Werbung

Hund und Katze auf der Wiese
© Shutterstock

Hund und Katze, eine ganz besondere Beziehung

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Sich „wie Hund und Katze“ verstehen – diese Aussage lässt für gewöhnlich nicht auf eine innige Freundschaft schließen. Das liegt nicht nur daran, dass Tiere Vertretern anderer Arten grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen. Auch die Kommunikation zwischen den beiden beliebtesten Haustieren hält einige Fallstricke bereit. Wir erklären, warum das so ist und was Sie tun können, um die Kommunikation zwischen Katzen und Hunden zu verbessern.

Warum es zwischen Hund und Katze zu Missverständnissen kommt

Bellen und Miauen – die Unterschiede zwischen Hunde- und Katzensprache sind nicht zu überhören. Abgesehen davon, dass Hundegebell für die feinen Lauscher der Felinen oft ein einziger Radau ist, kommt der Körpersprache eine sehr wichtige Rolle zu. Hierzu zählt bereits, dass Hunde beim gegenseitigen Kennenlernen am liebsten nach vorne preschen, um sich gegenseitig zu beschnüffeln. Für Katzen ein No-Go, denn sie lassen es langsamer angehen. Treffen Samtpfoten auf einen unbekannten Artgenossen, geht es ans Taxieren, sie schleichen umeinander und erst viel später kommt es zum gegenseitigen Beschnuppern. Schon vor dem Kennenlernen gibt es also einige Stolpersteine zu überwinden, wenn Hund und Katze friedlich zusammenleben sollen. Dies sind die wichtigsten Probleme in der Kommunikation:

Schwanzwedeln

Wenn Hunde mit dem Schwanz wedeln, freuen sie sich oder sind voller positiver Erwartung. Schwanzwedeln können wir also mit „juhu, das ist klasse!“ oder „na los, ich freue mich schon!“ übersetzen. Katzen hingegen wedeln nicht mit dem Schwanz, peitschen ihn allerdings hin und her, wenn sie angriffslustig sind. Ihr „Wedeln“ vor einem Hund bedeutet „komm mir lieber nicht zu nahe, sonst: Attacke!“ Treffen Wuffi und Miez aufeinander, kann es zu Missverständnissen kommen: Wedelt der Hund freudig mit dem Schwanz, fühlt die Katze sich bedroht. Umgekehrt verstehen Hunde die bedrohliche Körperhaltung der Samtpfoten oft als Einladung, näher zu kommen.

Anheben der Vorderpfote

Etwas seltener kommt es zu folgendem Missverständnis: Manche Hunde heben im direkten Kontakt mit anderen eine Vorderpfote an, um ihr Gegenüber zu beschwichtigen. Katzen, die eine Vorderpfote anheben, sind weitaus angriffslustiger. Außerdem verstehen sie die erhobene Hundepfote als Bedrohung.

Schnurren versus Knurren

Katzen können nicht nur knurren, sondern auch schnurren. Meist ist beides gut voneinander zu unterscheiden. Doch für ungeübte Hundeohren kann ein gemütliches Schnurren schnell bedrohlich wirken.

Tipps: So verstehen Hunde und Katzen sich besser

Keine Angst: Trotz Sprachbarrieren können Hunde und Katzen Dreamteams bilden. Sie können einiges tun, um eine gute Basis zu schaffen, wenn Sie Hunde und Katzen miteinander bekannt machen möchten. Wir geben Tipps!

Rassebedingtes Kommunikationsproblem: Jagdinstinkt

Vorweg sei gesagt: Nicht jede Hunderasse eignet sich dafür, mit Katzen friedlich zusammenzuleben. Problematisch sind vor allem Hunde mit großem Jagdinstinkt. Treffen sie auf Katzen, kann es zu gefährlichen Situationen kommen, bevor an gegenseitiges Verständnis überhaupt zu denken ist. Denn wenn diese Vierbeiner potenzielle Beute wittern, kennen sie kein Halten mehr. Zu solchen Situationen kann es kommen, wenn der Hund neugierig auf die Katze zuläuft, diese sich jedoch überrumpelt fühlt und die Flucht ergreift. So fordert sie den Jagdinstinkt des Hundes heraus. „Instinkt“ heißt, dass einige Hunde das Jagen kaum steuern können. Zu Rassen mit großem Jagdtrieb gehören viele Terrier, Vorstehhunde oder typische Jagdhunde wie der Deutsch Kurzhaar. Wer Hunde und Katzen in einem Haushalt halten möchte, sollte darauf achten, eine Hunderasse mit niedrigem Jagdtrieb zu wählen.

Wamiz-Ratgeber: Hunde ohne Jagdtrieb

Von klein auf Sprache lernen

Wie bei uns Menschen ist es auch in der Tierwelt: Wer als Kind zwei Sprachen lernt, beherrscht später beide spielend. Hunde, die mit Katzen in einem Haushalt aufwachsen, bringen von vornherein mehr Verständnis für die Eigenheiten der Samtpfoten mit. Hunde durchleben zwischen der achten und zwölften Woche die Sozialisierungsphase. Diese ist nicht nur für den Umgang mit Menschen, sondern auch für das künftige Verhältnis zu Katzen entscheidend. Wer einen Hund mit Katzen vergesellschaften möchte, wendet sich darum am besten an Züchter, bei denen Katzen im gleichen Haushalt leben. Natürlich gilt dies auch umgekehrt: Katzen, die mit Hunden aufwachsen, ergreifen weniger schnell die Flucht, wenn ihnen ein neugieriger, schwanzwedelnder Hund gegenübersteht.

Geduldiges Vokabel-Pauken

Wer dazu beitragen möchte, dass Hunde und Katzen im eigenen Haushalt sich besser verstehen, sollte viel Geduld mitbringen. Katzen sind meistens vorsichtiger und vielen Samtpfoten ist die stürmische Art von Hunden suspekt. Darum ist entscheidend, dass die Katze sich jederzeit zurückziehen kann. Hilfreich sind viele erhöhte Sitzmöglichkeiten. Wenn der Hund eine Gefahr für die Katze bedeutet, sollte er bei Begegnungen immer angeleint sein. Auch ein Maulkorb kann zur Sicherheit notwendig sein. Nur in entspannter Atmosphäre können Hund und Katzen sich so aufeinander einlassen, dass sie die Signale des anderen richtig deuten lernen. Dabei können Sie unterstützend wirken, indem Sie Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Denn wer aufgeregt ist, überträgt dies auf seine eigene Körpersprache. Die Vierbeiner bemerken das schnell und reagieren mit größerer Anspannung. Unter diesen Bedingungen sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Mehr Ratschläge zu...

Was halten Sie von diesem Ratgeber?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

1 Personen fanden diesen Tipp hilfreich.

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?