Aggression beim Hund erkennen
Hunde zeigen sehr viel über ihre Verfassung mithilfe ihrer Körpersprache und ihrer Mimik. Besonders gut sind beispielsweise Freude und Glück zu erkennen. So mancher Spaziergänger hat schon einmal den Satz gehört: „Der will nur spielen!“. Nicht immer trifft das jedoch auf einen Vierbeiner zu, der bellt, an der Leine reißt oder die Zähne fletscht.
Diese zwei Emotionen sind häufig Auslöser für Aggressionen. Interessant ist allerdings ebenso, dass viele aggressive Vierbeiner von Stress geplagt sind oder sich unsicher und unwohl fühlen.
Die Körpersprache des Hundes verrät oft schon vor der eigentlichen Attacke, dass er aggressiv ist. Dies zeigt sich unter anderem durch undiszipliniertes Verhalten. Wenn ein Vierbeiner beispielsweise nicht auf Herrchen oder Frauchen hört, ist es ratsam, Abstand zu nehmen, um Schlimmeres zu vermeiden. Die Hunde durchlaufen sogenannte Eskalationsstufen. Diese reichen von einer ersten Fixierung des Gegners über Umkreisen und Einschränken des Bewegungsradius bis hin zum Beißen. Je weniger sich der Hund bewegt, desto bedrohlicher wird die Situation.
In der folgenden Tabelle sind verschiedene Anzeichen von aggressivem Verhalten gegenüber Menschen und Artgenossen aufgeführt:
Aggressionsformen | Aggressives Verhalten |
Hund ist aggressiv gegen Artgenossen |
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Hund ist aggressiv gegen Menschen |
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Ursachen für Aggression gegen Menschen und Artgenossen
Grundsätzlich gilt, dass Aggressivität bei Hunden ein Überlebensinstinkt ist. Ein Fehlverhalten und damit zum Problem wird sie erst dann, wenn die Aggressivität zu oft vorkommt oder gegen das falsche Ziel gerichtet ist. Wenn der eigene Hund aggressiv ist, dann geht kein Weg an der Erforschung der genauen Ursachen vorbei, um das unerwünschte Verhalten wieder loszuwerden. Folgende Gründe könnten hinter der Verhaltensstörung stecken:
- Angststörungen: Handelt es sich um einen Vierbeiner aus dem Tierschutz, könnten traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit das Verhalten des Hundes beeinflussen. Meistens denkt der Hund in Momenten der Aggressivität, sich verteidigen zu müssen
- Fehler bei der Erziehung: Natürlich haben Gewalt und Aggressivität seitens des Halters nichts in der Hunderziehung zu suchen. Doch auch ein Mangel an Kohärenz oder verwirrende Befehle können den Hund dazu veranlassen, falsch zu reagieren
- Keine ausreichende Sozialisierung: Wenn Hunde nicht schon im Welpenalter angemessen an Begegnungen mit anderen Hunden herangeführt werden und die entsprechenden Verhaltensregeln lernen, können später Konflikte entstehen
- Gesundheitliche Probleme: Auch eine neurologische Krankheit oder Schmerzen können dazu führen, dass ein Hund plötzlich aggressiv reagiert. In sehr seltenen Fällen lösen Infektionskrankheiten wie Tollwut die Symptome aus
- Jagdtrieb: Jagdhunde reagieren auf schnelle und plötzliche Bewegungen womöglich mit ihrem Jagdtrieb
Umgang mit aggressive Hunden: Wie verhalte ich mich?
Situationen vermeiden
Wurde die Ursache für die Aggression des Haustieres gefunden, geht es darum, bestimmte Situationen und Reize zu verringern. Im besten Fall sollten die potenziellen Aggressions-Auslöser im Umgang mit ihrem Hund gänzlich vermieden werden. Um das Tier zu desensibilisieren, empfiehlt sich ein professionelles Training bei einem Fachmann. Eventuell kann Ihnen Ihr Tierarzt hier sogar eine gute Adresse verraten.
Maulkorb zum Schutz des Hundes und der Umgebung
Im Einzelfall kann nur ein Maulkorb vor einem aggressiven Vierbeiner schützen. Dies ist wichtig, wenn er nach individuellen Trainings keine Besserung zeigt und eine Gefahr für sich sowie seine Umgebung darstellt.
Verhalten gegenüber einem fremden Hund
Wenn Sie einem unbekannten Vierbeiner begegnen, der feindselig auftritt, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Wegrennen ist zu keinem Zeitpunkt eine Option. Hastige Bewegungen wirken bedrohlich. Deeskalierend sind ein unterbrochener Blickkontakt und ein abgewandter Kopf. Sollte der Hunde dennoch nicht von Ihnen ablassen, halten sie ihm einen Gegenstand entgegen - etwa eine Handtasche.