Hunde kommen, wie Menschen auch, manchmal in die Verlegenheit, laute Geräusche im Bauchbereich zu erzeugen. Diese Geräusche sind für den Tierhalter oft beunruhigend und können auf verschiedene Verdauungsprobleme hinweisen.
In diesem Artikel erfahren Hundehalter, welche natürlichen Hausmittel dem Hund helfen können, wenn er unter lauten Magen-Darmgeräuschen leidet.
Laute Magen Darmgeräusche beim Hund: Ursachen
Das Verdauungssystem eines Hundes kann aus verschiedenen Gründen empfindlich reagieren. Eine häufige Ursache ist, dass der Hund etwas Unverträgliches gegessen hat. Zudem gibt es Hunde, die generell über ein empfindliches Verdauungssystem verfügen und schneller auf bestimmte Lebensmittel reagieren.
Egal ob es sich um freiliegenden Müll oder zu viele Leckerlis handelt, das reiche Angebot an möglichen Ursachen für Magen- oder Darmgeräusche macht es oft schwierig, den exakten Auslöser herauszufinden. Immer wieder vorkommende Symptome sollten jedoch nicht ignoriert werden.
Es gibt mehrere Gründe, warum dein Hund lautere Magen- und Darmgeräusche entwickelt:
- Unpassende Ernährung oder plötzlicher Futterwechsel
- Nahrungsmittelintoleranzen oder -allergien
- Stress und Angst
- Parasitenbefall
- Schnelles Essen und übermäßige Luftaufnahme
Kümmel und Fenchel
Kümmel und Fenchel sind bewährte Hausmittel gegen Blähungen bei Hunden. Sie helfen dabei, die Gasbildung im Magen-Darm-Trakt zu reduzieren und so Beschwerden zu mildern.
Kleine Mengen Kümmel und Fenchel in Pulverform ins Futter des Hundes mischen oder einen milden Tee daraus zubereiten, den der Hund nach dem Abkühlen zu trinken bekommt. Bei Hunden, die den Tee nicht trinken wollen, diesen einfach übers Futter geben oder mit einer Pipette verabreichen. Unbedingt darauf achten, dass die Fellnase keine großen Mengen verwendest, damit der Hund den Kümmel oder Fenchel gut verwerten kann.
Frisches Wasser
Frisches Wasser ist essenziell, damit das Verdauungssystem des Hundes ordnungsgemäß funktionieren kann. Halter sollten immer sicher stellen, dass der Hund genügend Wasser aufnimmt, denn manche Hunde trinken zu wenig.
Bewegung
Zusätzlich hilft regelmäßige Bewegung dabei, die Peristaltik, also die Muskelaktivität im Verdauungstrakt, auf natürliche Weise zu stimulieren. Ein regelmäßiger Spaziergang kann hierbei wahre Wunder wirken.
Kürbis
Kürbis (gekocht und ungewürzt) ist ein mildes, ballaststoffreiches Lebensmittel, das helfen kann, die Verdauung zu regulieren. Ein bis zwei Esslöffel Kürbis dem Futter beizumischen, kann hilfreich sein.
Kamillentee
Kamille ist beruhigend und kann helfen, den Magen zu entspannen. Eine kleine Menge abgekühlter Kamillentee (in geringer Menge ins Futter gemischt oder direkt gegeben) kann Verdauungsbeschwerden lindern.
Probiotika
Probiotische Nahrungsergänzungsmittel oder Naturjoghurt (ungesüßt) können helfen, die Darmflora des Hundes zu unterstützen. Dies kann besonders nützlich sein, wenn das Magenknurren auf eine leichte Verdauungsstörung zurückzuführen ist.
Spezielle Nahrung für empfindliche Mägen
Ein Blick auf die Hundeernährung kann ebenfalls hilfreich sein. Es gibt spezielle Futtermittel für Hunde mit einem empfindlichen Verdauungssystem. Diese sind oft leicht verdaulich und enthalten Inhaltsstoffe, die weniger wahrscheinlich Probleme verursachen.
Falls der Hund häufiger Magen- oder Darmgeräusche zeigt, könnte es sinnvoll sein, seine Ernährung auf ein solches Spezialfutter umzustellen. Dabei ist es wichtig, diesen Wechsel schrittweise durchzuführen, um weitere Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Aktivkohle-Tabletten
Bei akuten Problemen können Aktivkohle-Tabletten eine Möglichkeit sein. Aktivkohle bindet Giftstoffe und Gase im Verdauungstrakt und kann so schnell Erleichterung verschaffen.
Diese Tabletten sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt verwendet werden, da eine falsche Dosierung auch negative Auswirkungen haben kann. Aktivkohle sollte nicht als langfristige Lösung gesehen werden.
Wärme
Eine warme Decke oder Wärmflasche kann helfen, die Bauchmuskulatur zu entspannen und so das Unwohlsein zu lindern.
Ernährungsumstellung und langsames Fressen
Wenn die Fellnase zu hastigem Fressen neigt, kann dies zur Aufnahme von viel Luft führen, was wiederum stinkende Blähungen und laute Magen-Darm-Geräusche verursacht und sogar zur Magendrehung führen kann. Hier kann ein Anti-Schling-Napf helfen, das Fressen zu verlangsamen und somit die Luftaufnahme zu minimieren.
Auch die Fütterung kleinerer Portionen verteilt über den Tag kann dazu beitragen, den Magen zu entlasten und die Lautstärke der Geräusche zu reduzieren.
Laute Magen Darmgeräusche beim Hund: Hausmittel oder Tierarzt?
Nicht immer sind laute Magen- und Darmgeräusche harmlos. Sollten Halter feststellen, dass der Hund zusätzlich Symptome wie deutliche Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Gewichtsverlust zeigt, ist es ratsam, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen. Gleiches gilt, wenn Hunde die Nahrungsaufnahme verweigern.
Ebenso, wenn die Geräusche über längere Zeit hinweg bestehen oder besonders intensiv sind, könnte dies auf ein ernsteres Gesundheitsproblem hindeuten, das professionelle Diagnose und Behandlung erfordert.
Hausmittel können helfen, die Beschwerden zu lindern, sollten jedoch nicht als Ersatz für eine tierärztliche Untersuchung angesehen werden, wenn ernste Symptome vorliegen.