Haferflocken gehören zu der Kategorie Vollkorn-Getreideprodukte. Das Lebensmittel ist bereits seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil in unserer Ernährung. Sowohl die feinen als auch die groben Flocken sind als Superfood bekannt. Sie liefern schnell Energie und punkten mit vielen Ballaststoffen für eine gute Verdauung.
Wenn es aber um Haferflocken für Hunde geht, herrscht Unsicherheit. Dürfen Hunde Haferflocken fressen oder ist das Getreideprodukt für ihren Verdauungstrakt ungeeignet? Die Antwort und weitere Infos zum Thema Haferflocken und Hunde gibt es hier.
Dürfen Hunde Haferflocken essen oder nicht?
Ja, Hunde dürfen Haferflocken essen. Viele mögen zudem das Getreide im Napf oder als Bestandteil eines selbstgemachten Hundeleckerlis. Bevor Haferflocken dem Hund gegeben werden, sind allerdings einige Hinweise zu beachten. Diese betreffen vor allem die Art der Zubereitung und die Menge der Haferflocken.
Allergie beim Hund: Haferflocken können Gluten enthalten
Alles in allem haben Haferflocken für Hunde ein niedriges Allergiepotential, denn: Haferflocken sind an sich glutenfrei. Das hört sich gut an, wäre da nicht ein kleines Aber: Bei der Herstellung können sie mit Weizen kontaminiert worden sein. Dann weisen Haferflocken eventuell Spuren des Klebereiweißes auf. Wenn Sie Ihren Hund das erste Mal mit Haferflocken füttern, ist es ratsam, die Verträglichkeit mit einer Mini-Portion Haferflocken zu testen.
Eine Futtermittelallergie gegen Getreide kommt bei Hunden relativ häufig vor. Sie kann sich sowohl in jungen Jahren als auch später im Alter entwickeln. Symptome sind vor allem Juckreiz und Magen-Darm-Beschwerden.
Gesunde Haferflocken: Hund nimmt wichtige Nährstoffe auf
Verträgt der Hund Haferflocken gut? Dann darf das Lebensmittel den Speiseplan des Vierbeiners bereichern. Die Kohlenhydrate liefern dem Hund schnell Energie, die lange anhält.
Hervorzuheben bei den Haferflocken sind auch ihr hoher Proteingehalt von 13,5 Gramm pro 100 Gramm und ihr niedriger Zuckeranteil von 0,7 Gramm pro 100 Gramm.
Haferflocken enthalten folgende Nährstoffe und Vitamine:
- Ballaststoffe (Beta-Glucan)
- ungesättigte Fettsäuren (Omega-6 und Omega-9)
- B-Vitamine (u. a. B1, B2 und B5)
- Vitamin E
- Vitamin K
- Biotin
- Phosphor
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
- Zink
- Kalzium
Helfen Haferflocken bei Durchfall beim Hund?
Ja, Haferflocken können Hunden bei bei Durchfall helfen. Die enthaltenen Ballaststoffe quellen nämlich auf und binden die Flüssigkeit im Darm. Das bewirkt, dass der Hund wieder festen Kot absetzt. Ein weiterer Pluspunkt: Als nährstoffreiches Lebensmittel liefern Haferflocken Hunden viel Energie, Vitamine und Mineralstoffe. So verhelfen sie auch etwas geschwächten Vierbeinern wieder zu mehr Energie.
Als Schonkost eignen sich eingeweichte Haferflocken mit ungesalzener Knochenbrühe und fettarmem Fleisch wie Hühnerbrust. Achten Sie bei der Zubereitung darauf, nicht zu viel Haferflocken zu servieren. Ein Überschuss an Ballaststoffen kann Verdauungsprobleme bestärken!
Haferflocken sind gesund, jedoch kein Heilmittel – falls der Durchfall länger anhält, blutig ist oder der Hund Schmerzen hat, dann sollten Sie nicht warten und mit ihm eine Tierarztpraxis aufsuchen.
Haferflocken für leberkranke Hunde?
Hunde, die unter einer Lebererkrankung leiden, bekommen spezielles Futter. Bei der sogenannten Leber-Diät geht es in erster Linie darum, die Leber zu entlasten. Dabei kommen hochverdauliche Proteine zum Einsatz. Geeignet sind unter anderem mageres Muskelfleisch oder fettarmer Fisch. Haferflocken sind dagegen als pflanzliche Proteinquelle weniger geeignet.
Fragen Sie beim Vorliegen einer derartigen Erkrankung am besten in der Tierarztpraxis oder bei einem Experten für Hundeernährung nach einem geeigneten Fütterungsplan.
Haferflocken für Hunde zum Zunehmen?
Haferflocken haben eine hohe Kaloriendichte. 100 Gramm kommen auf ungefähr 350 Kilokalorien – daher kann das Lebensmittel bei einer Gewichtszunahme unterstützend wirken. Der Vorteil von Haferflocken ist, dass sie schnell Energie liefern. So kann beispielsweise ein von einer OP geschwächter Hund von innen gestärkt werden. Halten Sie sich aber dennoch an die empfohlene Menge an Haferflocken.
Haferflocken für Hunde zubereiten: So geht´s
Sollte ich meinem Hund Haferflocken roh oder gekocht geben? Diese Frage stellen sich Hundehalter wohl zuerst, wenn sie ihrem Hund Haferflocken geben möchten. Beides geht! Was vor allem wichtig ist: Für den Hundemagen ist es schonender, wenn die Haferflocken eingeweicht sind. Außerdem steigert es auch die Akzeptanz.
Für die gekochte Variante eignet sich die Zubereitung mit Wasser oder Brühe und der jeweiligen Portionsmenge Haferflocken im Kochtopf. Bereits ein kurzes Aufkochen reicht aus, damit die Haferflocken eine weichere Konsistenz erhalten. Natürlich sollten die Haferflocken auf Zimmertemperatur herabgekühlt werden, bevor der Vierbeiner sie isst.
Eine andere, auch bei uns Menschen beliebte Zubereitung von Haferflocken ist die sogenannte Overnight-Oats Variante. Mischen Sie dafür Haferflocken und Wasser oder Brühe in einen abschließbaren Behälter und lassen Sie das Gemisch über Nacht im Kühlschrank einweichen. Auch hier gilt: Bevor die eingeweichten Haferflocken ins Futter kommen, sollten sie wieder Zimmertemperatur annehmen.
Haferflocken für Hunde zubereiten: Welche Zutaten kommen hinzu?
Es liegt auf der Hand, dass Hunde nicht nur reinen Haferbrei essen sollten – viele würden diese Mahlzeit auch links liegen lassen. Die gute Nachricht: Dem Hund Haferflocken schmackhaft zu machen, ist ein Kinderspiel.
Geben Sie einfach Obstsorten wie Heidelbeeren, Erdbeeren oder Äpfel zu den Haferflocken hinzu. Für eine bessere Nährstoffaufnahme der Obstsorten ist es ratsam, diese zu pürieren, mit einer Gabel zu zerdrücken oder kleinzuhacken.
Auch Gemüse wie Möhren, Süßkartoffeln oder Fleisch (wie zum Beispiel Rinderhack) und Fisch eignen sich als Zugabe.
Rotes Licht gibt es für Salz, Zucker sowie alle Gewürze – diese haben im Hundenapf nichts verloren.
Dürfen Hunde Haferflocken mit Milch essen?
Davon ist abzuraten. Milch enthält bekanntermaßen Laktose, die bei vielen Hunden Bauchschmerzen und Durchfall hervorruft. Genauso wie viele (ausgewachsene) Menschen leiden auch Hunde unter einer Laktoseintoleranz. Für die Spaltung der Laktose ist das Enzym Laktase nötig – das fehlt den meisten Vierbeinern im erwachsenen Alter.
Haferflocken mit Joghurt ist für Hunde besser geeignet, da es sich beim Joghurt um ein fermentiertes Lebensmittel handelt und dessen Verträglichkeit höher ist. Auch Haferflocken mit pflanzlicher Milch kann für Hunde die bessere Wahl sein. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen und keine zusätzlichen Kalorien zuführen möchten, ist und bleibt aber Wasser (oder Brühe) die beste Wahl.
Haferflocken für den Hund: Wie viel darf er essen?
Haferflocken müssen nicht täglich im Hundenapf landen. Für eine abwechslungsreiche Hundeernährung – wie zum Beispiel im Rahmen einer Barf-Ernährung – reicht es, wenn Sie Ihren Hund ein bis drei Mal pro Woche mit etwas Haferflocken füttern.
Die tägliche Menge richtet sich jeweils nach dem Körpergewicht des Hundes. Zu empfehlen sind etwa ein Teelöffel pro 10 Kilogramm Körpergewicht. Bitte beachten Sie, dass zu hohe Mengen an Ballaststoffen negative Folgen für den Verdauungstrakt haben können.
Dürfen Hunde Porridge essen?
Beim Porridge handelt es sich um warmen Haferbrei – also nichts anderes als in Wasser oder Milch aufgekochte Haferflocken. Die Variante mit Wasser und in Zimmertemperatur zählt zu den empfohlenen Zubereitungsformen für Hunde und demnach dürfen Hunde Porridge essen.
Vorsicht ist aber bei fertigen Porridge-Mischungen aus dem Supermarkt geboten. Sie sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Einige Bestandteile davon – wie zum Beispiel Kakao oder Zimt – sind für Hunde tabu! Auch Porridge mit Zuckerzusatz sollte niemals an Hunde verfüttert werden.
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