mal Ihre Geduld auf die Probe stellt. Es wird eine Zeit kommen, wo Sie einen traumhaften, gut erzogenen Hund haben werden, dank eines guten, tiergerechten Trainings.

Wann werden Welpen ruhiger: Das Fazit

Alles in allem lässt sich nicht pauschalisieren, ab welchem Zeitpunkt ein Welpe ruhiger wird. Dies hängt stark von seiner Rasse und der individuellen Persönlichkeit eines Welpen ab. Allerdings hat man als Halter ebenfalls einen starken Einfluss darauf. Mit geeigneter Erziehung und Training ist es möglich, dem Welpen zu helfen, ruhiger zu werden.

Verlieren Sie dabei niemals die Geduld, egal, wie schwierig es mit dem Welpen ist. Genügend Bewegung und geistige Auslastung sind gute Möglichkeiten, um ihn auszupowern. Passen Sie aber unbedingt immer das Training an den Welpen an. Der eine Welpe braucht mehr Bewegung und Spiel als der andere.

Aus Ihrem Wirbelwind wird mit Ihrer Unterstützung und Weitsicht früher oder später ganz sicher ein entspannter erwachsener Hund!

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