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Hund mit Zecke

Viele Zecken übertragen ernsthafte Erkrankungen, etwa die Hepatozoonose beim Hund

© Shutterstock

Auslandsadoption und Reisekrankheit: Vorsicht, Hepatozoonose!

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Hepatozoonose ist eine als gefährlich eingestufte Infektionskrankheit beim Hund. Dieser Ratgeber-Artikel klärt über Symptome, Vorkommen und Behandlung auf.

Südeuropa, Afrika und Asien - was sich wie eine Auflistung von wunderbaren Urlaubszielen liest, ist das hauptsächliche Verbreitungsgebiet von Heptazoon. Hierbei handelt es sich um einen parasitären Einzeller, der Hunde befallen kann. In Spanien beispielsweise leiden etwa 30 Prozent der Hunde an der Hepatozoonose, die auch Urlauber-Hunde nicht verschont.

Aber was genau bedeutet es eigentlich, wenn ein Hund an der Hepatozoonose erkrankt ist? Wie kann sie behandelt werden? Und was muss man tun, um den vierbeinigen Freund davor zu schützen? Diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Was ist Hepatozoonose?

Bei einer Hepatozoonose handelt es sich um Infektionskrankheit, die bei Hunden, Katzen und Füchsen vorkommt. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch parasitäre Einzeller der Gattung Hepatozoon. Diese befallen im ersten Schritt die Monozyten und Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören. Im weiteren Verlauf greifen die Erreger die Zellen der Milz, Leber, Lunge, Muskulatur und des Knochenmarks an.

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Hepatozoonose beim Hund: Übertragung

Die Übertragung der Krankheit erfolgt vorwiegend auf oralem Wege. Verschluckt oder zerkaut ein Hund eine infizierte Zecke, gelangen die Erreger in den Magen-Darm-Trakt. Als nächsten Schritt durchdringen die Einzeller die Darmwand des Hundes. Darüber hinaus überträgt sich Hepatozoonose durch nahen Kontakt mit befallenen Füchsen (z. B. bei der Fuchsjagd) oder von einer trächtigen Hündin auf ihre Welpen.

Menschen können sich nicht von ihrem infizierten Hund anstecken. Folglich handelt es sich – trotz des irreführenden Namens – nicht um eine Zoonose

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Hepatozoon canis: Vorkommen

Wie Ehrlichiose gehört Hepatozoonose zu den sogenannten Mittelmeer- und Reisekrankheiten. Die Braune Hundezecke ist der Wirt der parasitären Einzeller (Hepatozoonon canis) und somit Überträger. Diese Zeckenart kommt vorwiegend in wärmeren Ländern Südeuropas vor. Ebenso heimisch ist das Spinnentier in Teilen Afrikas und Asiens. Auch in Amerika sind Hunde vor der Infektionskrankheit nicht gefeit. Dort überträgt die Golfküstenzecke die Krankheit durch eine weitere Gattung der Erreger, die „Hepatozoonon americanum“ genannt wird.

Die Braune Hundezecke in Deutschland

Keine Entwarnung: Länder mit kalten Wintern und gemäßigten Sommern bleiben von dem Parasiten nicht verschont. Die Braune Hundezecke ist mittlerweile auch in Deutschland – zum Beispiel in der Lüneburger Heide oder in Thüringen durch infizierte Füchse – ansässig. Vermutlich gelang sie durch Reisen mit Hund in betroffene Gebiete oder durch Auslandsadoption nach Deutschland.

Als Überlebenskünstler findet das Spinnentier während der kalten Jahreszeit Unterschlupf in beheizten Räumen. Von dort aus nutzt sie die Chance, sich zu vermehren, sodass von einer steigenden Population in Deutschland auszugehen ist.

Hepatozoon canis: Symptome beim Hund

Die Symptome einer Hepatozoonose sind unspezifisch und können leicht mit anderen Krankheiten in Verbindung gebracht werden.

Akut:

Chronisch:

  • blutiger Stuhlgang
  • steifer Gang
  • Lahmheit
  • Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems
  • Schmerzempfindlichkeit in der Lendenregion
  • Muskelschmerzen
  • Krampfanfälle, die einer Epilepsie ähneln

Hepatozoonose bei Hunden: Inkubationszeit

Die Zeitspanne zwischen Infektion und Auftreten der Symptome (Inkubationszeit) beträgt ca. zwei bis vier Wochen. Allerdings zeigen nicht wenige betroffene Hunde keine Symptome. Oftmals macht sich die Infektionskrankheit erst in Kombination eines weiteren parasitären Befalls – zum Beispiel bei Babesiose oder Leishmaniose – oder bei einer Immunschwäche bemerkbar.

Hepatozoonose beim Hund: Diagnose

Der Tierarzt stellt mittels Mikroskop und einer Blut- oder Gewebeprobe fest, ob der Hund Erreger in sich trägt. Weitere zielführende Untersuchungen für eine Diagnose sind ein PCR-Test oder ein Anti-Körper-Nachweis. Bei einer akuten Hepatozoonose kommt die Giemsa-Färbung zum Einsatz.

Im Vorfeld fragt der Veterinär nach vergangenen Reisen in Risikogebiete oder bei einer Adoption nach dem Herkunftsland des Hundes.

Hepatozoono canis
Blutausstrich von Hepatozoonose​​​​​ canis (Shutterstock)

Hepatozoonose und Hunde: Behandlung und Therapie

Hepatozoonose kann ohne Behandlung einen tödlichen Verlauf nehmen. Wie bei vielen Krankheiten gilt auch hier der Grundsatz: „Je früher es erkannt wird, desto besser!“ Doch auch bei einer rechtzeitigen Diagnose lassen sich die Einzeller der Gattung Hepatozoonon leider nicht vollständig eliminieren. Allerdings kann der Krankheitsverlauf bei zeitiger Behandlung unter Kontrolle gebracht werden und somit milder verlaufen.

Bei der Therapie kommen verschiedene Antibiotika und Antiziprotozoika zum Einsatz. Letztere sind Arzneimittel, welche zu den Antiparasitika gehören und bei durch einzellige Erreger ausgelöste Infektionen angewendet werden.

Hund vor Hepatozoonose schützen

Ein Impfmittel gegen Hepatozoonose ist nicht vorhanden. Es gibt aber andere Maßnahmen, die das Risiko für den Hund daran zu erkranken, deutlich minimieren.

  • Mit einem zuverlässigen repellierenden Anti-Zecken-Mittel halten sich die Blutsauger vom Hund fern. Achten Sie hierbei nicht nur auf einen effektiven Schutz, sondern auch auf eine gute Verträglichkeit.
  • Nach Spaziergängen empfiehlt es sich, den Hund immer sorgfältig nach Zecken abzusuchen. Besonders beliebte Körperstellen sind: Nacken, Kopf, Schultern und Brust.
  • Abwägen, mit dem Vierbeiner in Hochrisikogebiete zu reisen. Dies gilt vor allem bei immungeschwächten Vierbeinern.
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