Aloe vera ist eine Pflanze mit fleischigen, länglichen, spitz zulaufenden Blättern. Sie fühlt sich vor allem bei hohen Temperaturen wohl. Gerade im Mittelmeerraum und in arabischen Ländern kommt sie häufig vor. In unseren Breitengraden gilt sie seit einigen Jahrzehnten mehr und mehr als beliebte Zimmerpflanze.
Wir Menschen nutzen die Aloe vera aber auch als Heilpflanze, insbesondere bei Hautproblemen schwören viele auf die Pflanze. Aber können auch unsere Hunde von den Vorteilen der Aloe vera profitieren oder ist Vorsicht geboten? Tatsächlich muss man bei dieser Pflanze unterscheiden - zwischen innerlicher und äußerlicher Anwendung.
Aloe vera: Geschätzt als Heilpflanze
Der Aloe vera wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Ihre Blätter enthalten eine gelartige Masse. In diesem Gel befinden sich das Kohlenhydrat Acemannan sowie Salizylsäure. Acemannan hilft der Haut bei der Zellerneuerung. Salizylsäure wirkt entzündungslindernd. Gerade für die Anwendung auf der Haut ist Aloe vera inzwischen in beliebtes Heilmittel.
Doch neben der heilenden Wirkung hat die Aloe vera noch weitere Vorteile. In den letzten Jahren hat sie auch einen echten Aufschwung als Zimmerpflanze verzeichnet. Kein Wunder bei ihrem exotischen Aussehen. Außerdem ist sie robust und pflegeleicht. In immer mehr Haushalten ist sie deshalb zu finden.
Aloe vera als Heilmittel für Hunde
Ist die Pflanze als Gel, Waschlotion oder Creme verarbeitet, sind Saponin und Aloin nicht mehr enthalten. Im Tierbedarf sind zahlreiche Pflegeprodukte für Hunde erhältlich, die Aloe vera enthalten. Diese lassen sich bedenkenlos anwenden. Sie haben sogar tatsächlich auch beim Hund eine heilende Wirkung. So lassen sich Schleimhäute damit befeuchten, die Verdauung ankurbeln oder Hautreizungen mildern. Auch leichte Entzündungen lindert die Pflanze. Allerdings ausschließlich in verarbeiteter Form. Hundehalter sollten das Gel der Pflanze niemals pur beim Hund anwenden!
Dürfen Hunde Aloe vera essen?
So sehr sich Herrchen auch an der Aloe vera-Pflanze erfreut – für den Hund gilt das nicht. Wenn Tiere die Pflanze essen, kommt es schnell zur Vergiftung. Grund dafür sind die in der Pflanze enthaltenen Substanzen Saponin und Aloin. Diese verträgt der Organismus des Hundes in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum hinweg nicht. Die Gifte greifen den Magen-Darm-Trakt, die Schleimhäute und das Herz-Kreislauf-System an. Gelangen Saponin und Aloin in den Blutkreislauf und in den Magen-Darm-Trakt, führt das zu teils schweren Symptomen.
Wie viel Aloe vera darf der Hund essen?
Wer bei seinem Hund Aloe vera gerne auch innerlich anwenden möchte, der sollte einige "Spielregeln" beherzigen. Für trächtige Hündinnen und generell für Vierbeiner mit Entzündungen im Magen-Darm-Bereich ist Aloe vera tabu. Des Weiteren sollte ein Hund maximal zwei Gramm Aloe vera bei der innerlichen Anwendung bekommen - und auch dies nicht länger als 14 Tage.
Sicherheitshalber sollte man vorher den Tierarzt um Rat fragen.
Hund isst Aloe vera: Symptome Vergiftung
Mögliche Anzeichen für eine Vergiftung des Hundes durch Aloe vera sind:
- Krämpfe
- Lähmungserscheinungen
- Durchfall, Erbrechen, Magen-Darm-Probleme
- Reizungen der Schleimhäute in Mund- und Rachenraum
Unterstützung des Verdauungssystems mit Aloe Vera
Im Verdauungssystem unserer Hunde kann Aloe Vera zu einer Verbesserung der Darmgesundheit beitragen. Der darin enthaltene Stoff Aloin wirkt leicht abführend, wodurch Verstopfung vorgebeugt und der geregelte Darmaustritt erleichtert werden kann. Aber auch bei Blähungen oder bei Wurmbefall kann Aloe vera Hunde gut unterstützen.
Wie wird Aloe Vera beim Hund innerlich angewendet?
Für die Eingabe von Aloe Vera Saft sollten Sie ausschließlich hochwertigen Aloe Vera Saft für Tiere verwenden, da einige Produkte für den menschlichen Gebrauch Zusatzstoffe enthalten können, die für Hunde ungeeignet sind. Die Dosierung ist abhängig vom Gewicht Ihres Hundes und sollte daher nach Herstellerangaben erfolgen. In der Regel wird Aloe Vera Saft über einen bestimmten Zeitraum einmal täglich unter das Futter gemischt oder direkt in das Maul des Hundes gegeben.
Aloe Vera zur Aktivierung des Immunsystems
Aloe Vera besitzt immunmodulierende Eigenschaften, die dazu beitragen können, das Immunsystem von Hunden zu stärken und so die Widerstandskraft gegen Krankheiten zu erhöhen. Durch ihre antioxidative Wirkung trägt Aloe Vera zudem zum Zellschutz bei und kann somit einen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit und Vitalität unseres Hundes leisten.
Unterstützung von älteren Hunden mit Aloe Vera
Gerade für ältere Hunde, deren Immunsystem oft geschwächt ist, kann die Gabe von Aloe Vera eine sinnvolle Ergänzung sein. Ebenso bei bei Gelenksbeschwerden. Natürlich sollte dabei immer das Tier im Fokus stehen und der individuellen Situation angepasst werden.
Hund hat Aloe vera Vergiftung: Was tun?
Es ist doch passiert und der Hund hat zu viel Aloe vera gefressen? Besondere Gefahr besteht, wenn er nicht nur die Blätter vertilgt hat. Im Innern findet sich das sogenannte Herz der Pflanze, hier liegen die giftigen Stoffe in konzentrierter Form vor. Fahren Sie mit dem Tier auf jeden Fall sofort zum Tierarzt oder in die nächste Klinik. Je weniger des Saponins und Aloins in den Blutkreislauf gelangt, desto besser. Dafür pumpt der Tierarzt den Magen aus.
Allerdings: Hunde sind Fleischfresser. Nur in den seltensten Fällen wird Bello sich also freiwillig an einer Aloe vera-Pflanze vergreifen.
Aloe Vera für den Hund: Linderung von Hautproblemen
Einer der Hauptvorteile von Aloe Vera für Hunde liegt allerdings in seiner Wirkung bei Hautproblemen. Aufgrund ihrer kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften sowie ihrer entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung kann Aloe Vera zur Linderung von Reizungen, Verbrennungen, Schuppenbildung oder Allergien eingesetzt werden. Des Weiteren wird hierdurch die Wundheilung oftmals beschleunigt.
Sogar bei Warzen oder Hautpilz bei Hunden gilt Aloe vera als hilfreich. Bei Tumoren der Haut soll die Pflanze sogar das weitere Wachstum verhindern können.
Wie Aloe Vera beim Hund äußerlich anwenden?
Zur äußerlichen Anwendung einfach etwas hochwertigen Aloe Vera Saft oder Gel auf die betroffene Stelle auftragen und einziehen lassen. Die meisten Hunde tolerieren die Anwendung gut, so dass kein Verband oder Ähnliches nötig ist. Sollte Ihr Hund jedoch versuchen, die Aloe Vera abzulecken, kann es sinnvoll sein, die Stelle vorübergehend mit einem Verband zu schützen, um sicherzustellen, dass das Produkt ausreichend Zeit hat, um in die Haut einzudringen und seine wohltuende Wirkung zu entfalten.
Aloe Vera als natürliche Alternative zur Parasitenabwehr
Auch bei der Bekämpfung von Parasiten wie Flöhen oder Zecken kann Aloe Vera Hund eingesetzt werden. Eine nachhaltige Methode, um Parasiten loszuwerden, ist es, den eigenen Garten regelmäßig mit einer Mischung aus Aloe-Vera-Saft und Wasser zu besprühen. Auf diese Weise wird nicht nur die Umgebung weniger ansprechend für Flöhe oder Zecken – auch Ihre Haustiere profitieren davon, denn sie nehmen das schützende Aloe-Vera-Gemisch beim Spazierengehen auf ihrem Fell auf.
Aloe vera für Hunde: Natürlicher Schutz vor Insektenstichen
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ihren Hund vor dem Spaziergang mit einer Mischung aus Aloe Vera Gel und Wasser einzureiben. Dadurch wird die Haut des Tieres besser gegen Insektenstiche geschützt und möglicher Juckreiz gelindert.
Insgesamt genügt schon eine kleine Menge Aloe Vera Saft oder Gel aus Ihrem persönlichen Vorrat, um bei Bedarf schnell und unkompliziert Ihren Hund zu unterstützen. Dabei steht Ihnen eine Vielzahl an hochwertigen Aloe Vera Produkten zur Auswahl, wobei es sinnvoll ist, auf die speziellen Bedürfnisse Ihres Tieres einzugehen.
Aloe vera & Hund: Pflanze giftig, Gels und Cremes harmlos
Wichtig ist, dass ausschließlich die Aloe vera-Pflanze giftig für das Tier sein können. Hier sind die problematischen Stoffe nämlich in voller Konzentration enthalten. So führen sie – abhängig von der verzehrten Menge – unter Umständen zu schweren Vergiftungen. Es geht also ausschließlich um die unverarbeitete Pflanze in ihrer natürlichen Form. Ist sie weiterverarbeitet, beispielsweise als Creme oder Gel, verträgt der Hund sie sehr wohl.