Nesselsucht ist keine eigenständige Erkrankung, sondern fasst Symptome zusammen, die auch beim Menschen auftauchen können. Fast jeder vierte Mensch macht im Verlauf seines Lebens die unangenehme Bekanntschaft mit einer Nesselsucht.
Der Begriff steht für eine Hautreaktion mit Rötungen und Quaddeln. Wir geben Tipps rund um die Nesselsucht beim Hund.
Was ist Nesselsucht beim Hund?
Der Name ist Programm: Wer einmal zu nah an Brennnesseln gekommen ist, kann sich in die Symptome einer Nesselsucht einfühlen. Vor allem die roten Quaddeln sind typisch.
- Weitere Bezeichnungen: „Nesselfieber“ oder „Urtica“ von lat. „Brennnessel“
- Typisch sind rote Quaddeln auf der Haut, die starken Juckreiz auslösen können
- Hat der Hund keinen Kontakt zum Auslöser, verschwinden die Quaddeln oft nach kurzer Zeit
- Chronische Nesselsucht tritt selten auf
- Die Quaddeln sind am ganzen Körper möglich, am häufigsten ist beim Hund der Kopf betroffen
Nesselsucht beim Hund: Ursachen
Oft klingt der Haut-Ausschlag bereits nach wenigen Minuten wieder ab. Dennoch sollten Sie versuchen, die Ursache für die Reaktion herauszufinden. Hierzu zählen beispielsweise Kontaktreizungen oder verschiedene Allergien.
Nesselsucht durch Kontaktreizungen
Brennnesseln besitzen kleine Brennhaare, die sie vor Fressfeinden schützen sollen. Bei Berührung brechen diese Haare ab und geben ein Gemisch aus Serotonin, Histamin, Ameisensäure und Acetylcholin ab. Faszinierend und lästig zugleich: Ein Zehntausendstel Milligramm dieser Mischung reicht aus, um Symptome auszulösen.
Ebenso können manche Tiere wie Raupen – beispielsweise der Eichenprozessionsspinner – ähnliche Symptome durch Brennhaare hervorrufen. Auch Chemikalien wie Desinfektionsmittel oder Chlor können zu Nesselfieber beim Hund führen.
Rote Quaddeln durch Allergien
Viele Hunde leiden unter Allergien. Dabei reagieren die körpereigenen Abwehrmechanismen auf harmlose Stoffe. Symptome machen sich im Magen-Darm-Bereich über Durchfall oder Erbrechen und ebenso auf der Haut bemerkbar. Stress und hohe Umgebungstemperaturen können die Symptome verstärken.
Zeitpunkt und Körperstelle des Hautausschlags können Hinweise auf den Auslöser der Allergie geben. Leidet der Hund zum Beispiel unter einer Kontaktallergie auf ein Ohrpflegemittel, zeigt sich das Nesselfieber im Ohrbereich. Doch so eindeutig sind die Zusammenhänge selten.
Diese können ebenfalls Nesselfieber beim Hund auslösen.
Achtung: Hat der Hund weitere Symptome wie Atembeschwerden, suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf. Vielleicht hat Ihr Vierbeiner einen allergischen Schock. Dies bedeutet Lebensgefahr für Ihren Hund.
Arzneimittel, die zu Hautreaktionen führen
Hat der Vierbeiner eine Injektion oder Tabletten bekommen? Dies könnte eine Ursache für das Nesselfieber sein. Kontaktieren Sie in diesem Fall einen Tierarzt. Gemeinsam mit ihm können Sie abwägen, ob eine Medikamenten-Umstellung angebracht ist oder andere Ursachen hinter dem Nesselfieber stecken.
Die Symptome von Hautentzündungen (Dermatitis) können der Nesselsucht ähnlich sehen. Juckreiz, Haarausfall, Rötungen und Pusteln gehören zu den klassischen Symptomen. Ursache für eine Dermatitis beim Hund können Hautinfektionen durch Parasiten wie Flöhe oder Pilze sein.
Nesselsucht und Urtica-Hautausschlag behandeln
Tritt die Nesselsucht einmalig auf und verschwindet nach kurzer Zeit wieder, brauchen Sie nichts weiter zu tun. Vielleicht ist Ihr Vierbeiner beim Stromern in Wald und Flur mit Brennhaaren in Kontakt gekommen. Hält das Nesselfieber sich allerdings dauerhaft oder erscheint regelmäßig, sollten Sie sich um eine Therapie bemühen.
Wer keine Ursache findet, macht einen Termin beim Tierarzt aus. Denn vor allem eine juckende Nesselsucht kann quälend für Ihren Vierbeiner sein. Der Tierarzt kann eine korrekte Diagnose stellen. Doch bei Allergien kann dies herausfordernd werden – Geduld und Ihre Mitarbeit sind gefragt. Dies gilt vor allem für Futtermittelallergien. Antihistaminika können dabei helfen, die Symptome des Nesselfiebers zum Abklingen zu bringen.
Hausmittel gegen Nesselsucht beim Hund
In manchen Fällen wird der Tierarzt desinfizierende oder beruhigende Salben verschreiben, um die Haut zu beruhigen. Auf eigene Faust sollten Sie jedoch nichts auftragen. Verwenden Sie niemals Salben oder Cremes aus Ihrer Hausapotheke für den Hund – auch keine kortisonhaltigen Präparate.
Was Menschenhaut Erleichterung bringt, kann dem Hund schaden. Bei chronischer Nesselsucht kann ein Besuch bei einem Tierheilpraktiker Linderung verschaffen. Am wichtigsten zur Behandlung der Nesselsucht ist und bleibt jedoch das Entfernen der auslösenden Ursache.