Er ist der Mann, der Tiere mit einem einzigen „Knack“-Geräusch wieder mobil machen soll: Murat Colak, bekannt als „Der Knochenknacker“. Mit seiner RTL-Sendung „Der Knochenknacker – tierisch verrenkt“ wurde der Tierchiropraktiker deutschlandweit bekannt.
Die zweite Staffel der hocherfolgreichen Show war bereits in Arbeit, als das Projekt während einer Drehpause urplötzlich zum Stillstand kam. Jetzt fordert RTL über eine halbe Million Euro von Colak.
Ein Drehtag, der offenbar eskalierte
Laut BILD soll es im Jahr 2024 während eines Drehs zu einem Zwischenfall gekommen sein. RTL-Redakteurin Lisa W. befand sich in Colaks Praxis, als es in einer Drehpause zu einer umstrittenen Einrenk-Bewegung gekommen sein soll.
Dem Bericht zufolge soll Colak ihr die Hände an den Hals gelegt und den Kopf ruckartig bewegt haben – angeblich ohne das Einverständnis der Fernseh-Redakteurin. Kurz darauf suchte die ein Krankenhaus auf. Die Diagnose: Verstauchung der Halswirbelsäule.
Der Tierchiropraktiker bestreitet vehement, den Hals der Redakteurin gegen ihren Willen eingerenkt zu haben. Außerdem betont er, dass die Handlung freiwillig gewesen sei und die Schmerzen erst Tage später aufgetreten seien.
Fristlose Kündigung nach einer Woche
Was dann folgte, kam einem Paukenschlag gleich. Rund eine Woche nach dem Vorfall zog RTL die Reißleine: fristlose Kündigung der Zusammenarbeit mit Murat Colak. Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel wurden mitten in der Produktion gestoppt. Es wurde nur knapp bekanntgegeben: „RTL und Murat Colak haben ihre Zusammenarbeit beendet.“
Der Sender begründete den drastischen Schritt mit einem „schwerwiegenden Verstoß gegen Vertragsvereinbarungen“. Doch pikantes Detail: RTL ließ bewusst offen, um welchen konkreten Verstoß es sich handelt.
Staatsanwaltschaft schaltet sich ein – dann die Wendung
Die Angelegenheit nahm juristische Dimensionen an. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den "Knochenknacker" ein. Doch bevor es zum großen Prozess kam, die überraschende Wendung: Das Verfahren wurde gegen eine Geldauflage eingestellt.
Für Colak ein Teilsieg. Für RTL offenbar noch lange nicht das Ende der Geschichte.
Die Mega-Forderung: Über eine halbe Million Euro!
Jetzt wird es richtig teuer. RTL schickte Murat Colak eine Schadensersatzforderung über sage und schreibe 505.645 Euro! Der Grund: Der Sender will nicht auf den bereits angefallenen Produktionskosten für die abgebrochene zweite Staffel sitzen bleiben.
Doch der Tierchiropraktiker denkt gar nicht daran, kampflos zu zahlen. Über seine Anwältin wies er die RTL-Forderung zurück – und legte noch einen drauf. Seine Gegenforderung: 180.000 Euro Entschädigung für bereits erbrachte Leistungen.
Eins ist klar: Die juristische Auseinandersetzung dürfte noch eine Weile dauern.
