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Begleithundeprüfung: Hund in der Prüfung
© Elena 11 / Shutterstock

Begleithundeprüfung: Das sollten Hundehalter wissen

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Begleithundeprüfung: Voraussetzung, um an weiteren Prüfungen und Wettkämpfen teilnehmen zu können. Aber was müssen Hund und Halter dabei können?

Die Begleithundeprüfung ist nicht nur Pflicht für Hundehalter, die gern an Wettbewerben wie Agility, Obedience etc. teilnehmen, Mantrailing machen möchten oder für Hunde, die Polizei-, Therapie- und Assistenzhunde werden sollen. Sie kann tatsächlich von jedem Hundehalter abgelegt wenn, denn die Begleithundeprüfung testet die Alltagstauglichkeit des Hundes.

Welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen und was bei der Prüfung auf Hund und Halter zukommen, erklärt dieser Ratgeber.

Was ist eine Begleithundprüfung?

Als Menschen den Hund domestizierten, machten sie ihn zum Wach-, Hüte-, Jagd- oder Schutzhund. Doch die Anforderungen an den Hund heute haben sich geändert. Vielmehr ist der Hund ein Teil der Familie geworden, der sich an unseren Alltag anpassen muss. Das bedeutet, er muss Lärm, andere Hunde und irritierende bis verunsichernde Situationen an unserer Seite meistern.

Bei der Begleithundeprüfung werden neben Gehorsam auch die Sozialverträglichkeit, die Unbefangenheit und die Verkehrssicherheit des Hundes geprüft. Der Hund durchläuft mit seinem Halter oder seinem Hundeführer verschieden Stationen.

Manchmal ist das gar nicht so einfach, den Alltag als Hund zu bewältigen, aber man kann dies trainieren und mit einer Begleithundeprüfung, die von allen Vereinen, die der FCI (Fédération Cynogique Internationale), angehören, testen lassen.

Für den Hundesport und verschieden Arbeitshunde, wie Assistenzhunde, ist die Begleithundeprüfung immer Pflicht.

Begleithundeprüfung: Sachkundenachweis und andere Voraussetzung

Um eine Begleithundeprüfung ablegen zu können, müssen Hundehalter/ Hundeführer und Hund bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So muss der Hundehalter/ Hundeführer:

Für den Hund gilt:

  • Alter: mindestens 15 Monate
  • Vollständig geimpft
  • Gechipt oder tätowiert.

Der Hund darf nur ein Halsband oder Brustgeschirr tragen. Ist ein Maulkorb erforderlich, ist dieser natürlich anzulegen.

Begleithundeprüfung: Übungen, die wichtig sind

Neben den allgemeinen Voraussetzungen sollten Hund und Hundehalter /Hundeführer ein paar grundlegende Übungen beherrschen, damit die Prüfung gelingen kann.

Der Hund sollte unbedingt die Grundkommandos „Sitz“, „Platz“, „Bei Fuß“, „Bleib“ und „Aus“ kennen und beherrschen. Diese müssen ohne Leckerlis oder andere Hilfsmittel abgerufen werden können. Belohnung des Hundes ist erst am Ende der Prüfung erlaubt.

Die Fellnase sollte weder ängstlich noch gestresst sein, wenn er sich in der Öffentlichkeit befindet. Verkehr, laute Kinder, bellende Artgenossen, oder viele Menschen sollten ihn nicht aus der Ruhe bringen.

Begleithundeprüfung: Auch für Polizeihunde wichtig (© fantareis / pixabay)

An der Leine darf niemals gezerrt werden, weder vom Hund noch vom Hundeführer. Leinenführigkeit ist also ein wichtiger Bestandteil. Zudem muss der Hund in der Lage sein, mit und ohne Leine auf die Kommandos zu hören.

Ablauf der Begleithundeprüfung

Wenn Hund und Halter die Voraussetzungen für die Begleithundeprüfung erfüllen, sind sie zu der Begleithundeprüfung zugelassen.

Die Prüfung besteht aus 3 Teilen:

  • Unbefangenheitsprüfung
  • Gehorsam und Unterordnung
  • Außenprüfung/ Verkehr

Unbefangenheitsprüfung

Im ersten Teil der Begleithundeprüfung, der auf einem Trainingsplatz stattfindet, handelt es sich um einen Wesenstest. Der Hund soll anderen Menschen und Hunden ruhig und gelassen gegenübertreten, ganz gleich wie dicht sie ihm kommen.

Zeigt der Hund Formen von Angst, Unsicherheit oder Aggression, wird er disqualifiziert und darf die Prüfung nicht ablegen.

Es ist also wünschenswert, dass der Hund in jeglichen Alltagssituationen stets

  • ruhig
  • selbstsicher
  • aufmerksam seinem Halter gegenüber
  • gutartig
  • lebhaft
  • und ausgeglichen ist.

Gehorsam und Unterordnung

Auch der zweite Teil der Begleithundeprüfung findet auf einem eingezäunten Trainingsplatz statt. Hierbei müssen Hund und Halter zeigen, dass der Hund den Kommandos aufmerksam folgen kann.

In einem bestimmten Laufschema sollen die Leinenführigkeit, die Grundkommandos, das An- und Ableinen sowie das Ablegen des Hundes gezeigt werden. Zudem muss eine Gruppe von Menschen mit und ohne Leine passiert werden.

Außenprüfung

Haben Hund und Halter in den ersten zwei Teilen der Begleithundeprüfung mindestens 60 Punkte erreicht, das sind 70 Prozent, darf der Hund in die Außenprüfung, andernfalls nicht.

Im letzten Teil der Begleithundeprüfung sollen Hund und Halter zeigen, dass der Hund sich auch in der Öffentlichkeit am Halter orientiert und gelassen bleibt. Hierfür werden belebt Plätze wie Parks, Bahnhöfe oder Ähnliches aufgesucht.

Folgende Situationen können dabei auftauchen:

  • Spielende Kinder
  • Fremde Hunde passieren
  • Fahrradfahrer
  • An Bus und Bahn vorbei
  • Hund anbinden und Halter entfernt sich
  • u.v.m.

Hat der Hund sich sicher in diesem letzten Teil der Begleithundeprüfung gezeigt, folgt ein Abschlussgespräch auf dem Trainingsplatz und die Prüfung ist bestanden. Der Hund darf dann an weiteren Prüfungen und sportlichen Wettkämpfen teilnehmen.

Begleithundeprüfung Laufschema 

Bei dem zweiten Teil der Begleithundeprüfung muss ein bestimmtes Laufschema absolviert werden. Dies findet der Hundehalter / Hundeführer in der aktuellen Prüfungsordnung. Bei Vorbereitungskursen zur Prüfung wird dies auch meistens geübt.

In einer bestimmten Reihenfolge muss der Hundeführer seinen Hund mit und ohne Leine

  • Fuß gehen lassen, langsam und schnell
  • Nach links und rechts wenden lassen
  • An eine Personengruppe vorbeigehen
  • Anhalten.

Hinzukommen noch auch Aufgaben wie „Sitz“, „Platz“, ein Liegenbleiben und Abholen lassen, sowie ein Liegenbleiben und Abrufen mit Sitzen beim Hundeführer.

Begleithundeprüfung: Prüfungsordnung 2023

Welche Aufgaben möglich sind und wie diese gewertet werden, sind der aktuellen Prüfungsordnung zu entnehmen. Die FCI stellt einen Link zu einem PDF mit der aktuellen Prüfungsordnung zur Verfügung.

Vorbereitung: Begleithundprüfung in der Nähe

Viele Hundeschulen und Hundesportvereine bieten Vorbereitungskurse für die Begleithundeprüfung an. Dort lernen sie alle wichtigen Voraussetzungen für die Prüfung. Natürlich reicht der Kurs allein nicht aus, tägliches Üben zu Hause ist genauso wichtig. Aber der Kurs hilft, Grundlagen zu schaffen und Probleme zu bewältigen. Eine Gewährleistung zum Bestehen gibt er allerdings nicht.

Gehören die Vereine dem VDH an, kann auch dort die Prüfung abgelegt werden.

Begleithundeprüfung: Kosten

Die Kosten für die Prüfung unterscheiden sich von Verein und Lage des Vereins. Im Schnitt liegen die Kosten zwischen 15 und 80 allein für die Prüfung. In manchen Vorbereitungskursen für die Begleithundeprüfung sind die Kosten schon enthalten.

VDH: Begleithundeprüfung in Deutschland

In Deutschland ist der VDH (Verein für das Deutsche Hundewesen) der Hauptverein, der die Begleithundeprüfung abnehmen darf. Alle diesem Verein zugehörigen Sport- und Zuchtvereine dürfen auch prüfen. Diese halten sich an die internationale Prüfungsverordnung der FCI.

Begleithundeprüfung in Österreich

Auch in Österreich gibt es die Begleithundeprüfungen. Die Anforderungen an Gehorsam und Verhalten in der Öffentlichkeit sind ähnlich, Abweichungen sind nur minimal. So sind deutsche und österreichische Prüfung gleichwertig.

In Österreich sind ÖKV oder ÖHU die Vereine, die der FCI unterstellt sind und prüfen dürfen.

Begleithundeprüfung in der Schweiz

Auch die Schweizer haben eine Begleithundeprüfung. Ebenfalls ist dies Pflicht für Arbeitshunde. Hier hat die SKG den Hut auf.

Neben Unterordnung, Führigkeit sowie Sozialverhalten werden in der Schweiz zusätzlich gern Nasen- und Revierarbeit überprüft.

Begleithundprüfung nicht bestanden: Kein Beinbruch

Ganz klar, eine Prüfung macht nervös, den Hund wie auch den Halter. Da kann es schon passieren, dass die Prüfung nicht zur Zufriedenheit der Prüfer läuft. Bestehen Hund und Halter die Begleithundeprüfung nicht, kann sie wiederholt werden. Das nächste Mal klappt es bestimmt.

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