Was ist Ehrlichiose?
Es handelt sich um eine weitverbreitete Infektionskrankheit, welche nach dem deutschen Mediziner Paul Ehrlich benannt wurde. Ehrlichiose (umgangssprachlich: Zeckenfieber) ist eine akute bis chronische Erkrankung, die durch Bakterien übertragen wird. Die Bakterien werden Ehrlichien (auch: ehrlichia ewingii) genannt und gehören zur Familie der Rickettsien. Sie befallen die weißen Blutkörperchen und schwächen das Immunsystem des Vierbeiners.
Ehrlichiose beim Hund – Übertragung
Ein einziger Zeckenbiss reicht aus: Über den Speichel einer infizierten Zecke aus der Gattung Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) gelangen die Erreger auf den Hund.
Ehrlichiose – Vorkommen
Die Krankheit Ehrlichiose beim Hund ähnlich wie Leishmaniose gehört zur Kategorie „Mittelmeer- oder Reisekrankheit“. Dafür gibt es eine simple Erklärung: Hunde in ganzjährig warmen Gebieten sind häufig davon betroffen, denn dort ist die Braune Hundezecke heimisch. Zudem infizieren sich Vierbeiner aus Länder mit gemäßigtem Klima während einer Reise in südlich gelegenen Regionen, wie zum Beispiel im Italien-Urlaub oder in Griechenland. Darüber hinaus kommt die Krankheit auch in Afrika und Südostasien vor. Doch auch in Deutschland sind Hunde nicht zu 100 % sicher:
In wärmeren Orten, wie zum Beispiel in Häusern oder Scheunen, finden die Blutsauger Unterschlupf und können sich von dort aus vermehren.
Ehrlichiose beim Hund – Symptome
Ehrlichiose beim Hund unterteilt sich in drei Phasen mit je unterschiedlichen Krankheitsanzeichen. Zu erwähnen ist, dass die Symptome unspezifisch und vielfältig sind. Außerdem besteht das Risiko einer Mehrfachinfektion: Zecken können schlimmstenfalls weitere Erreger (z. B. Babesiose) in sich tragen.
Ehrlichiose – die Akutphase:
Nach der Inkubationszeit (in der Regel 10-20 Tage) können sich beim Hund folgende Symptome bemerkbar machen:
- schlechtes Allgemeinbefinden
- Fieber
- Nasenbluten / schleimig-eitriger Nasenausfluss
- Schwellung der Lymphknoten
- Atemnot
- überempfindliches Verhalten
- Muskelzucken
Die Akutphase kann 14-28 Tage andauern.
Ehrlichiose – subklinische Phase:
In der subklinischen Phase, die Wochen bis Jahre andauert, zeigen Hunde keine Krankheitszeichen. Die Vierbeiner sind jedoch nach wie vor infiziert.
Ehrlichiose – das chronische Stadium:
Nach der Phase ohne Beschwerden folgt die chronische Phase bei den infizierten Hunden. Hier tritt eine Veränderung des Blutbildes und des Knochenmarks ein. In diesem zeitlichen Abschnitt zeigen infizierte Vierbeiner folgende Symptome:
-
Blutungen
- Ödeme
- Appetitlosigkeit
- allgemeine Abgeschlagenheit
- Blutarmut
- Einlagerung von Wasser in den Gelenken
- Milz- und Lebervergrößerung
- neurologische Störungen (Krämpfe und Lahmheit)
Ehrlichiose beim Hund – Diagnose
Der Tierarzt kann die durch Zecken übertragene Ehrlichiose durch einen Erregernachweis im Blut oder im Gewebe des Hundes ermitteln. Darüber hinaus gibt es alternative Diagnoseverfahren, wie zum Beispiel Antikörpernachweise.
Ehrlichiose beim Hund – Behandlung
Eine Behandlung erfolgt mit Antibiotikum über mehrere Wochen. Die Heilungschancen stehen gut - vorausgesetzt die Erkrankung wird rechtzeitig erkannt. Befindet sich der Hund bereits in der chronischen Phase, ist die Chance auf eine vollständige Heilung dagegen tendenziell gering.
Ehrlichiose beim Hund – Prävention
Unglücklicherweise gibt es keinen Impfwirkstoff gegen Infektionen mit Ehrlichien. Besonders bei Reisen in ein Mittelmeerland oder in andere betroffene Gebiete sollten sich Hundehalter genauestens mit dem Thema beschäftigen.
Effektiver Schutz vor Zecken:
An erster Stelle steht ein Anti-Zecken-Mittel, welches effektiv wirkt und zudem gut verträglich für den Vierbeiner ist. Hundehalter können hier aus einer Vielzahl von Mitteln wählen. Es gibt repellierende Wirkstoffe, welche Zecken von den Hunden fernhalten oder jene, die zeckenabtötend wirken. Mehr zu dem Thema gibt es in unserem Ratgeber-Artikel über Zeckenschutz.
Die Reise in ein Mittelmeerland:
Die treuen Fellnasen gehören zur Familie - daher nehmen viele Hundehalter sie mit in den Urlaub mit. Leider besteht in subtropischen oder tropischen Ländern ein erhöhtes Risiko einer Infektionskrankheit. Vor der Reise mit Hund in ein betroffenes Gebiet können sich Hundehalter folgende Fragen stellen:
- Haben die bisherigen Wirkstoffe keinen verlässlichen Schutz gewährleistet?
- Gibt es kein effektives Zeckenmittel, welches der Vierbeiner gut verträgt?
- Weist der Hund zudem ein üppiges Fell auf, welches die Kontrolle nach Zecken erschwert?
Einige Hunde sind anfälliger für Zeckenbisse als andere Hunde. Unter den aufgelisteten Voraussetzungen ist es sinnvoll, die Mitnahme des geliebten Vierbeiners zu überdenken oder sich ausführlich von einem Tierarzt beraten zu lassen.
Zecken-Check beim Hund:
Sorgfältige Kontrollen sind wichtig, um eine Zecke rechtzeitig am Hund zu entdecken. Besonders nach Aufenthalten in der Natur untersuchen Hundehalter das Fell gründlichst nach den Parasiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Hund in einem Mittelmeerland Gassi geht oder sich im Park vor der Haustür aufhält: Ein Check-up stellt zusätzlich zu einem Zeckenmittel immer eine sinnvolle Maßnahme dar.