Dreifarbiges Fell, ein hoher Arbeitseifer und eine liebenswerte Persönlichkeit: Swissydogs sind wunderbare Gefährten für den Menschen.
Warum sich Liebhaber von Schweizer Hunderassen immer öfter bewusst für einen Swissydog entscheiden und was es über den Hund noch zu wissen gibt, darüber informiert dieser Ratgeber-Artikel.
Was ist ein Swissydog?
Ein Swissydog ist weder eine anerkannte Hunderasse noch ein aufstrebender Designerhund. Bei diesem Vierbeiner handelt es sich um einen Hybriden. Er entsteht durch die Verpaarung von reinrassigen, aber unterschiedlichen Schweizer Sennenhunden.
Zu den Schweizer Sennenhunden gehören vier Hunderassen:
Sennenhunde - fleißige Gefährten aus der Schweiz
Die Sennenhunde wurden in der Vergangenheit in den Alpen vielseitig eingesetzt. Sie waren Hütehunde, Herdenschutzhunde, Wachhunde, Bergretter und einige dienten sogar als Schlittenhunde. Ihr Name leitet sich vom Begriff „Senn“ ab – damit ist ein traditioneller Schweizer Hirte oder Viehzüchter gemeint. Die vier Hunderassen unterscheiden sich äußerlich vor allem in ihrer Statur und teilweise in ihrem Fell voneinander. Heutzutage werden die Sennenhunde weltweit als Familienhunde geschätzt. Eine „Umschulung“ haben einige von ihnen in der modernen Welt auch absolviert: Der Appenzeller Sennenhund etwa eignet sich zum Beispiel gut für den Job als Rettungshund oder als Blindenhund.
Sind Swissydogs gesünder als reinrassige Sennenhunde?
Grundsätzlich ja. Während viele reinrassige Hunde von Inzucht betroffen und mit zahlreichen Erbkrankheiten belastet sind, profitieren Hybridhunde wie die Swissydogs von der genetischen Vielfalt. In der Biologie wird dies als Heterosis-Effekt bezeichnet, auch bekannt als Hybridvorteil. Dieser Effekt basiert auf genetische Kombinationen und ist nicht immer vorzusehen. Dennoch liegen wissenschaftliche Erkenntnisse vor, dass die F1-Generation (erste Filialgeneration) gesundheitlich robuster ist als ihre reinrassigen Eltern.
Die F1-Generation entsteht durch die Verpaarung von zwei reinrassigen Elterntieren unterschiedlicher Rassen. Im Fall des Swissydogs könnten beispielsweise diese Kreuzungen eine F1-Generation herbeiführen:
- Entlebucher Sennenhund x Appenzeller Sennenhund
- Großer Schweizer Sennenhund x Berner Sennenhund
- Appenzeller Sennenhund x Großer Schweizer Sennenhund
In der komplexen Welt der Genetik gibt es keine absolute Garantie für gesunde Nachkommen. Aus diesem Grund gehen seriöse Züchter so vor, dass sie ihre potenziellen Elterntieren unter strengen gesundheitlichen Kriterien auswählen. Rüden und Hündinnen, die beispielsweise unter Gelenkkrankheiten wie der Hüftdysplasie, Herzkrankheiten oder Hauterkrankungen leiden, sind von der Zucht auszuschließen. Durch eine verantwortungsvolle Auswahl wird versucht, die Wahrscheinlichkeit für gesunde Nachkommen zu erhöhen.
Zusatzinfo: Werden wiederum Swissydogs über mehrere Generationen hinweg untereinander gepaart, nimmt der gesundheitsfördernde Heterosis-Effekt ab oder verschwindet gänzlich. Die Swissydog-Zucht ist von diesem Nachteil nicht betroffen.
Lebenserwartung: Werden Swissydogs länger als ihre reinrassigen Eltern?
Mit dem niedrigeren Risiko für Erbkrankheiten und der dazugewonnenen Vitalität erreichen viele Swissydogs ein höheres Alter als reinrassige Sennenhunde. Das ist eines der Hauptgründe, warum sich Fans der Schweizer Hunderassen für den Swissydog entscheiden. Insbesondere die geringe Lebenserwartung des Berner Sennenhundes von nur 7 Jahren und 6 Monaten gibt vielen Liebhabern der Rasse zu bedenken. Daher ist es positiv zu bewerten, dass durch die Zucht eine breite genetische Vielfalt erreicht wird und somit auch die Chance auf ein längeres Hundeleben besteht.
Der Ansatz, sich in der Hundezucht von der strengen Erbhygiene zu lösen, kann selbstverständlich auch vielen anderen kurzlebigen Rassehunden zugutekommen!
Zu beachten ist aber auch, dass die Genetik nicht allein für ein langes Leben ausschlaggebend ist. Auch andere Faktoren wie eine gesunde Ernährung und tiermedizinische Pflege spielen bei der Lebenserwartung eine große Rolle.
Swissydog: Größe und Gewicht
Swissydogs variieren in ihrer Größe und zählen entweder zu den mittelgroßen oder zu den großen Hunden. Ihre Widerristhöhe hängt von der Rasse ihrer Eltern und den Genen, die sich durchsetzen, ab. So gibt es beispielsweise kleinere Swissydogs mit einer Größe von 45 Zentimetern und einem Gewicht von 20 Kilogramm. Gleichzeitig kommen Welpen auf die Welt, die später über 70 Zentimeter groß werden und über 40 Kilogramm wiegen.
Als Interessent ist es wichtig, sich beim Züchter nach der zu erwartenden Endgröße zu erkundigen. Welpen, die später zu den besonders Großen auf der Hundewiesen zählen, haben im Alter ein erhöhtes Risiko für Gelenkbeschwerden. Daher ist es notwendig, bei den größeren Swissydogs besonders auf eine kontrollierte Wachstumsrate und gelenkschonende Bewegungen in der Welpen- und Junghundphase zu achten!
Swissydog: Fell und Farben
Ein Swissydog hat ein Tricolor-Fell. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus den Farben: Schwarz, Weiß und Hellbraun. In seltenen Fällen tritt auch die Kombination Schokobraun, Weiß und Hellbraun auf. Das Fell kann kurz, hart und glatt oder auch etwas länger und flauschiger wie beim Berner Sennenhund ausfallen. Alle Sennenhunde und somit auch ihre Nachkommen besitzen doppelschichtiges Fell, welches sie vor Kälte, Nässe und auch vor schädlichen Sonnenstrahlen schützt.
Swissydog: Wesen und Temperament
Die vier Schweizer Sennenhunde unterscheiden sich zwar in einigen Punkten voneinander, aber sie teilen auch viele Gemeinsamkeiten.
Ein Swissydog ist mit hoher Wahrscheinlichkeit:
- arbeitsfreudig
- intelligent
- gehorsam
- freundlich
- loyal
- verspielt
- anhänglich
- gutmütig
- gelassen
- sanft
- aufmerksam
- scheu (bei Fremden)
Da viele Sennenhunde in der Vergangenheit als Wachhunde und Herdenschutzhunde tätig waren, weist auch der Swissydog für gewöhnlich einen starken Wachtrieb und Beschützerinstinkt auf. Der Jagdtrieb bei diesen Hybriden ist hingegen moderat ausgeprägt.
Swissydog: Pflege
Der Pflegeaufwand richtet sich nach der individuellen Fellstruktur. Hat ein Swissydog das lange dichte Fell des Berner Sennenhundes geerbt, dann ist häufiges Bürsten – besonders während des Fellwechsels – erforderlich. Zusätzlich sind die langen Haare zwischen den Pfotenballen regelmäßig zu kürzen, damit der Hund einen festen Halt auf dem Boden hat. Kurzhaarige Swissydogs sind pflegeleichter, da ihr Fell nicht zu Verfilzungen neigt. Bei ihnen reicht es aus, außerhalb des Fellwechsels 1 bis 2 Mal pro Woche zu einem Fellhandschuh oder einem Kamm zu greifen.
Hinzu kommen regelmäßiges Zähneputzen, Ohrenpflege und Krallen kürzen bei Bedarf – genauso wie bei allen anderen Hunden auch!
Passt ein Swissydog zu mir?
Swissydogs eignen sich für aktive Menschen, die gerne mit ihren Gefährten viel Zeit im Freien verbringen. Sie möchten anspruchsvolle Aufgaben, wie zum Beispiel Fährtenarbeit, erfüllen und freuen sich über ausgedehnte Wanderungen in der Natur. Bekommt der Vierbeiner täglich die Gelegenheit geboten, sich bedürfnisgerecht auszupowern, dann ist er auch mit einem Leben im städtischen Umfeld zufriedenzustellen. Dank ihres sanften, anhänglichen und verspielten Wesens geben Swissydogs hervorragende Familienhunde ab.
Interessenten bringen idealerweise Hundeerfahrung mit, bevor sie sich für einen Swissydog entscheiden. Schweizer Sennenhunde sind zwar in der Regel kooperativ und gelehrig – jedoch handelt es sich um ehemalige Arbeitshunde und somit geht ihre Haltung mit erhöhten Ansprüchen und Bedürfnissen einher. Auch müssen zukünftige Swissydog-Halter darauf achten, den ausgeprägten Beschützerinstinkt ihres Schützlings in die richtigen Bahnen zu lenken. Dieser Hybridhund wird gerne das Grundstück überwachen und kann (je nach individuellem Charakter) auch zum Therapiehund, Rettungshund oder Spürhund ausgebildet werden.
Swissydogs kaufen: Preise und Züchter
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Züchter, die gezielt Schweizer Sennenhunde miteinander verpaaren. Allerdings handelt es sich derzeit um ein Zuchtprojekt, das nur wenige Anbieter vorzuweisen hat. Daher ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig mit Swissydog-Züchter in Verbindung zu setzen und sein Interesse auszusprechen. Aufgrund der geringen Auswahl ist es schwierig, verlässliche Preisangaben für einen Swissydog-Welpens zu nennen. Da verantwortungsbewusste Züchter ihre Zuchthündinnen und Deckrüden sorgfältig nach gesundheitlichen Kriterien auswählen und auch Kosten für Gentests anfallen, ist jedoch mit einem berechtigten höheren Preis zu rechnen.
Mit etwas Glück befindet sich ein Sennenhund-Mix oder sogar ein Swissydog der F1-Generation im örtlichen Tierheim. Es lohnt sich immer, dort nachzufragen und somit einen Vierbeiner in Not ein liebevolles Zuhause zu schenken.