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Brigitte Bardot mit Dackel
© 20mn.fr

Die Welt trauert um Brigitte Bardot: Für die Tiere gab sie alles auf

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Sie war eine der ganz Großen im Filmgeschäft. Doch auf dem Höhepunkt ihres Ruhms opferte sie ihren Reichtum und ihre Karriere für die Tiere.

Brigitte Bardot, die französische Filmlegende und unermüdliche Kämpferin für die Rechte der Tiere, ist tot. Sie starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren in ihrer Villa „La Madrague“ in Saint-Tropez.

Am Sonntag überbrachte ihre Stiftung die Nachricht, die die Welt bewegt: „Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer Gründerin bekannt.“ Es ist der Abschied von einer Frau, die zwei Leben in einem führte – und sich am Ende für das entschieden hat, das ihr wichtiger war als jeder Applaus.

Vom Sexsymbol zur Stimme der Sprachlosen

Einst war sie „B.B.“, die Frau mit dem Schmollmund und der wilden Mähne, die in „Und immer lockt das Weib“ Männerherzen brach und zur globalen Fantasie wurde. Sie war die meistfotografierte Frau der Welt, eine Ikone des Jetsets an der Seite von Gunter Sachs.

Doch 1973, auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, tat sie etwas Unvorstellbares: Sie kehrte Hollywood den Rücken. Radikal und endgültig. Brigitte Bardot tauschte die Abendroben gegen Gummistiefel, den roten Teppich gegen Tierheime.

Sie versteigerte ihren Schmuck und Teile ihres Vermögens, um ihre Stiftung zu gründen. Ihr Ziel: denen eine Stimme geben, die keine haben – den gequälten, ausgesetzten und bedrohten Tieren dieser Welt.

Ein weltweites Imperium der Nächstenliebe

Was als persönlicher Wunsch begann, wuchs zu einer globalen Bewegung heran. 1986 gründete sie die „Fondation Brigitte Bardot“ (FBB). Heute ist diese Stiftung ihr gewaltiges Vermächtnis: Mit rund 100 Mitarbeitern und 75.000 Spendern in 70 Ländern kämpft die Organisation an vorderster Front.

Ob für ausgesetzte Haustiere, gegen das Leiden von Schlachtvieh oder für vom Aussterben bedrohte Arten – Bardots Erbe rettet täglich Leben.

Bardots Kampf ohne Kompromisse

Doch Brigitte Bardot war nie eine leise Tierschützerin. Sie kämpfte mit offenem Visier – und eckte damit an. Ihr vehementer Einsatz gegen das betäubungslose Schächten in religiösen Riten brachte ihr den Ruf der „Islamophobie“ und Rassismus-Vorwürfe ein.

Verschärfend wirkte dabei oft ihr privates Umfeld: Ihr Ehemann Bernard d’Ormale macht aus seiner Freundschaft zur rechtspopulistischen Familie Le Pen kein Geheimnis. Doch wer Bardot deshalb politisch in eine rechte Schublade stecken wollte, griff zu kurz.

Sie war konservativ, ja – aber ihr Antrieb war nie Parteipolitik. Ihr einziger Maßstab war das Leid der Tiere. Dementsprechend bekämpfte sie derartige Praktiken ohne Rücksicht auf politische Korrektheit.

Ihr Mann wich nicht von ihrer Seite

Trotz aller Kontroversen war es genau dieser Ehemann, Bernard d’Ormale (84), der ihr bis zum letzten Atemzug Halt gab. Er, der sich auch hauptberuflich um ihre Stiftung kümmert, pflegte Brigitte Bardort in den schweren Wochen nach ihren Krankenhausaufenthalten liebevoll auf ihrem Anwesen in St. Tropez.

Zuletzt war ihr Körper müde geworden – „Ich kann kaum noch laufen“, gestand sie vor ihrem 90. Geburtstag. Doch ihr Geist blieb kämpferisch. Auch das Verhältnis zu ihrem Sohn Nicolas-Jacques soll sich in den letzten Jahren wieder angenähert haben.

„Die Fee der Tiere“

Was bleibt, ist das Bild einer Frau, die ihre Prominenz nutzte, um die Welt ein bisschen barmherziger zu machen. Unvergessen bleiben ihre eigenen Worte aus einem Interview im Jahr 2019, die nun wie ein Testament klingen:

„Es ist schmeichelhaft, wenn ich als Schönheitsideal bezeichnet werde, aber in Erinnerung bleiben möchte ich als ‚die Fee der Tiere‘.“

Und genau das wird sie bleiben.

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