Werbung

Ein weißer Hund liegt, eine Frau hat ihre Hände auf ihm

Osteopathie kann die schulmedizinische Behandlung bei Hunden ergänzen

© Shutterstock

Heilende Hände: Osteopathie für Hunde

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Osteopathie ist eine alternative Heilmethode, mit der viele Menschen positive Erfahrungen gemacht haben. Aber wussten Sie, dass es Osteopathie auch für Hunde gibt? Wir erklären, wann Osteopathie Vierbeinern helfen kann und was Sie darüber wissen sollten.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie zählt zu den alternativen Heilmethoden für Mensch und Tier. Sie kommt vor allem bei Störungen des Bewegungsapparats zum Einsatz. Andrew Taylor Still gilt als Begründer der Osteopathie. Ende des 19. Jahrhunderts verbreitete er seine Thesen über die Wechselbeziehungen im Körper. Dabei teilte er den Körper in drei „Systeme“ ein:

  • parietale Osteopathie oder System: Bewegungsapparat samt Knochen, Gelenken, Muskeln
  • viszerale Osteopathie oder System: innere Organe, Gefäße und Lymphe
  • cranio-sacrale Osteopathie oder System: Schädel (lat. „cranium“) und Kreuzbein („sacrum“)

Stills Credo:

„Wenn alle Systeme des Körpers wohlgeordnet sind, herrscht Gesundheit.“

Bei osteopathischen Behandlungen geht es darum, diese Ordnung mit sanftem Händedruck herzustellen. Dabei löst der Therapeut mit den Händen Blockaden im gesamten Körper. Im Lauf der Zeit haben Anwender verschiedene Spezialisierungen im Bereich der Osteopathie entwickelt, auf die wir hier nicht eingehen müssen.

Interessant für uns ist: Osteopathie bei Tieren hat ihren Ursprung bei Pferdefreunden. Doch immer mehr Tierärzte, Tierphysiotherapeuten und Tierheilpraktiker wenden die Lehren der Osteopathie erfolgreich bei Hunden und Katzen an.

Massage am Hund

Bei Osteopathie werden mit sanftem Händedruck Blockaden gelöst
© Shutterstock

Bei welchen Krankheiten kann Osteopathie Hunden helfen?

Osteopathie kann vor allem Hunden helfen, die aufgrund von Verspannungen oder Krankheiten nur eingeschränkt beweglich sind. Dazu zählen Hunde, die nicht mehr gut springen oder Treppen steigen können oder sichtbar Rückenschmerzen haben. Bei folgenden Symptomen oder Krankheiten kann Osteopathie Hunden helfen:

Osteopathie soll auch präventiv wirken können. Denn viele Hunde ziehen sich bei Sport oder Spiel kleinere Probleme im Bewegungsapparat zu, die sie lange Zeit kompensieren. Nach kurzem Hinken ist aus Sicht des Halters wieder alles in Ordnung. Doch über die Jahre kommt es zu Fehlhaltungen und Schmerzen oder Arthrose.

In einigen Fällen können erfahrene Hunde-Osteopathen bei Problemen wie Inkontinenz, Entzündungen oder neurologischen Störungen helfen. Nicht geeignet ist die Therapie unmittelbar nach einem Unfall. Wichtig:

Osteopathie soll nicht den Tierarzt ersetzen, sondern die schulmedizinische Behandlung ergänzen.

Wie läuft eine Osteopathie-Behandlung beim Hund ab?

Eine wichtige Voraussetzung für Osteopathie beim Hund: Der Vierbeiner muss sich gut anfassen lassen. Der Therapeut wird Ihnen viele Fragen zu Ihrem Hund stellen und den Vierbeiner untersuchen. Dabei wird er die Gelenke und den Rücken, insbesondere entlang der Wirbelsäule, abtasten.

Die Untersuchung und Behandlung selbst erfolgt nur mit den Händen des Therapeuten. Dabei übt er gezielten Druck auf bestimmte Bereiche aus. Ein genaues Wissen rund um die Anatomie des Hundes ist hierfür Voraussetzung.

Übrigens hat Osteopathie nichts mit „Einrenken“ zu tun. Auf Außenstehende wirkt die alternative Heilmethode für Hunde oft wie Handauflegen. Dabei fühlen die Hände des Therapeuten genau, wie der Hundekörper auf die jeweiligen Bewegungen reagiert.

Frau hat Hände auf Jack Russell Terrier

Für viele sieht Osteopathie im ersten Moment wie Handauflegen aus
© Shutterstock

Tipp: Der Hund sollte drei Stunden vor der Behandlung nichts fressen. Im Anschluss bekommt er Gelegenheit, sich ausgiebig zu bewegen. Viele Hunde sind nach der Osteopathie-Sitzung müde und fallen kurz darauf in tiefen Schlaf.

Kosten der Osteopathie für Hunde

Bei Tierheilpraktikern zahlen Sie für die ausführliche Anamnese zu Beginn der Behandlung um die 60 bis 100 Euro. Die anschließenden Sitzungen kosten je nach Dauer um die 50 Euro.

Beim Tierarzt richten sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Tierärzte, kurz GOT. Hier kann der Tierarzt zwar keine Osteopathie, aber verwandte Leistungen abrechnen. Dabei spielt die Dauer der Behandlung die größte Rolle. Eine erste Anamnese kann bis zu 120 Euro kosten, die Folgesitzungen 50 bis 80 Euro.

Osteopathie für Hunde: Adressen

Nicht in jeder Stadt gibt es Osteopathen für Hunde. Schauen Sie sich am besten bei Veterinären und Tierphysiotherapeuten um, die eine entsprechende Zusatzqualifikation haben. Den Beruf „Osteopath für Hunde“ gibt es nicht.

Mit Suchmaschinen gelangen Sie meist zum Erfolg. Hier einige Adressen, die Osteopathie für Hunde in deutschen Großstädten anbieten:

Gleich weiterlesen: Physiotherapie für Hunde
Mehr Ratschläge zu...

Was halten Sie von diesem Ratgeber?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?