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Alain Delon liebte Hunde über alles
© FRANZ NEUMAYR Pres/Neumayr/MMV / kurier.at

Alain Delon: Der große Tierfreund hatte einen berührenden letzten Wunsch

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Der französische Schauspieler Alain Delon ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Der große Tierfreund hatte einen berührenden letzten Wunsch.

Mit seiner charismatischen Präsenz, den markanten Gesichtszügen, einer unverwechselbaren Ausstrahlung und natürlich den stahlblauen Augen prägte Alain Delon über Jahrzehnte hinweg die Filmwelt. Er wurde zu einem Symbol für französische Eleganz und den Film Noir.

Delons Familie hatte am Sonntagmorgen mitgeteilt, dass der Weltstar friedlich in seinem Haus in Douchy bei Paris eingeschlafen sei. Erwähnt unter den trauernden Hinterbliebenen wurde in dieser Nachricht auch Delons Hund Loubo. Angemessen, denn der erklärte Tierfreund sagte selbst, seine Hunde hätten „die Hälfte seines Lebens“ ausgemacht.

Alain Delon: Ein Leben für die Tiere

Insgesamt 35 Hunde haben Alain Delon im Laufe seines Lebens begleitet sowie zahlreiche Katzen. Für seine 55 Tiere hat er sogar eine Kapelle auf seinem Anwesen in der Schweiz errichten lassen, jeder Hund hat einen eigenen Grabstein und ein kleines Denkmal. Und genau hier soll nach dem letzten Wunsch des gläubigen Katholiken auch seine letzte Ruhestätte sein.

Schau dir das an:

„Ich möchte inmitten meiner Tiere begraben werden“, sagte Delon mehrmals zu Lebzeiten. „Alles andere ist mir egal, ich will nur bei ihnen sein. Sie waren die Einzigen, die mich bedingungslos geliebt haben, die immer für mich da waren und keine Gegenleistung verlangten.”

Für den am 8. November 1935 im französischen Sceaux geborenen Schauspieler stand eins fest: „Es gibt keine reinere Liebe als die eines Hundes. Es ist eine Bindung, die über das Leben hinausgeht. Ich möchte bei ihnen sein, weil ich mit ihnen die wahre Liebe erfahren habe.“

Gaia: Die Hündin, die Alain Delons Herz für immer veränderte

Die Wurzeln dieser innigen Bindung reichen weit zurück, als Delon eine besondere Beziehung zu seiner Dobermann-Hündin Gaia entwickelte. Eines Tages, nach einer strengen Schelte, sah Gaia ihn mit tränenüberströmten Augen an – ein Moment, der Delons Herz berührte und seine Sicht auf Tiere für immer veränderte. Seitdem haben meine Hunde immer gelächelt,“ betonte Delon einmal in einem Interview.

Diese Liebe führte zu außergewöhnlichen Handlungen: So unterstützte Delon die Tierschutzaktivitäten von Schauspielkollegin Brigitte Bardot und schickte sogar mal einen Hubschrauber los, um ein verletztes Kätzchen zu retten. Auch wenn man dringend eine Unterkunft für ein gerettetes Pferd benötigte, konnte man stets auf ihn zählen.

Der Fall Mambo: Delons Kampf gegen Tierquälerei 

Doch es war die Geschichte des kleinen Pinschers Mambo, die die Welt am meisten berührte. Der Hund, der 2009 von skrupellosen Tätern mit Benzin übergossen und angezündet wurde, überlebte schwer verletzt. Delon, zutiefst bewegt von dieser grausamen Tat, bot nicht nur seine Unterstützung an, sondern äußerte auch provokativ den Wunsch, die Täter auf seinem eigenen Grundstück zur Rechenschaft zu ziehen.

Loubo: Eine kontroverse und ergreifende Entscheidung

Am meisten Aufsehen erregte jedoch seine Entscheidung, seinen geliebten Belgischen Schäferhund Loubo nach seinem eigenen Tod einschläfern zu lassen, um zu verhindern, dass der Hund ohne ihn weiterleben muss. 

„Wenn ich vor ihm sterbe, werde ich den Tierarzt bitten, uns gemeinsam gehen zu lassen," sagte Delon und drückte damit eine emotionale Tiefe aus, die viele schockierte, aber auch das Ausmaß seiner Zuneigung deutlich machte. Ob Loubo jetzt tatsächlich eingeschläfert wird, ist nicht bekannt.

Die außergewöhnliche Liebe „des schönsten Mannes der Welt“ zu seinen Hunden zeigt eine Seite von Delon, die oft im Schatten seiner Berühmtheit stand. Diese innige Verbindung zu seinen Tieren bleibt als ebenso bedeutend in Erinnerung wie seine größten Filmrollen und hinterlässt ein Vermächtnis der bedingungslosen Liebe und Loyalität.

Ein großes Vermächtnis: Delons Einfluss auf die Filmgeschichte

Alain Delon begann seine Schauspielkarriere in den späten 1950er Jahren. Sein Durchbruch gelang ihm mit Filmen wie "Nur die Sonne war Zeuge" (1960) und "Der eiskalte Engel" (1967), in denen er als kühler, oft undurchschaubarer Protagonist das Publikum faszinierte. Seine Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren wie Luchino Visconti, Jean-Pierre Melville und Michelangelo Antonioni brachte einige der unvergesslichsten Werke des Kinos hervor.

Doch Delons Leben war nicht nur von Ruhm und Erfolg geprägt. Er war auch eine kontroverse Persönlichkeit, die immer wieder für Schlagzeilen sorgte, sowohl durch seine politischen Ansichten als auch durch sein turbulentes Privatleben. Trotz oder gerade wegen dieser Widersprüche blieb er ein faszinierender und einflussreicher Star, der weit über die Grenzen Frankreichs hinaus verehrt wurde.

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