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Ein grauer Lurcher Hund am Strand

Schnell und geschmeidig: Der Lurcher

© Dale Towers / Shutterstock

Der Lurcher: Jäger und Familienhund in Einem

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Aktiv, begabt und sensibel: Der Lurcher ist ein Hund für sich. Für wen eignet er sich, wo hat der große Vierbeiner seine Wurzeln und vieles mehr gibt es hier.

Die eleganten Windhunde faszinieren mit ihrem Flair und ihrem atemberaubenden Tempo in vollem Lauf viele Hundefreunde. Insofern nicht verwunderlich, dass man versucht hat, Windhunde mit anderen Rassen zu kreuzen, um so einen eleganten Vierbeiner zu erhalten mit guten Jagdeigenschaften. Denn Windhunde sind auch exzellente Jäger, was oftmals ein wenig untergeht.

Eine solche Kreuzung ist der aus Großbritannien stammende Lurcher, der hierzulande eher weniger bekannt ist. Wir haben alles Wissenswerte über die blitzschnellen und ausdauernden Jäger und zauberhaften Familienhunde zusammengestellt.

Was ist ein Lurcher?

Der Lurcher ist eine vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) nicht anerkannte Hunderasse. Der Begriff Mischlingshund trifft bei dem großen Vierbeiner eher zu. Denn er geht aus einem Windhund (vorwiegend Whippet oder Greyhound) und einer weiteren, nicht windhundartigen Hunderasse hervor.

Schau dir das an:

Diesen zweiten Part nehmen überwiegend große Terrier oder Collies ein. Seinen Ursprung hat der Lurcher auf den Britischen Inseln zur Epoche des Mittelalters. Dort war er für die Hetzjagd (vorwiegend auf Hasen) im Einsatz.

Sein Name deutet auf seine Jagdmethode hin. „To lurch“ ist der englische Begriff für „herumschleichen“ oder „lauern“. 

Alle Lurcher können mühelos lange Distanzen zurücklegen und erreichen dabei eine hohe Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu anderen Jagdhunden wie dem Beagle gibt er bei der Verfolgung des Beutetiers kein Gebell von sich, sondern bleibt stumm.

Er wurde früher oft mit einem weiteren Lurcher bei der Hetzjagd eingesetzt. Diese besondere Form der Jagd, die sehr ausdauernde Hunde voraussetzt, ist in Deutschland verboten. Hierzulande hat der windhundartige Vierbeiner Seltenheitswert.

Lurcher: Aussehen, Größe & Gewicht

Der Lurcher hat im Gegensatz zu seinen reinrassigen Artgenossen keinen einheitlichen Rassestandard. Bis heute starten Züchter Versuche, neue Hunderassen mit einzukreuzen, um seine Fähigkeiten als Jagdhund zu optimieren. Da er aber immer zu einem Teil die Gene eines Windhundes in sich trägt, lassen sich einige Merkmale eingrenzen:

  • Bei dem Lurcher handelt es sich um einen hochläufigen Hund mit breitem Brustkorb und schmaler Taille.
  • Viele der Hybridhunde erreichen eine Schulterhöhe von über 70 cm und gehören somit zu den größeren Hunden.
  • Das maximale Gewicht eines Lurchers beträgt 32 kg.
  • Der Lurcher hat entweder nach vorne oder zu den Seiten stehende Ohren. 

Bei der Fellbeschaffenheit finden Liebhaber des Lurchers eine große Vielfalt vor. Möglich sind halblanges Fell, kurzes Fell und auch Stockhaar – welches vergleichbar mit dem einiger Collies ist. Genauso vielfältig bleibt es bei den Augen- und Fellfarben, die in allen erdenklichen Farbtönen vorkommen.

Ein Lurcher
Das Fell des Lurchers hängt stark von der eingekreuzten Hunderasse ab (Gill Kennett / Shutterstock)
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Lurcher: Charakter und Temperament

Der Lurcher zeigt zum einen viel Leidenschaft bei der Jagd und ist dabei ausdauernd, diszipliniert und aufmerksam. Zum anderen kommt im Kreise seiner Familie sein anhängliches und sanftes Gemüt zum Vorschein. Fremden gegenüber zeigt er sich bei guter Sozialisierung freundlich und niemals misstrauisch.

Wie viele Windhunde ist auch der Lurcher äußerst sensibel und empfänglich für die Stimmungslage seiner Bezugsperson. Er geht eine enge Bindung zu seinem Menschen ein und braucht seine Nähe. Mit einem hohen Spieltrieb ausgestattet, zeigt er eine große Begeisterung für sämtliche Aktivitäten, die seinen Riechsinn oder sein Denkvermögen fordern.

Lurcher: Lebenserwartung & Krankheiten

Im Durchschnitt werden Lurcher 12 bis 15 Jahre alt. Trotz dieser hohen Lebenserwartung können unter anderem folgende Krankheiten auftreten: 

  • Mit ihrem breiten Brustkorb und ihrer schmalen Taille haben die Hybridhunde ein erhöhtes Risiko für Magendrehungen.
  • Einige Lurcher neigen zu Augenproblemen wie zum Beispiel dem Grauen Star.
  • Vorsicht beim Rennen: Für Verletzungen der Muskeln sowie der Pfoten und Krallen sind Lurcher besonders anfällig. 

Wie erziehe ich einen Lurcher?

Lurcher sind mit einer streng ausgelegten Erziehung nicht vereinbar. Wie die Whippets und Greyhounds sind auch sie sensibel und brauchen eine sanfte Führung. Mit einer Kommunikation auf Augenhöhe und viel Vertrauen erreichen ihre Menschen Erfolge beim Training.

Der Jagdtrieb ist bei einem Lurcher fest in seinen Genen verankert. Ein Antijagdtraining kann das unkontrollierte Jagen im Zaum halten. Dennoch ist von einem Ableinen in der freien Natur abzuraten, da die Gefahr des Ausbüxens zu groß ist.

Lurcher beim Jagen
Der Jagdtrieb des Lurchers ist nicht immer leicht zu kontrollieren (Sue Thatcher / Shutterstock)

Passt ein Lurcher zu mir?

Als Hund, der für die Hetzjagd gezüchtet wurde, besitzt der Lurcher ein erhöhtes Aktivitätslevel. Er braucht demzufolge Menschen, die ihn seinen Lauftrieb und Jagdtrieb ausleben lassen. Wie bei vielen Windhunden bietet sich hierzu die Hundesportart Coursing an. Parallel ist auf ausreichend Auslauf in Form von Spaziergängen in der Natur und Freilauf in eingegrenzten Arealen zu achten. 

Sein Beutetrieb kann ein Zusammenleben mit kleineren Haustieren schwierig gestalten. Dafür eignet sich der Lurcher umso mehr als Familienhund. In Gesellschaft von Kindern verhält er sich anhänglich und sanftmütig. Als menschenbezogener Hund ist ein Lurcher bestens bei Menschen aufgehoben, die viel Zeit für ihn aufbringen können.

Eine Stadtwohnung kommt für den aktiven Vierbeiner weniger infrage. Ideal ist für ihn ein Haus mit Garten oder ein Hof mit einem großen Grundstück. Den Posten als Wachhund wird der freundlich gestimmte Lurcher jedoch nicht einnehmen können.

Lurcher kaufen: Preis und Züchter

Einen Lurcher zu kaufen, ist hierzulande mit viel Recherche und Geduld verbunden. Es handelt sich um keine anerkannte Hunderasse und somit sind beim VDH (Verein für das Deutsche Hundewesen) keine Züchter registriert. In seinem Ursprungsland Großbritannien werden Welpen im Durchschnitt für umgerechnet circa 1.000 Euro angeboten. In Deutschland sind für verlässliche Preisangaben zu wenig Züchter vorhanden.

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