Werbung

Darmflora Hund aufbauen

Aufbau der Darmflora beim Hund

© Sonja Rachbauer/Shutterstock

Darmflora beim Hund aufbauen: Tipps für eine gesunde Verdauung

von Leonie Brinkmann

Am veröffentlicht

Die Darmflora ist entscheidend für die Gesundheit des Hundes. Wie man eine eine gestörte Darmflora beim Hund wieder aufbaut, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Hundes. Sie besteht aus Milliarden von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die im Magen-Darm-Trakt leben. 

Eine gesunde Darmflora fördert nicht nur die Verdauung, sondern stärkt auch das Immunsystem, beugt Krankheiten vor und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Doch was kann man tun, um die Darmflora beim Hund gezielt aufzubauen oder zu stärken?

Warum ist die Darmflora so wichtig?

Die Darmflora des Hundes beeinflusst zahlreiche Prozesse im Körper:

  • Verdauung: Sie hilft bei der Zersetzung von Nährstoffen und der Aufnahme von Vitaminen und Mineralien.
  • Immunsystem: Etwa 70 % des Immunsystems befindet sich im Darm. Eine gesunde Darmflora schützt vor Krankheitserregern.
  • Stoffwechsel: Einige Darmbakterien sind an der Produktion von kurzkettigen Fettsäuren beteiligt, die Energie liefern und entzündungshemmend wirken.
  • Allergien und Unverträglichkeiten: Eine gestörte Darmflora kann zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und anderen Erkrankungen führen.

Ursachen für eine gestörte Darmflora beim Hund

Eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden:

  • Falsche Ernährung: Einseitige oder minderwertige Nahrung kann die Balance der Darmflora stören.
  • Antibiotika: Diese Medikamente töten nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien im Darm ab.
  • Stress: Umzugsstress, Tierarztbesuche oder andere Belastungen können die Darmgesundheit negativ beeinflussen.
  • Parasitenbefall: Würmer und andere Parasiten beeinträchtigen den Darm und seine Funktion.

Anzeichen einer gestörten Darmflora bei Hunden

Ein Zeichen dafür, dass die Darmflora Ihres Hundes nicht im Gleichgewicht ist, können häufige Verdauungsprobleme sein. Dazu gehören Durchfall, Verstopfung oder Blähungen. Auch häufiges Erbrechen und ein schlechter Allgemeinzustand können darauf hindeuten.

Neben den Verdauungsproblemen können auch Hauterkrankungen und Allergien Anzeichen für eine gestörte Darmflora sein. Sogar Verhaltensänderungen wie Aggressivität oder Apathie wurden mit einem Ungleichgewicht der Darmbakterien in Verbindung gebracht.

Darmsanierung Hund
Darmflora aufbauen Hund / Dragon Images/Shutterstock

Aufbau der Darmflora beim Hund

Um die Darmflora des Hundes aufzubauen, gibt es verschiedene Ansätze:

1. Gesunde Ernährung: 

Die Basis einer stabilen Darmflora ist eine ausgewogene und hochwertige Ernährung. Es gibt einige Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe, die besonders förderlich sind:

  • Ballaststoffe: Sie fördern die Darmbewegung und sind Nahrung für nützliche Bakterien. Ballaststoffreiche Gemüsesorten wie Karotten, Kürbis oder Süßkartoffeln sind hier hilfreich.
  • Fermentierte Lebensmittel: Naturjoghurt oder Kefir (ohne Zucker und Zusatzstoffe) enthalten Probiotika, die das Wachstum gesunder Darmbakterien unterstützen können.
  • Präbiotika: Diese unverdaulichen Nahrungsbestandteile dienen als Nahrung für die „guten“ Bakterien im Darm. Sie finden sich in Lebensmitteln wie Topinambur, Chicorée oder Leinsamen.

2. Probiotika:

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die das Gleichgewicht der Darmflora fördern. Sie können in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder speziellen Futtermitteln gegeben werden. Probiotika helfen vor allem nach einer Antibiotikabehandlung oder bei Verdauungsstörungen. Es gibt verschiedene Arten von probiotischen Bakterien, die für Hunde geeignet sind, z.B. Lactobacillus und Bifidobacterium.

3. Präbiotika:

Präbiotika sind Ballaststoffe, die als „Futter“ für die nützlichen Darmbakterien dienen und deren Wachstum anregen. Kombiniert man Pro- und Präbiotika, spricht man von Synbiotika. Solche Produkte können die Darmflora besonders effektiv aufbauen und stabilisieren.

4. Vermeidung von Stress

Da Stress die Darmgesundheit negativ beeinflussen kann, ist es wichtig, stressige Situationen zu minimieren oder dem Hund bei Stressbewältigung zu helfen. Regelmäßige Bewegung, ausreichend Ruhe und ein sicherer Rückzugsort tragen zur Entspannung bei und fördern indirekt eine gesunde Darmflora.

5. Entwurmung und Parasitenkontrolle:

Ein regelmäßiger Check auf Parasiten und eine gezielte Entwurmung sind wichtig, um die Darmgesundheit zu bewahren. Ein starker Parasitenbefall kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und zu Verdauungsstörungen führen.

Wann sollte man einen Tierarzt aufsuchen?

Obwohl viele Hundehalter selbst Maßnahmen ergreifen können, um die Darmflora zu stärken, gibt es Fälle, in denen ein Tierarzt konsultiert werden sollte. Bei folgenden Symptomen ist Vorsicht geboten:

  • Chronischer Durchfall oder Verstopfung,
  • starke Blähungen,
  • Appetitlosigkeit,
  • Gewichtsverlust.

Der Tierarzt kann dann gezielt Probiotika oder andere Behandlungen empfehlen, um das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Darmsanierung beim Hund

In einigen Fällen kann eine Darmsanierung beim Hund notwendig sein, um die Gesundheit des Darms wiederherzustellen. Dies erfolgt oft nach einer Antibiotikatherapie oder bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen. Ziel ist es, die Fehlbesiedelungen des Darms zu beseitigen und nützliche Bakterien wieder anzusiedeln.

Eine solche Darmsanierung wird meistens durch eine gezielte probiotische Therapie unterstützt und sollte unter tierärztlicher Anleitung erfolgen. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich so das Gleichgewicht der Darmflora langfristig wiederherstellen.

Schritt für Schritt zu einer gesunden Darmflora beim Hund

Durch gezielte Maßnahmen und eine angepasste Ernährung können Sie die gesunde Darmflora Ihres Hundes fördern und langfristig erhalten. Wie bereits erwähnt, spielen Probiotika und Präbiotika, die richtige Nahrungsauswahl und gegebenenfalls spezielle Ergänzungsfutter für Hunde eine entscheidende Rolle.

Denken Sie daran, regelmäßig eine Kotuntersuchung durchführen zu lassen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Darmsanierung kann besonders nach Antibiotikagaben oder bei chronischen Problemen nötig sein und sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt durchgeführt werden.

Mehr Ratschläge zu...

Was halten Sie von diesem Ratgeber?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?