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Violsche Drüse beim Hund am Schwanz
© Shutterstock

Violsche Drüse beim Hund: Was tun bei Entzündung?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Viele Hundehalter hören das erste Mal von der Violschen Drüse, wenn sie Probleme bereitet. Was ist zu tun, wenn der Vierbeiner unter einer vergrößerten Violschen Drüse leidet? Wir geben Tipps!

Was ist die Violsche Drüse beim Hund?

Die Violsche Drüse (auch „Violdrüse“) sitzt bei Hunden, Wölfen, Füchsen, Katzen und einigen weiteren Säugetieren an der Oberseite des Schwanzes. Sie besteht aus mehreren Talgdrüsen, die duftende Sekrete absondern. Mit diesen Düften kommunizieren Wildtiere miteinander. Die Sekrete der Fuchsdrüsen erinnern – angeblich – an den Duft von Veilchen. Darum hat die Violdrüse ihren Namen angelehnt an das lateinische Wort „Viola“ für „Veilchen“ bekommen.

Violsche Drüse beim Hund
Die Violsche Drüse sitzt bei Hunden auf der oberen Schwanzhälfte © Shutterstock

Beim Hund sitzt die Violsche Drüse auf der oberen Schwanzhälfte, genauer gesagt über dem zehnten Schwanzwirbel. Sie kann bis zu neun Zentimeter lang sein. Halter können sie als minimale, leichte Erhebung ertasten. Wenn Sie nichts fühlen, machen Sie sich keine Sorgen: Nicht jeder Hund hat eine Violsche Drüse.

Da Hunde diese Duftdrüsen nicht mehr zur Kommunikation nutzen, ist dieses evolutionäre Erbe für sie heute überflüssig. Achtung: Manche Hundehalter neigen dazu, die Violdrüse mit Analdrüsen zu verwechseln.

Wamiz-Ratgeber: Analdrüsen beim Hund

Schwanzdrüsenhyperplasie: Entzündete Violdrüse

Zwar brauchen Hunde die Violdrüse nicht mehr zur Kommunikation – Ärger machen kann sie trotzdem. Es kann zu einer Schwanzdrüsenhyperplasie kommen, einer krankhaften Vergrößerung der Violschen Drüse. Bei Rüden kommt es häufiger zu Problemen mit der Violschen Drüse als bei Hündinnen. Außerdem scheinen einige Rassen wie Siberian Husky oder Hovawart häufiger zu erkranken.

Hovawart
Rassen wie der Hovawart erkranken häufiger an der Schwanzdrüsenhyperplasie © Shutterstock
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Symptome der Schwanzdrüsenhyperplasie

Folgende Symptome an der oberen Schwanzhälfte sind typisch für Probleme mit der Violschen Drüse:

  • Haarausfall
  • ein unangenehmer Geruch
  • vermehrte Talgabsonderung, die Haare verkleben und sind fettig
  • Mitesser, erkennbar an schwarzen kleinen Punkten auf geröteter Haut
  • schmerzhafte Entzündungen, Pusteln
  • Geschwüre, Abszesse bis hin zu Tumoren an der Schwanzwurzel

Ursache der Schwanzdrüsenhyperplasie

Probleme mit der Violdrüse hängen meist mit einem Hormon-Ungleichgewicht zusammen. Eine Schwanzdrüsenhyperplasie tritt vor allem bei älteren Rüden auf, die unter Hodentumoren oder einem hohen Spiegel männlicher Sexualhormone leiden. Bei Hündinnen geht eine vergrößerte Violsche Drüse mit Zysten an den Eierstöcken einher. Kastrierte Tiere erkranken seltener.

Hund mit Haarausfall
Haarausfall ist ein Symptom einer vergrößerten Violschen Drüse © Shutterstock

Therapie der vergrößerten Violschen Drüse

Je früher die Therapie beginnt, desto einfacher ist sie. Gehen Sie darum bei ersten Anzeichen für Probleme mit der Violschen Drüse zum Tierarzt. Dieser prüft, ob andere Erkrankungen wie ein Hodentumor Ursache für die Veränderungen sind.

Im Frühstadium reicht eine lokale Behandlung mit einer Benzoylperoxid-Salbe, die bei Menschen für Akne verwendet wird, aus. Haben sich erste Entzündungen gebildet, ist eine Behandlung mit Antibiotika für mehrere Wochen ratsam. Abszesse muss der Tierarzt aufschneiden oder ausdrücken.

Leidet ein unkastrierter Vierbeiner unter den Folgen einer vergrößerten Violdrüse, kann die Kastration helfen. Häufig bildet die Violsche Drüse sich anschließend von selbst zurück. Bei immer wiederkehrenden Problemen oder Tumoren an der Violschen Drüse empfehlen Ärzte eine operative Entfernung des betroffenen Gewebes.

Wamiz-Ratgeber: Hund kastrieren

Von der entzündeten Violschen Drüse zur Schwanzamputation

Für viele Hundehalter ein Schock: Was mit einer kleinen kahlen Stelle beginnt, kann in der Amputation des Schwanzes münden.

Denn wenn sich die Violsche Drüse immer wieder entzündet und sich Abszesse oder Tumore bilden, sind regelmäßig kleine Eingriffe oder Operationen fällig. Auch das Entfernen der Violschen Drüse geht mit einer Operation am Schwanz einher. Da hier wenig Gewebe und Haut vorhanden sind, ist ein Abheilen oft nicht möglich.

Hund mit Halskrause
Haarausfall ist ein Symptom einer vergrößerten Violschen Drüse © Shutterstock

Dies kann die Amputation des Schwanzes zur Folge haben. In einigen Fällen stellt sich erst während oder nach einer Operation heraus, dass der Schwanz nicht mehr zu retten ist. Für Hundehalter sicher ungewohnt, aber: Langfristig gesehen ist die Amputation des Schwanzes besser, als dass der Hund jahrelang unter wiederkehrenden Entzündungen leidet.

Bei vergrößerter Violscher Drüse: Auf das richtige Futter achten

Alles, was die Gesundheit von Haut und Fell unterstützt, ist rund um die Therapie einer vergrößerten Violschen Drüse sinnvoll. Achten Sie darum auf ein hochwertiges Futter. Manche Hundehalter berichten, dass die Violsche Drüse nach einer Futterumstellung auf proteinreiches Futter ohne Getreide beschwerdefrei geworden sei.

Fragen Sie den Tierarzt nach hochdosierten ungesättigten Fettsäuren für Ihren Hund. Diese können Sie als Nahrungsergänzungsmittel ins Futter mischen. Sie helfen Haut und Fell, zu regenerieren. Allerdings ist Geduld gefragt: Ein Plus an ungesättigten Fettsäuren braucht rund sechs Wochen Zeit, bis mit sichtbaren Verbesserungen an der Schwanzhaut zu rechnen ist. Die Nahrungsergänzungsmittel runden die Therapie beim Tierarzt ab, ersetzen sie allerdings nicht.

Hund vor Futternapf
Das richtige Futter kann bei einer Schwanzdrüsenhyperplasie Wunder wirken © Shutterstock

Wie stehen die Heilungschancen?

Zwar ist die Schwanzdrüsenhyperplasie akut gut zu behandeln. Jedoch treten in einem Zeitraum zwischen wenigen Wochen bis hin zu zwei Jahren bei vielen Hunden erneut Probleme der Violschen Drüse auf. Eine Kastration kann die Heilungschancen je nach Ausgangslage enorm steigern: Bei einem Hodentumor im Zusammenhang mit einer Schwanzwurzelhyperplasie bestehen nach einer Kastration gute Aussichten auf dauerhafte Heilung.

Bei einigen Hunden kommt es zu Rückfällen in kürzer werdenden Abständen.

Bei diesen Vierbeinern kann eine Amputation des Schwanzes langfristig gesehen die bessere Lösung sein. Wo keine Rute ist, ist keine Violsche Drüse mehr. Ein einschneidender, aber garantierter Therapieerfolg.

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