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Hundemalaria: Hund mit Zecke

Hundemalaria: Zecken vom Mittelmeer auch in der DACH Region als Übeltäter

© Iryna Kalamurza / Shutetrstock

Hundemalaria: Nicht mehr nur eine Gefahr am Mittelmeer

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Hundemalaria ist lange Zeit als eine Mittelmeerkrankheit bekannt gewesen. Nun sollten sie aber auch Hundehalter weiter nördlich kennen.

Hundemalaria ist auch als Babesiose oder Piroplasmose bekannt. Der Begriff Hundemalaria ist zwar umgangssprachlich, geht aber Vielen leichter von der Zunge als die medizinischen Fachbegriffe.

In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über Symptome, Behandlung und Heilungschancen bei Hundemalaria.

Was ist Hundemalaria?

Hundemalaria wird durch Babesien ausgelöst. Das sind einzellige Parasiten, die in Zecken als Zwischenwirt leben. Durch den Stich und das Blutsaugen der Zecke werden sie aktiv und wandern innerhalb von 12 bis 48 Stunden, so lange muss die Zecke am Hund sitzen, in den Wirt Hund über.

Babesien, besonders die der Arten Babesia canis, B. vogeli und B. gibsoni sind auf den Hund spezialisiert. Sie vermehren sich in den roten Blutkörperchen des Hundes und zerstören diese damit.

Hundemalaria: Welche Gebiete in Deutschland?

Vor einigen Jahren hieß es noch, dass man Hunde aufgrund der Gefahr von Hundemalaria nicht ans Mittelmeer mitnehmen solle. Du die Einschleppung der Auwaldzecke durch Reisen, importierte Hunde aus dem Mittelmeerraum und den Klimawandel, erkranken auch immer mehr Hunde nördlich des Mittelmeerraums an Hundemalaria.

Neben der Auwaldzecke ist auch die braune Hundezecke bekannt dafür, Hundemalaria mit ihren Stichen zu verbreiten. Beide Zeckenarten sind von März/April bis in den Herbst (ab Temperaturen über 8 °C) aktiv und leben bevorzugt in feuchtwarmen und schattigen Wiesen und Waldrändern.

Auch sind schon Fälle bekannt, in denen sich Hunde durch eine Bluttransfusion oder Welpen bei ihrer Hundemama angesteckt habe.

In Deutschland ist die Krankheit in einigen Regionen häufiger als in anderen.

In den letzten Jahren hat sich die Verbreitung der Babesiose, bedingt durch klimatische Veränderungen und zunehmende Reisen mit Hunden, auch in Deutschland ausgebreitet. Besonders betroffen sind Regionen mit einer hohen Zeckenpopulation.

Kommt Hundemalaria in Berlin und Brandenburg vor?

Für Berlin und Brandenburg gilt:

  • Brandenburg ist ein bekanntes Endemiegebiet für Babesiose. In Brandenburg gibt es Regionen, in denen die Übertragung durch die Zecke Dermacentor reticulatus, auch Auwaldzecke genannt, besonders häufig vorkommt. Diese Zecke kommt in Feuchtgebieten und Wäldern vor.
  • Berlin ist aufgrund seiner urbanen Struktur weniger betroffen als die ländlicheren Regionen Brandenburgs. Dennoch können auch in Berlin Hunde infiziert werden, insbesondere wenn sie regelmäßig in die umliegenden Wälder und Parks gebracht werden, wo Zecken vorkommen.Hundemalaria: Zecke als Ansteckungsgrund

Hundemalaria: Symptome

Die Babesien-Arten können unterschiedliche Symptome auslösen. Ein Symptom zeigt sich aber immer: die Zerstörung der roten Blutkörperchen und in Folge die Blutarmut beim Hund. Die ersten Symptome der Hundemalaria zeigen sich nach 2 bis 3 Wochen nach dem Stich der Zecke:

  • Schlechtes Allgemeinbefinden
  • Fieber
  • Futter verweigern
  • Blasse Schleimhäute (Hinweis auf Blutarmut)
  • Roter Urin
  • Gelbe Haut und Schleimhäute
  • Bauchwassersucht
  • Organversagen
  • Lähmung
  • Anfälle, ähnlich die einer Epilepsie
Hundemalaria im Blutausstrich
Typisches Blutbild bei Hundemalaria (Pee Paew / Shutterstock)

Der rötlich verfärbte Urin und die gelbe Haut entstehen durch die Freisetzung und den Abbau des Blutfarbstoffs Hämoglobin in Bilirubin.

Hundemalaria: Diagnose

Die Diagnose der Hundemalaria kann nicht auf herkömmliche Weise in einer Tierarztpraxis nachgewiesen werden. Externe Labore müssen das Blut auf die DNA der Babesien mittels PCR untersuchen. Andere Möglichkeiten sind der Nachweis von Antikörpern im Blut des Hundes oder spezielle Mikroskopie-Verfahren, die die Babesien im Blut sichtbar machen.

Behandlung und Medikamente bei Hundemalaria

Die Behandlung richtet sich mit speziellen Medikamenten gegen die jeweilige Babesienart. Hinzu kommen Schmerzmittel und Entzündungshemmer.

Je nach Zustand des Hundes kann auch Flüssigkeitszufuhr oder sogar eine Bluttransfusion notwendig sein.

Ist die Hundemalaria schon fortgeschritten, können auch Therapien für die Schäden an den Organen und Weiteres notwendig sein.

Hundemalaria: Kosten der Behandlung 2024

Die Kosten können sich nicht genau festlegen lassen. Es kommt immer darauf an, wie stark der Hund auf die Hundemalaria reagiert und wie weit die Erkrankung schon fortgeschritten ist. So können leicht Kosten nach der neuen GOT zwischen 200 und 2000 € entstehen.

Hundemalaria: Spätfolgen

Je weiter die Hundemalaria fortschreitet, desto schlimmer werden die Symptome. Der Hund kann ein Schock erleiden und Organe wie Leber und Niere können versagen.

Spätfolgen können daher beispielsweise Leber- oder Niereninsuffizienz beim Hund sein. Aber auch eine Herzinsuffizienz ist möglich.

Wie schlimm der Hund erkrankt und ob Spätfolgen möglich sind, hängen von

  • Alter
  • Art der Babesien
  • Vorerkrankungen
  • Stabilität des Immunsystems

des jeweiligen Hundes ab.

Trotzdem gilt: Je schneller der Hund behandelt wird, desto besser. Unbehandelt führt Hundemalaria immer zum Tod.

Hundemalaria: Ansteckend für den Menschen und andere Hunde?

Hundemalaria wird hauptsächlich über die Zecke übertragen. Menschen können sich nicht bei ihren Hunden anstecken.

Andere Hunde können sich nur durch die Bluttransfusion von einem erkrankten Hunde anstecken. 

Kann Hundemalaria chronisch werden?

Tatsächlich gibt es einige wenige Fälle, bei denen Hundemalaria chronisch geworden ist. Die Babesien wurden in der Behandlung oder durch das Immunsystem zurückgedrängt, aber nicht vollständig aus dem Hundekörper eliminiert.

Chronische Hundemalaria kann zu wiederkehrenden Gesundheitsproblemen und einer anhaltenden Beeinträchtigung des Hundes führen. Sie erfordert eine sorgfältige und kontinuierliche Betreuung.

Zeckenschutz hilft gegen Hundemalaria (Olya Maximenko / Shutterstock)

Die Behandlung der chronischen Hundemalaria zielt darauf ab, die Parasiten zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Die Lebensqualität des Hundes soll so hoch wie möglich gehalten werden, damit er weiter ein hundefreundliches Leben führen kann.

Hundemalaria Impfung möglich?

Ja, es gibt eine Impfung gegen Hundemalaria. Der Impfstoff wird in Deutschland nicht vertrieben, aber er hat eine EU-Zulassung und darf daher geimpft werden.

Die Immunisierung erfolgt durch zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen und muss ein Mal im Jahr aufgefrischt werden.

Die Impfung verhindert nicht die Infektion mit Babesien. Sie stärkt aber das Immunsystem und verhindert einen schweren Verlauf der Krankheit.

Hundemalaria Impfung: Kosten 2024

Da der Impfstoff gegen Hundemalaria aus dem Ausland kommt, können die Kosten für die Impfung variieren. Geschätzt liegen sie zwischen 70 und 160 € pro Dosis.

Hundemalaria vorbeugen: Das können Hundehalter tun

Da die Zecke der Überträger der Hundemalaria ist, ist der beste Schutz dagegen die Zeckenprophylaxe: sei es durch spezielle Spot-On-Präparate, Halsbänder, Tabletten oder auch das gründliche Absuchen des Hundes nach jedem Spaziergang.

Der Tierarzt berät gern, welche Zeckenprophylaxe für den jeweiligen Hund sinnvoll ist.

Und da Zecken nicht nur Hundemalaria übertragen, sondern auch Borreliose oder Anaplasmose, ist der Zeckenschutz gleich mehrfach wichtig.

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