Crossdogging ist ein vielseitiger Hundesport, der nicht nur die körperliche Fitness des Hundes fördert, sondern auch seine geistigen Fähigkeiten herausfordert. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Hundesportarten verbindet Crossdogging nicht nur verschiedene Disziplinen miteinander, sondern die Aufgaben wechseln auch von Woche zu Woche, sodass jedes Training einzigartig ist.
In diesem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie, was Crossdogging genau ist, wie es funktioniert und warum es so wertvoll für Hunde und ihre Halter ist.
Was ist Crossdogging?
Crossdogging ist ein Konzept, das 2012 in Deutschland entwickelt wurde. Der Begriff „Crossdogging“ setzt sich aus „Cross“ für „übergreifend“ und „Dogging“ für „Hundeaktivitäten“ zusammen.
Es handelt sich dabei um eine Art Zirkeltraining für Hunde, bei dem verschiedene Übungen aus unterschiedlichen Bereichen des Hundesports miteinander kombiniert werden. Dabei kann es sich um Elemente aus dem Agility, Obedience, Apportieren oder Trickdogging handeln.
Das Ziel von Crossdogging ist es, Hund und Halter in vielfältigen Disziplinen zu fordern und gemeinsam zu arbeiten. Jede Woche gibt es neue Aufgaben, die Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Gehorsam trainieren.
Warum Crossdogging?
Vielfalt und Abwechslung: Crossdogging ist abwechslungsreich, da die Übungen jede Woche wechseln. Ihr Hund lernt immer wieder neue Fähigkeiten, und Langeweile kommt nicht auf.
Körperliche und geistige Auslastung: Crossdogging fördert nicht nur die Fitness Ihres Hundes, sondern auch seine Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten. Es ist eine ideale Kombination aus Bewegung und Kopfarbeit.
Bindung und Vertrauen: Da Crossdogging von der Zusammenarbeit zwischen Hund und Halter lebt, stärkt es die Bindung. Mensch und Vierbeiner lernen, als Team zu agieren und gemeinsam Herausforderungen zu meistern.
Geeignet für alle Hunde: Egal, ob groß oder klein, jung oder alt – Crossdogging lässt sich an das Leistungsniveau und die Fähigkeiten jedes Hundes anpassen.
Wie funktioniert Crossdogging?
Crossdogging wird in der Regel in Gruppen angeboten. Ein Trainer stellt wöchentlich verschiedene Aufgaben zusammen, die Hund und Halter im Team bewältigen müssen. Die Übungen werden an verschiedenen Stationen ausgeführt, ähnlich einem Zirkeltraining.
Jede Trainingseinheit dauert etwa eine Stunde und besteht aus fünf Aufgaben, die in 2-Minuten-Intervallen absolviert werden. Das heißt, man hat zwei Minuten Zeit, um eine Aufgabe möglichst oft oder erfolgreich zu wiederholen. Danach wechselt man zur nächsten Station.
Die Aufgaben umfassen verschiedene Kategorien wie:
Gehorsam: Befehle wie „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ unter Ablenkung oder in Kombination mit anderen Aufgaben.
Geschicklichkeit: Agility-Elemente wie das Durchlaufen eines Slaloms oder das Springen über Hindernisse.
Apportieren: Gegenstände holen und zu Herrchen oder Frauchen zurückbringen.
Trickdogging: Kunststücke wie das Drehen, Pfötchen geben oder durch die Beine laufen.
Nach jedem Training erhält man Punkte, je nachdem, wie erfolgreich Hund und Halter die Aufgaben gelöst haben. Diese Punkte werden in einer deutschlandweiten Rangliste erfasst, sodass sich Teilnehmer aus verschiedenen Orten miteinander messen können – das schafft zusätzliche Motivation.
Die wichtigsten Crossdogging-Übungen
Slalom-Laufen: Der Hund muss zwischen Stangen hindurchlaufen. Dies erfordert Geschicklichkeit und Präzision.
Tunnel: Ihr Hund lernt, durch einen Tunnel zu laufen. Diese Übung fördert Mut und Vertrauen.
Apportieren: Apportierübungen fordern den Gehorsam und die Zusammenarbeit zwischen Hund und Halter.
Auf Gegenständen balancieren: Ihr Hund lernt, über schmale Balken oder Wippen zu balancieren, was sein Gleichgewicht und Körperbeherrschung stärkt.
Trickübungen: Übungen wie „Rolle“, „Männchen“ oder das Balancieren von Gegenständen auf der Nase fördern die Konzentration.
Voraussetzungen für Crossdogging
Ihr Hund sollte die Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Hier“ sicher beherrschen. Auch das Arbeiten unter Ablenkung ist wichtig, da er in der Gruppe mit anderen Hunden trainiert. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Hund körperlich fit ist. Ältere oder verletzungsanfällige Hunde können ebenfalls am Crossdogging teilnehmen, aber die Übungen müssen eventuell angepasst werden.
Crossdogging erfordert Motivation und Spaß am Lernen. Hunde, die gerne neue Tricks lernen und Herausforderungen annehmen, werden besonders von dieser Sportart profitieren.
Crossdogging für verschiedene Hunderassen
Crossdogging ist vielseitig und passt sich verschiedenen Rassen und Temperamenten an:
Aktive Hunde (z.B. Border Collie, Australian Shepherd): Diese Hunde lieben die Kombination aus geistiger und körperlicher Arbeit und blühen beim Crossdogging auf.
Kleine Hunde (z.B. Dackel, Chihuahua): Auch kleinere Hunde können bei Crossdogging brillieren, da die Übungen individuell angepasst werden.
Senioren: Für ältere Hunde können die Übungen weniger anstrengend gestaltet werden. Sie profitieren vor allem von den geistigen Herausforderungen.
Anfänger: Auch Hunde, die noch keine Erfahrung mit Hundesport haben, können beim Crossdogging gut einsteigen, da die Übungen Schritt für Schritt erklärt und aufgebaut werden.
Crossdogging: Vorteile für den Halter
Crossdogging ist nicht nur für den Hund eine tolle Beschäftigung, als Halter profitiert man ebenfalls davon. Auch Herrchen oder Frauchen müssen mitdenken, Strategien entwickeln und mit dem Hund kommunizieren, um die Aufgaben erfolgreich zu meistern.
Bei vielen Übungen bewegen Sie sich ebenfalls, was einen positiven Effekt auf die eigene Fitness haben kann. Da Crossdogging zudem oft in Gruppen trainiert wird, können Sie sich mit anderen Hundehaltern austauschen und gemeinsam Spaß am Sport haben.
Wie fängt man mit Crossdogging an?
Suchen Sie nach Hundeschulen oder Vereinen in Ihrer Nähe, die Crossdogging anbieten. Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter in Deutschland, die diesen Sport regelmäßig trainieren. Viele Hundeschulen bieten Schnupperstunden an. So können Sie herausfinden, ob Crossdogging etwas für Sie und Ihren Hund ist.
Für Crossdogging brauchen Sie keine spezielle Ausrüstung. Wichtig ist, dass Sie bequeme Kleidung und Leckerlis als Belohnung für Ihren Hund dabei haben.