Kommt ein Welpe als neues Familienmitglied ins Haus, denken frischgebackene Hundeeltern meist viel darüber nach, was er an Futter und Spielzeug braucht. Und natürlich ist das Thema Stubenreinheit ganz wichtig. Wenige angehende Hundehalter jedoch machen sich Gedanken über das Schlafbedürfnis ihres Welpen.
Dabei ist genügend Schlaf für einen Welpen genauso wichtig wie für ein Menschenkind. Damit Sie für den idealen Schlaf Ihres Welpen sorgen können und selbst ruhige Nächte haben, klären wir in diesem Artikel, was in Bezug auf den Welpenschlaf wichtig ist. Und vor allem: Wie lange schlafen Welpen?
Wie lange schlafen Welpen: Hunde sind Langschläfer
EIn neugeborener Welpe verbringt seine Tage mit Milch trinken und schlafen. Und dabei macht der Schlaf rund 90 Prozent seines Tages aus. Das ist auch absolut wichtig. Der Welpe steckt noch mitten in seiner körperlichen Entwicklung, Augen und Ohren sind ja noch geschlossen. Er braucht seine gesamte Energie dafür.
Im Alter von 8 bis 12 Wochen, also in dem Zeitraum, in dem Welpen in der Regel bei ihren neuen Familien einziehen, schläft ein Hundekind auch immer noch rund 20 Stunden am Tag. Dieser Schlafzeitraum ist unter anderem deshalb wichtig, damit der Welpe alle neuen Eindrücke verarbeiten kann. Zudem steckt sein Körper weiterhin viel Energie in das Wachstum von Muskeln und Knochen sowie die Entwicklung seines Immunsystems. Auch das Gehirn und das zentrale Nervensystem brauchen noch viel Energie zum Reifen.
Ab einem Alter von 12 Wochen reduziert sich die Schlafzeit zwar allmählich, aber der Welpe braucht immer noch zwischen 14 und 18 Stunden Schlaf. Diese Schlafzeit bleibt dann allerdings sein weiteres Leben so. Wie viel Schlaf ein Hund genau benötigt, hängt stark von Rasse, Größe und Auslastung zusammen. Ein Pinscher braucht weniger Schlaf als ein Dobermann, da der Dobermann mehr Zeit zur Regeneration seiner großen Muskeln, Knochen und Organe braucht.
Hunde benötigen also im Allgemeinen mehr Schlaf als Menschen. Der Grund hierfür ist, dass der Anteil der Tiefschlafphasen daran beim Hund nur 10 Prozent beträgt. Bei uns Menschen macht der Tiefschlaf stolze 25 Prozent unserer Schlafphasen aus - also ein Viertel.
Wie lange schlafen Welpen: Der richtige Schlafplatz
Für einen Welpen ist Schlaf also sehr wichtig - für seine Entwicklung und um genügend Erholungsphasen in seinem spannenden Leben zu haben. Damit er auch genügend Schlaf bekommt, ist der richtige Schlafplatz von entscheidender Bedeutung. Dieser sollte ihm Schutz und Ruhe bieten.
Daher sollte sich der Schlafplatz nicht unbedingt in der Nähe einer Tür oder an einem Ort befinden, an dem ständig Bewegung ist. Da ein Welpe neugierig ist, wird er ansonsten immer aufwachen und den Menschen hinterher schauen oder ihnen folgen wollen. Zudem sollte es vermieden werden, einen schlafenden Hund ständig anzusprechen oder streicheln zu wollen. So wird er nicht genug Ruhe haben, um in die wichtigen Tiefschlafphasen zu kommen.
Besser ist ein Schlafplatz in einer Zimmerecke oder zumindest an einem ruhigen Platz, an dem das Hundkind zumindest eine Wand im Rücken hat. Manche Welpen mögen auch höhlenartige Schlafplätze (Hundebox). Hier fühlen sie sich besonders sicher und sind von der Welt abgeschottet.
Der Schlafplatz sollte darüber hinaus gemütlich mit Decken und Kissen ausgestattet sein und dem Welpen genug Platz zum Ausstrecken bieten. Zudem ist es eine gute Idee, wenn sich der Schlafplatz nicht direkt in der Sonne oder unter einer Lampe befindet. Welpen mögen es auch etwas dunkler zum Schlafen, genau wie wir Menschen.
Machen Sie Ihrem Welpen mit freundlicher aber konsequenter Erziehung klar, dass dies sein Schlafplatz ist. Schickem Sie ihn immer wieder dorthin, wenn Sie merken, dass er müde ist. Oder eben auch abends, wenn es Schlafenszeit ist.
Gern darf ein Hundekind übrigens auch mehr als einen Schlafplatz haben. Es sollten nur möglichst feste Plätze sein, damit der Welpe seine Rückzugsorte schnell kennenlernt und annimmt.
Wie lange schlafen Welpen: Übermüdung
Bekommt ein Welpe nicht den Schlaf, den er braucht (etwa weil der Schlafplatz nicht gut genug gewählt wurde), kann es schnell passieren, dass ein Welpe übermüdet ist. Übermüdung ist an folgenden Anzeichen erkennbar:
- Langsame Bewegung, schleppender Gang
- Roten Augen
- Appetitlosigkeit
- Aggressivität
- Ignorieren von Kommandos und Ansprache
Übermüdung ist ein echtes Problem für einen Welpen! Er braucht die Ruhephase unbedingt für seine Entwicklung, die vor allem jetzt stattfindet. Deswegen sollte Übermüdung bei einem Welpen unbedingt vermieden werden.
Hat Ihr Welpe aber die idealen Bedingungen und einen gut gewählten Schlafplatz, findet aber trotzdem nicht genügend Schlaf, sollte man unbedingt mit ihm zum Tierarzt gehen. Es könnte sein, dass ihm gesundheitliche Probleme, wie etwa ein Parasitenbefall, zu schaffen machen.
Wann schläft ein Welpe die Nacht durch?
Natürlich ist es jedem Halter eines Hundekindes ein Bedürfnis, dass der Welpe nachts möglichst mit seinen Menschen zusammen Ruhe findet und schläft. Am Anfang wird das allerdings nicht klappen, weil der Welpe ja noch nicht stubenrein ist.
Daher sollte ein junger Hund in der Nähe seiner Menschen schlafen. Ob das nun auf einem Schlafplatz neben Ihrem Bett oder vor Ihrer offenen Schlafzimmertür ist, entscheiden Sie natürlich. Der Welpe sollte beim Training der Stubenreinheit immer die Möglichkeit haben, dem Menschen Bescheid sagen zu können, wenn er muss.
Erst mit 16 bis 18 Wochen kann der Welpe seine Schließmuskeln besser kontrollieren und die Nächte werden ruhiger.
Außerdem fühlt sich der Welpe nachts sicherer, wenn er in der Nähe seines menschlichen Rudels liegen kann. Die Geborgenheit hilft ihm auch beim nächtlichen Schlafen.
Um das nächtliche Durchschlafen zu fördern, macht es auch Sinn, dass der Welpe sich vor dem Schlafengehen genügend ausgetobt hat. Spiel und Spaß in angemessener Dauer sind ein gutes Schlafmittel für einen jungen Vierbeiner. Achten Sie aber darauf, dass er nicht zu sehr überdreht! Dann wird es dem Welpen umso schwerer fallen, zur Ruhe zu kommen.
Weitere Voraussetzungen für eine gute Nachtruhe: Der Welpe sollte satt sein und alle wichtigen “Geschäfte” vor der nächtlichen Ruhephase noch einmal erledigt haben. Dann steht ein paar ruhigen Stunden Schlaf am Stück nichts im Weg.
Übrigens: Einen schlafenden Welpen sollten Sie nicht wecken. Schläft er erstmal, ist er mitten in einem sehr tiefen Schlaf. Nur ein lautes Geräusch oder der Drang von Blase oder Darm können ihn dann wecken. Gönnen Sie Ihrem kleinen Liebling jetzt seine Ruhe.
Wie lange schläft ein Welpe: Entwicklung im Schlaf
Ein Welpe braucht also unbedingt viele Stunden Schlaf über den Tag verteilt, damit er zu einem gesunden und aktiven Hund heranwächst. Dabei sollten ihn seine Halter unbedingt unterstützen. Gönnen Sie Ihrem Welpe also Ruhe, wenn er sie braucht.
Ein idealer Schlafplatz und die altersgerechte Auslastung unterstützen den neugierigen Welpen, die aufregende Welt für eine Weile zu vergessen. Unsicheren Welpen können Sie helfen, Schlaf zu finden, indem Sie diese in Ihrer Nähe schlafen lassen.
Achten Sie immer darauf, dass Ihr Welpe genug Schlaf bekommt, damit Sie gemeinsam in den wachen Stunden viel Freude miteinander haben.