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Gebärmutterentzündung bei Hündinnen
© Yavdat / Shutterstock

Gebärmutterentzündung beim Hund: Überlebenschancen und Behandlung

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Eine Gebärmutterentzündung beim Hund ist eine ernsthafte Erkrankung, die schnelles Handeln erfordert. Wie sieht es mit den Überlebenschancen aus?

Eine Gebärmutterentzündung, auch Pyometra genannt, ist eine ernste und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung bei Hündinnen. Sie tritt häufig bei älteren, nicht kastrierten Hunden auf und kann schnell zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. 

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und vor allem die Überlebenschancen bei einer Gebärmutterentzündung.

Gebärmutterentzündung beim Hund: Was ist das?

Eine Pyometra ist eine eitrige Entzündung der Gebärmutter, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird. Häufig tritt sie einige Wochen nach einer Läufigkeit auf, wenn der Progesteronspiegel im Körper der Hündin besonders hoch ist. Dieser Hormonanstieg führt dazu, dass das Immunsystem der Gebärmutter geschwächt wird, was die Entstehung einer Infektion begünstigt.

Es gibt zwei Formen der Pyometra:

  • Offene Pyometra: Der Gebärmutterhals ist geöffnet und Eiter kann abfließen.

  • Geschlossene Pyometra: Der Gebärmutterhals ist verschlossen, was dazu führt, dass sich der Eiter in der Gebärmutter ansammelt und die Infektion schneller eskalieren kann.

Ursachen einer Gebärmutterentzündung bei Hunden

Die Hauptursache der Gebärmutterentzündung ist eine hormonelle Imbalance, insbesondere ein Überschuss des Hormons Progesteron. Dies geschieht oft nach einer Läufigkeit. Die Gebärmutter wird durch das Hormon anfälliger für Infektionen, insbesondere durch Bakterien wie Escherichia coli, die aus dem Darm in die Gebärmutter gelangen können. Folgende Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Pyometra:

  • Alter: Ältere, nicht kastrierte Hündinnen sind besonders gefährdet.

  • Hormonelle Behandlungen: Die Verabreichung von Hormonen zur Verhinderung der Läufigkeit oder zur Geburtenkontrolle kann das Risiko erhöhen.

  • Rassenprädisposition: Bestimmte Rassen, wie Golden Retriever, Berner Sennenhunde oder Yorkshire Terrier, sind häufiger betroffen.

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Symptome einer Gebärmutterentzündung

Die Symptome einer Pyometra können je nach Schweregrad und Form der Erkrankung variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Ausfluss: Bei einer offenen Pyometra kommt es oft zu einem eitrigen, übelriechenden Ausfluss aus der Scheide.

  • Appetitlosigkeit: Viele Hündinnen verlieren das Interesse an Futter.

  • Gesteigertes Trinkverhalten (Polydipsie) und vermehrtes Wasserlassen.

  • Apathie: Der Hund wirkt müde und schlapp.

  • Erbrechen und Durchfall: Diese Symptome treten in schweren Fällen auf.

  • Fieber: Erhöhte Körpertemperatur kann auf eine Infektion hinweisen.

  • Schmerzen im Bauchbereich: Oft zeigt der Hund Unwohlsein oder Schmerzen beim Streicheln des Bauches.

Besonders gefährlich ist die geschlossene Pyometra, bei der es oft keine offensichtlichen Anzeichen eines Ausflusses gibt. Hier kann die Infektion schnell lebensbedrohlich werden, da sich der Eiter in der Gebärmutter ansammelt und eine Sepsis (Blutvergiftung) verursachen kann.

Diagnose der Gebärmutterentzündung bei Hündinnen

Wenn bei Ihrer Hündin die oben genannten Symptome auftreten, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Bei der Diagnose einer Pyometra tastet der Tierarzt zunächst den Bauch ab, um eine Vergrößerung der Gebärmutter festzustellen.

Mittels Ultraschall oder Röntgen wird dann versucht, eine vergrößerte Gebärmutter und eventuelle Flüssigkeitsansammlungen sichtbar zu machen. Zu genaueren Abklärung macht auch eine Blutuntersuchung Sinn. Typische Blutwerte, die auf eine Pyometra hindeuten, sind eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytose) und Anzeichen von Nierenproblemen.

Gebärmutterentzündung beim Hund
Besteht Verdacht auf eine Gebärmutterentzündung beim Hund, ist schnelles Handeln wichtig (Sonja Rachbauer / Shutterstock)

Behandlungsmöglichkeiten der Gebärmutterentzündung

Eine Gebärmutterentzündung erfordert sofortige Behandlung, um das Leben der Hündin zu retten. Die sicherste und häufigste Behandlungsform ist die operative Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke (Notfall-Ovariohysterektomie). Diese Maßnahme sollte möglichst schnell erfolgen, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. 

Bei einer offenen Pyometra ist der Eingriff oft weniger risikoreich als bei einer geschlossenen, bei der die Gebärmutter bereits stark vergrößert und voller Eiter ist.

In einigen Fällen, insbesondere bei einer offenen Pyometra in einem frühen Stadium, können Antibiotika und Hormonpräparate verabreicht werden. Diese Therapie birgt jedoch das Risiko eines Rückfalls und ist nur eine Option, wenn eine Operation nicht möglich ist (z. B. bei Hunden mit hohem Operationsrisiko).

Bei schwerkranken Hunden müssen vor einer Operation oft Flüssigkeiten, Antibiotika und Medikamente zur Stabilisierung des Kreislaufs verabreicht werden.

Gebärmutterentzündung beim Hund: Überlebenschancen

Die Überlebenschancen einer Hündin mit Pyometra hängen stark davon ab, wie schnell die Erkrankung erkannt und behandelt wird. Wenn die Pyometra früh diagnostiziert wird und eine Operation schnell durchgeführt werden kann, stehen die Überlebenschancen sehr gut. In der Regel erholen sich Hunde vollständig und haben nach der Operation keine langfristigen gesundheitlichen Probleme.

Bei einer geschlossenen Pyometra oder einer späten Diagnose, wenn die Infektion bereits fortgeschritten ist, verschlechtern sich die Überlebenschancen. Eine Sepsis oder ein Organversagen sind mögliche Komplikationen.

Insgesamt beträgt die Überlebensrate nach einer Notoperation zur Entfernung der Gebärmutter etwa 90 bis 95 Prozent, wenn die Pyometra rechtzeitig erkannt wird. Bei schwereren Fällen, insbesondere wenn bereits eine Blutvergiftung vorliegt, können die Überlebenschancen jedoch sinken.

Pyometra bei Hündinnen vorbeugen

Die beste Möglichkeit, einer Gebärmutterentzündung vorzubeugen, ist die Kastration der Hündin. Durch die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke entfällt das Risiko einer Pyometra vollständig. Viele Tierärzte empfehlen daher die Kastration von Hündinnen, die nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen.

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