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Zerstörungswut beim Hund
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Zerstörungswut beim Hund

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Vom angekauten Schuh bis hin zum zerstörten Sofa – sogar kleine Hunde können eine große Zerstörungswut entwickeln. Doch warum machen manche Hunde alles kaputt und was können Sie dagegen tun? Wamiz gibt wertvolle Tipps.

Warum macht ein Hund alles kaputt?

Er ist ein Junghund bzw. Welpe 

Welpen oder Junghunde lieben es, alles anzunagen. Besonders gerne kauen sie an Schuhen. Auch Sofakissen, Pflanzen oder Weidenkörbchen sind beliebte Opfer der tierischen Nage-Aktivitäten. Ab dem vierten Monat kann das Kaubedürfnis sich steigern, denn dann lösen die neuen Zähne die Milchzähne ab.

Hund langweilt sich

Hunde, die nicht ausgelastet sind, neigen dazu, sich anderweitig zu beschäftigen. Sie bellen, werden aggressiv oder zerlegen die Wohnung, weil sie keine Aufgaben haben.

Hund hat Stress oder Trennungsangst

Stress resultiert beispielsweise aus Veränderungen in der Umgebung oder Schmerzen. Trennungsangst als besondere Stress-Form tritt unmittelbar auf, wenn Sie Ihren Hund alleine lassen.

Hund zerfetzt Kissen
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Was tun, wenn der Welpe Sachen zerstört?

Beim Welpen gilt: Vorsorge ist besser als Nachsicht

Räumen Sie Ihre Schuhe – zumindest in den ersten Monaten – in einen verschlossenen Schrank. Kaufen Sie für zerstörungswütige Welpen keine teuren Lederleinen oder Weidenkörbchen. Zahnt Ihr junger Gefährte, sollten Sie ihm Alternativen reichen. Hierfür eignen sich beispielsweise Taue, welpengeeignete Kauknochen, Stoffspielzeuge sowie spezielle Kauartikel, die mit Futter zu befüllen sind. Sie haben Ihren Hund auf frischer Tat ertappt? Dann sagen Sie laut und deutlich Ihr Abbruchsignal wie beispielsweise „nein“ oder „stop“ und nehmen Sie dem Hund den jeweiligen Gegenstand weg. Loben Sie ihn, wenn er statt dessen an einem Kauspielzeug kaut.

Kauknochen können bei Junghunden helfen
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Bringen Sie bereits dem Welpen langsam bei, ab und zu allein zu sein. Übertreiben Sie es damit aber nicht. So beugen Sie Trennungsangst beim erwachsenen Hund vor.

Achten Sie bei Ihrem Welpen und Junghund auf die richtige Balance zwischen Ruhe und Beschäftigung

Junge Hunde benötigen viele Ruhepausen, um das Erlebte zu verarbeiten. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund mindestens 16 Stunden pro Tag dösen und schlafen kann, ohne gestört zu werden. Ohne Ruhepausen überdrehen junge Hunde schnell – und neigen dann dazu, Gegenstände anzunagen. Eine verschließbare Hundebox ist für viele junge Vierbeiner ein Ort, um zur Ruhe zu kommen. Sie bringt den weiteren Vorteil mit sich, dass sie von hier aus nichts zerstören können.

Was tun, wenn ein erwachsener Hund alles kaputtmacht?

Viel Auslauf oder Agility verbessern das Verhältnis mit dem Vierbeiner
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Wenn Ihr erwachsener Hund die Wohnung zerlegt oder viel zerstört, fragen Sie sich, ob er sich langweilt.

Viele Menschen unterschätzen den täglichen Zeitaufwand für einen Hund

Gestresste Hunde brauchen Auslauf

Erhält dieser keine artgerechte Beschäftigung, kann er aus Langweile anfangen, viel zu zerstören. Ein erwachsener Hund benötigt je nach Rasse und Konstitution zwei bis vier Stunden Auslauf pro Tag. Es gibt Rassen, die viel Auslauf brauchen, andere Hunde müssen seltener an die frische Luft. Dabei sollte er sich austoben können, anstatt nur bei Fuß zu laufen. Hinzu kommt die nötige Beschäftigung für den Kopf: Spiele, Übungen oder Hundesport fordern den Hund heraus und geben ihm eine Aufgabe. Dies ist für jeden Hund wichtig, wobei einige Rassen wie der Border Collie besonders viel Auslastung benötigen. Bieten Sie Ihrem Hund Intelligenzspielzeug an, bringen Sie ihm Tricks bei oder nehmen Sie mit ihm Trainingstunden in einem Hundeverein. Gut geeignet sind beispielsweise Agility, Dogdance, Mantrailing oder Trick-Kurse.

Gemeinsame Beschäftigung stärkt die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund

Lassen Sie den Hund nicht zu lange allein 

Darum eignet sie sich ebenso für viele gestresste oder frustrierte Hunde. Hunde können beispielsweise nach einem Umzug oder bei Familienzuwachs Zeichen von Frust und Stress zeigen. Leidet Ihr Vierbeiner und zerlegt die Wohnung, weil er jeden Tag mehrere Stunden allein ist, sollten Sie sich Alternativen überlegen. Bevor Sie die Wohnung verlassen, gehen Sie ausgiebig mit Ihrem Hund spazieren, damit er müde ist. Zerstört er dennoch die Wohnung, sollten Sie sich über einen Dog Sitter oder eine Hundepension Gedanken machen. Vielleicht können Sie Ihren Vierbeiner zur Arbeit mitnehmen? Immer mehr Arbeitgeber erlauben mittlerweile Hunde im Büro. Natürlich sollte Ihr Hund hier nichts kaputtmachen. Ist das Alleinsein die Ursache für seine Zerstörungswut, erledigt sich das Problem damit von selbst.

Langeweile zu Hause kann Zerstörungswut begünstigen
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Letzter Ausweg Hundetrainer

Wenn Sie keine Ursache für die Zerstörungswut Ihres Vierbeiners finden, holen Sie sich Rat vom Experten. Dies sollten Sie auch tun, wenn Ihr erwachsener Hund unter Trennungsangst leidet. Ein Hundetrainer kann gemeinsam mit Ihnen herausfinden, welche Vorgehensweise für Ihre individuelle Situation erfolgsversprechend ist. Hundetrainer oder Hundepsychologen können Ihnen ebenfalls helfen, wenn der Hund aufgrund veränderter Lebensbedingungen oder einer schwierigen Vergangenheit unter Stress steht. Manche Hunde stehen unter Stress, weil sie starke Schmerzen haben. Diese können zum Beispiel durch Zahn- oder Gelenkprobleme entstehen. Stellen Sie Ihren Vierbeiner bei Verdacht auf Schmerzen dem Tierarzt vor.

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