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Bardino

Der Bardino Hund wird in Spanien Majorero Canario genannt

© Shutterstock

Bardino, ein Hund von den Kanaren mit Seltenheitswert

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Die Hunderasse Bardino kommt ursprünglich aus Fuerteventura. Erfahren Sie hier alles über ihr Wesen, Aussehen und ihre Gesundheit.

Spanien und die kanarischen Inseln sind nicht nur wunderbare Urlaubsregionen, sondern haben darüber hinaus auch verschiedene hochinteressante Hunderassen zu bieten, die nicht nur Kennern gefallen. Eine dieser Rassen ist der Bardino-Hund.

Erfahren Sie, was die Bardinos auszeichnet und worauf zu achten ist, wenn man überlegt, sich einen dieser bildhübschen Vierbeiner mit mediterranem Flair anzuschaffen.

Was ist ein Bardino-Hund?

Der Bardino ist eine spanische Hunderasse, die vom Hundezüchterverband Real Sociedad Canina España (RSCE) anerkannt ist. Der internationale Hundeverein FCI hingegen stuft den Bardino noch nicht als eigenständige Hunderasse ein. Der mittelgroße Vierbeiner blickt auf eine alte Geschichte als Arbeitshund zurück. Heute findet er über den Auslandstierschutz in Deutschland und dem Tierheim Menschen, die ihm als Familienhund ein Zuhause schenken.

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Bardino: Geschichte

Bei dem Bardino handelt es sich um eine alte, urtypische Hunderasse. Sein Name „Majorero Canario“ – wie er häufig in Spanien genannt wird – bedeutet: Hund der Einheimischen. Eine weitere Bezeichnung lautet „Perro de Ganado“, was sich mit „Viehhund“ übersetzen lässt. 

Er ist seit vielen Jahrhunderten auf Fuerteventura als Hütehund beschäftigt. Hütehunde halten die Herde beisammen und lenken die Tiere in bestimmte Richtungen. Dem Bardino hat ein besonderes Händchen für seinen Job. Er geht dabei feinfühlig vor, sodass er den Tieren keinen Schaden zufügt. Da Bardinos Fremden gegenüber misstrauisch sind und ein territoriales Wesen haben, waren sie in der Geschichte auch als Wachhund von Grundstücken eingeteilt.

Bardino mit blauem Auge
Bardino-Rüde mit blauem Auge (Asmodiel/Shutterstock)
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Bardino: Aussehen

Der Bardino besticht durch sein schönes, einzigartiges Fell, welches einen tiefschwarzen Grundton hat und leicht gestromt ist. An der Brust und an den Pfoten können weiße Abzeichen oder Flecken vorkommen. Bei manchen Bardinos schimmert das Haarkleid leicht grünlich in der Sonne. Diese Besonderheit hat dem Hund den Spitznamen Verdinos (verde = grün) beschert. Sein Fell ist kurz und glatt, aber seine Rute fällt etwas buschiger aus.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal des Bardinos: Einige Vertreter weisen eine doppelte Wolfskralle (Afterkralle) auf. Die Augenfarbe eines Bardinos ist entweder Bernsteinbraun oder Dunkelbraun.

Bardino: Widerristhöhe und Gewicht

  • Bei Rüden (Bardinos) ist eine Widerristhöhe von 57 bis 63 cm vorgegeben. Sie wiegen 30 bis 45 kg.
  • Hündinnen (Bardinas) sind mit 55 bis 61 cm etwas kleiner und bringen etwa 25 bis 35 kg auf die Waage. Abweichungen von 2 cm über oder unter dem Standard werden toleriert.

Bardino: Wesen und Temperament

Der Bardino ist ein stolzer Vierbeiner mit Territorialinstinkt. Manchmal verhält er sich stur und eigensinnig. Darüber hinaus besitzt er folgende Wesensmerkmale, die ihn als Hund auszeichnen:

  • loyal
  • intelligent
  • ruhig
  • selbstbewusst
  • eigenständig
  • freundlich (bei vertrauten Menschen)

Bardino: Krankheiten und Lebenserwartung

Als urtypischer Hund bleibt der Bardino von rassetypischen Erkrankungen verschont. Es handelt sich um einen äußerst robusten Hund, der nicht auf bestimmte äußere Merkmale – wie zum Beispiel einen herabfallenden Rücken oder eine kurze Schnauze – gezüchtet wurde. Das macht sich auch in seiner Lebenserwartung bemerkbar. Ein gesunder Bardino kann zwischen 12 bis 15 Jahre alt werden.

Wie viel Bewegung braucht ein Bardino?

Wie Border Collies, Shelties und Co. sind Bardinos Hütehunde. Somit handelt es sich um einen aktiven Hund mit Arbeitswillen. Neben ausgiebigen Spaziergängen freut sich der intelligente Bardino auch über Beschäftigungen, die ihn auch geistig fordern. Trotz seiner Energie: Der Bardino ist vom Charakter her ruhig und wirkt nicht überdreht. Wie bei allen Hunden ist es auch beim Majorero Canario wichtig, neben den Aktivitäten bewusst Ruhephasen einzuplanen.

Bardino am Strand
Am Strand fühlt sich der Bardino wohl (Shutterstock)

Passt ein Bardino zu mir?

Der Bardino ist kein Hund für Anfänger. Denn er hat einen selbstbewussten Charakter und hinterfragt auch öfters Kommandos. Dazu kommt, dass er seine Familie verteidigen würde, sobald er dies für nötig hält. Wie alle Hunde, braucht auch der Majorero Canario eine konsequente Erziehung.

Als ursprünglicher Arbeitshund ist er am besten bei aktiven Menschen aufgehoben. Der Bardino geht eine starke Bindung zu seinen Zweibeinern ein. Lange Ausflüge in der Natur mit seiner Familie, wie z. B. Wandern in den Bergen oder Camping, sorgen beim Bardino für eine willkommene Abwechslung. Ein Leben in der Stadt lässt sich nur dann vereinbaren, wenn der Bardino viele Stunden im Freien verbringt. Für Berufstätige, die ihn lange allein lassen, ist er trotz seiner gewissen Eigenständigkeit nicht geeignet.

Bardino und Katzen

Entwarnung kann es bei anderen tierischen Mitbewohnern geben: Das Leben mit Katzen ist durchaus möglich, besonders wenn er sie schon im Welpen- und Junghundalter kennenlernt. Bardinos haben zwar einen Hütetrieb, aber zeigen nicht den klassischen Jagdtrieb und kommen somit in der Regel gut mit Stubentigern klar. Hundeerfahrene Familien, die sich einen loyalen Hund mit Wachtrieb wünschen, finden in einem Bardino den idealen Weggefährten.

Bardino in Not kaufen

Leider genießen noch immer viele Bardinos kein hohes Ansehen in ihrer Heimat. Und das, obwohl sie seit langer Zeit zuverlässig bei der Arbeit auf dem Land helfen. Immer noch gibt es Bardinos auf Fuerteventura, die an Ketten gehalten werden. Traurigerweise landen auch viele der Hunde in der Perrera. Dabei handelt es sich um staatlich gebaute Tötungsstationen für Hunde. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Bardinos Welpen bekommen, und der Nachwuchs vom Besitzer unerwünscht ist.

Bardino über den Tierschutz adoptieren

Tierschutzvereine vermitteln reinrassige Bardinos und Bardino Mischlinge in Not. Über einen Flugpaten kommen sie nach Deutschland und werden gegen eine Schutzgebühr ihrer neuen Familie übergeben. Bei Interesse schauen Sie gezielt nach Tierschutzvereinen, die auf Fuerteventura tätig sind. Auf dem spanischen Festland hingegen stehen vor allem Podencos und Galgos zur Adoption frei, die genauso wie die Bardinos auf ein liebevolles Zuhause warten.

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