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Prüfung Hundeführerschein Niedersachsen
© Christian Mueller / Shutterstock

Hundeführerschein in Niedersachsen: Was Hundehalter wissen müssen

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Wer sich für den Hundeführerschein in Niedersachsen interessiert, findet hier alles über die gesetzlichen Grundlagen, den Ablauf und wer ihn haben muss.

Als Reaktion auf schwere Beißattacken zu der damaligen Zeit, hat das Bundesland Niedersachsen fast im Alleingang eine wichtige Gesetzesänderung beschlossen. Seit dem 1. Juli 2013 ´müssen Hundehaltende in Niedersachsen einen sogenannten Hundeführerschein erwerben, auch bekannt als Sachkundenachweis

Diese Pflicht hat zum Ziel, sicherzustellen, dass Hunde gut erzogen und sicher für die Allgemeinheit sind. In diesem Artikel werden wir detailliert erläutern, was der niedersächsische Hundeführerschein beinhaltet, wie man ihn erhält und welche gesetzlichen Vorschriften zu beachten sind.

Der niedersächsische Hundeführerschein: Was ist er genau?

Der Hundeführerschein ist ein Nachweis über die Sachkunde im Umgang mit Hunden. Er bestätigt, dass der Halter oder die Halterin die Fähigkeiten und Kenntnisse besitzt, um einen Hund artgerecht zu halten. Der Hintergrund dieser Regelung liegt darin, Vorfälle mit Hunden zu minimieren und das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund zu harmonisieren. 

Durch den Hundeführerschein sollen den Herrchen und Frauchen in Niedersachsen das nötige Wissen und die Fertigkeiten vermittelt werden, um Hunde artgerecht und verantwortungsvoll zu halten.

Die Einführung des Hundeführerscheins in Niedersachsen basiert auf dem niedersächsischen Hundegesetz (NHundG). Dieses Gesetz wurde 2011 verabschiedet und trat 2013 in Kraft. 

Wer muss den Hundeführerschein machen?

Der Sachkundenachweis ist obligatorisch für alle Neuhundehalterinnen und Neuhundehalter, das heißt für Menschen, die nach dem Stichtag 1. Juli 2011 zum ersten Mal einen Hund halten. Personen, die bereits vor dem Stichtag einen Hund gehalten haben, sind von dieser Pflicht ausgenommen. Ein weiteres Kriterium ist das Alter – der Hundeführerschein ist erst für Personen ab dem 16. Lebensjahr erforderlich.

Personen, die in den letzten zehn Jahren mindestens zwei Jahre lang ununterbrochen einen Hund gehalten haben, sind von der Pflicht befreit. Auch bestimmte Berufsgruppen wie Tierärzte oder Hundetrainer können von der Pflicht befreit sein.

Bestandteile des Hundeführerscheins in Nds

Der Hundeführerschein besteht aus zwei Hauptteilen:

  • Theoretische Prüfung: Diese testet das Wissen des Hundehalters zu verschiedenen Themen rund um die Hundehaltung, etwa Hundeverhalten, Erziehung, Haltung, Pflege und rechtliche Bestimmungen. Typische Fragen könnten sich um die Körpersprache des Hundes, die richtige Ernährung und gesetzliche Vorschriften drehen.

  • Praktische Prüfung: Hier wird das praktische Können im Umgang mit dem Hund überprüft. Es muss gezeigt werden, dass der Hund gehorsam ist und die Kommandos des Halters befolgt. Übungen beinhalten beispielsweise das Gehen an der Leine, Reaktionen auf andere Hunde und Menschen sowie grundlegende Befehle wie Sitz, Platz und Bleib.

  • Hundeführerschein Niedersachsen
    Beim niedersächsischen Hundeführerschein wird auch Grundgehorsam geprüft (Svitlana Hulko / Shutterstock)

Ablauf der Prüfungen zum niedersächsischen Hundeführerschein

Theoretische Prüfung

  • Dauer: Ca. 60 Minuten.

  • Fragen: Multiple-Choice-Fragen zu den oben genannten Themenbereichen.

  • Bestehen: 80 % der Fragen müssen richtig beantwortet werden, um zu bestehen. Dieser Prüfungsteil kann jedoch beliebig oft wiederholt werden bei Nichtbestehen. Eine Anmeldung zur praktischen Prüfung ist jedoch erst möglich, wenn der theoretische Teil erfolgreich beendet wurde.

Praktische Prüfung

  • Dauer: Ca. 30 bis 60 Minuten.

  • Ablauf: Durchführung in einem Alltagsszenario (z.B. Spaziergang durch die Stadt), um das Verhalten und die Kontrolle über den Hund zu bewerten.

  • Bestehen: Der Hund muss die Kommandos sicher ausführen und sich angemessen verhalten. Auch dieser Prüfungsteil kann jedoch beliebig oft wiederholt werden bei Nichtbestehen. Im Anschluss erhält der Teilnehmer ein Zertifikat.

Anfallende Kosten für den Hundeführerschein in Niedersachsen

Die Kosten für den Hundeführerschein belaufen sich auf jeweils etwa 40 Euro für jeden der beiden Prüfungsteile. Zusätzlich können Kosten für Vorbereitungskurse anfallen. Diese sind in Niedersachsen jedoch nicht obligatorisch.

Was passiert, wenn man den Hundeführerschein nicht ablegt?

Herrchen und Frauchen, die in Niedersachsen leben und der Pflicht in nicht nachkommen, können mit Bußgeldern belegt werden.

Wo kann man den Hundeführerschein machen?

Die Prüfungen werden von zertifizierten Hundeschulen, Tierärzten und anderen autorisierten Prüfstellen durchgeführt.

Gilt der niedersächsische Hundeführerschein auch in anderen Bundesländern?

Dieser Hundeführerschein ist eine spezifische Regelung in Niedersachsen. In anderen Bundesländern können andere Regelungen gelten.

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