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Braune Labradorhündin mit säugenden Welpen

Die Mastis bei einer Hundemama sollte immer medizinisch behandelt werden.

© studio hoto / Shutterstock

Gesäugeentzündung (Mastitis) beim Hund: Symptome, Ursachen und Behandlung

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Eine Mastitis beim Hund sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie kann nicht nur für die betroffene Hündin selbst gefährlich werden.

Eine Gesäugeentzündung (Fachbegriff: Mastitis) beim Hund ist eine Erkrankung, die hauptsächlich bei Hündinnen nach der Geburt oder während des Säugens auftreten kann. Sie betrifft die Milchdrüsen und kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Mutter und sogar auch für die Welpen haben.

In diesem Artikel haben wir alles Wissenswerte über Mastitis bei Hunden zusammengestellt, welche Symptome es gibt, wie die Gesäugeentzündung entsteht und wie Hundemütter vor einer Mastitis geschützt werden können.

Mastitis beim Hund: Was ist das?

Bei einer Mastitis handelt es sich um eine Entzündung der Milchdrüsen einer Hündin, wobei es sowohl infektiöse als auch nicht infektiöse Formen dieser Erkrankung gibt.

Schau dir das an:

Meist sind bakterielle Infektionen die Ursache der Gesäugeentzündung. Eine nicht-infektiöse Mastitis dagegen kann zum Beispiel durch Verletzungen an den Zitzen hervorgerufen werden, die zu einer Entzündungsreaktion führen.

Mastitis bei Hündin: Symptome

Sind die Milchdrüsen entzündet, zeigen betroffene Hündinnen verschiedene typische Symptome:

  • Schmerzen und Schwellung: Betroffene Milchdrüsen sind geschwollen, gerötet und verhärtet. Die Hündin zeigt möglicherweise Anzeichen von Schmerzen, wenn man die betroffenen Bereiche berührt.
  • Eiter oder Blut in der Milch: Ist die Milch eitrig oder blutig, sollte die Hündin sofort von einem Tierarzt behandelt werden.
  • Fieber: Eine Mastitis geht oft mit einer erhöhten Körpertemperatur einher. 
  • Appetitlosigkeit: Betroffene Tiere neigen dazu, weniger zu fressen als gewöhnlich, oder leiden sogar unter Appetitverlust.
  • Lethargie: Ein weiteres Symptom einer Mastitis beim Hund ist, dass betroffene Tiere insgesamt schwächer und träge wirken.
  • Ablehnung der Welpen: Manche Hündinnen, die unter Gesäugeentzündung leiden, weisen ihre Welpen ab und erlauben es ihnen nicht mehr, zu saugen.

Mastitis bei Hunden: Ursachen

Die Entstehung einer Mastitis beim Hund kann unterschiedliche Ursachen haben. Einige davon sind:

  • Bakterielle Infektion: Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken oder E. coli können in die Milchdrüsen der Hündin gelangen und dort eine Entzündung verursachen.
  • Verletzungen: Verletzungen an den Zitzen oder im Bereich des Gesäuges können zu einer Entzündungsreaktion führen.
  • Stau in der Milchproduktion: Ein Ungleichgewicht zwischen Milchproduktion und -Abgabe kann zu einem Milchstau führen, der Entzündungsprozesse begünstigt.
  • Schwache Immunabwehr: Bei Tieren mit geschwächten Abwehrkräften besteht ein erhöhtes Risiko für Mastitis, da sie weniger widerstandsfähig gegenüber Bakterien sind.

Infektiöse Mastitis durch Bakterien

Bakterielle Infektionen sind eine der Hauptursachen für die infektiöse Mastitis beim Hund. Die Bakterien können auf unterschiedliche Weise in die Milchdrüsen eindringen:

  • Durch kleine Verletzungen an den Zitzen
  • Durch das Eindringen von Bakterien während des Säugens der Welpen.
Gesunde Gesäugeleiste einer Hündin
Eine gesunde Gesäugeleiste ohne Mastitis macht alle Beteiligten froh (Truengtra Paejai / Shutterstock)

Besonders gefährlich sind Mastitis-Erreger, die gegen Antibiotika resistent sind. In solchen Fällen ist es wichtig, geeignete Medikamente zu finden, die gegen die Erkrankung wirksam sind.

Mastitis beim Hund: Diagnose

Besteht der Verdacht, dass eine Hündin unter einer Mastitis leidet, ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser wird die Hündin gründlich untersuchen und kann die Diagnose durch verschiedene Maßnahmen feststellen:

  • Abtasten der betroffenen Milchdrüsen
  • Entnahme von Proben aus eitrigen oder blutigen Flüssigkeiten zur mikrobiologischen Untersuchung
  • Blutuntersuchungen, um Entzündungsparameter oder Bakterien nachzuweisen.

Mastitis bei Hunden: Behandlung

Die Behandlung der Mastitis beim Hund richtet sich danach, ob es sich um eine infektiöse oder nicht-infektiöse Gesäugeentzündung handelt.

Therapie der infektiösen Mastitis

Bei einer bakteriellen Mastitis kommen vor allem folgende Medikamente zum Einsatz:

  • Antibiotika: Abhängig vom Ergebnis des Antibiogramms wählt der Tierarzt das geeignete Antibiotikum aus, das gegen den jeweiligen Erreger wirksam ist.
  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente: Um den Heilungsverlauf zu unterstützen, verabreicht der Tierarzt zusätzlich Schmerzmittel und entzündungshemmende Präparate.

Ergänzend dazu können Halter selbst auch einige Maßnahmen ergreifen, um ihrem Hund zu helfen:

  • Regelmäßige Reinigung der erkrankten Milchdrüsen
  • Vorsichtiges Ausmassieren der betroffenen Bereiche zur Förderung des Milchabflusses
  • Sicherstellen einer sauberen Umgebung für Mutter und Welpen, um das Infektionsrisiko gering zu halten

Therapie der nicht-infektiösen Mastitis

Die Behandlung der nicht-infektiösen Mastitis richtet sich eher nach der Ursache. Beispielsweise kann eine leichte Verletzung meist schon allein durch schonende Reinigung und Desinfektion ausheilen. In schwerwiegenden Fällen ist möglicherweise sogar ein operativer Eingriff notwendig. Hier entscheidet der behandelnde Tierarzt.

Gesäugeentzündung beim Hund: Hausmittel zur Unterstützung

Hausmittel können bei einer Mastitis beim Hund unterstützend eingesetzt werden. Die Absprache mit dem Tierarzt bleibt aber unerlässlich.

Erste Hilfe bei einer Mastitis beim Hund: Kühlen mit Quark oder Kühlpads. Dies lindert den Schmerz und verringert die Schwellung. Kühlpads sollten allerdings nie direkt auf die Haut gelegt werden. Hier ist es besser, sie z. B. in ein Handtuch oder ähnliches einzuwickeln, da es sonst schnell zu Erfrierungen kommen kann.

Ein weiteres Hausmittel sind Wickel mit:

Dies alles ersetzt aber keinen Termin beim Tierarzt! 

Mastitis: Gefahr für die Welpen

Hat sich die frischgebackene Hundemama eine Gesäugeentzündung zugezogen, ist Vorsicht geboten. Durch die Infektion befinden sich Bakterien und deren Giftstoffe in der Milch.

Welpe am Gesäuge seiner Mama
Mastitis beim Hund kann tödlich für Welpen enden (Kleymenov Valery / Shutterstock)

Gelangen diese in den Organismus der Welpen, können sie im schlimmsten Fall eine tödliche Blutvergiftung (toxisches Milchsyndrom) verursachen.

Eventuell muss die Hündin deshalb eine Mastitis ohne Welpen auskurieren, etwa wenn mehrere Milchdrüsen betroffen sind oder wenn das verabreichte Antibiotikum nicht für Welpen geeignet ist. Die Hundebabys werden in diesem Fall abgesetzt. Ansonsten kann die Milch auch aus den gesunden Zitzen abgepumpt werden.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Mastitis bei Hunden

Um der Entstehung von Mastitis bei Hündinnen vorzubeugen, sind einige einfache Maßnahmen hilfreich:

  • Für Sauberkeit und Hygiene in der Wurfbox sorgen
  • Regelmäßige Kontrolle der Zitzen und Milchdrüsen sowie deren Pflege durch Abspülen mit lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch
  • Bereithalten eines Kuschelplatzes für die Hündin, welcher von den Welpen getrennt ist, um Überbeanspruchung zu verhindern
  • Unterstützung einer gesunden Milchproduktion durch eine ausgewogene und hochwertige Ernährung der Hündin
  • Frühzeitiges Kürzen der Welpenkrallen ab der 2. Lebenswoche

Wenn Halter diese Ratschläge beherzigen und im Zweifelsfall rechtzeitig tierärztliche Hilfe hinzuziehen, steht einer guten Genesung der Hündin im Falle einer Mastitis nichts im Wege und sie kann ihre Welpen ohne Probleme versorgen.

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