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warum schütteln sich hunde ständig

Der Hund schüttelt sich ständig? Dieses Verhalten kann mehrere Ursachen haben.

© Lorenzooooo / Shutterstock

Warum schütteln sich Hunde?

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Shake it: Das Schütteln beim Hund ist eine kurze und bewegungsintensive Reaktion, die Hundehalter bei ihrem Liebling oft beobachten können.

Ihr Hund schüttelt sich? Das ist in vielen Fällen ein ganz normales Verhalten. Trotz der Vielzahl an harmlosen Gründen für das Schütteln beim Hund können auch ernstzunehmende Ursachen dahinterstecken. 

Dieser Ratgeber-Artikel informiert über die häufigsten Ursachen und klärt auf, wann der Hund Hilfe benötigt.

Warum schütteln sich Hunde?

Die häufigsten unbedenklichen Gründe für das Verhalten sind: 

Wach werden: 

Genauso wie wir Menschen haben auch unsere Hunde eine Morgenroutine – auch, wenn diese natürlich etwas anders ausfällt. Nach dem Aufstehen gähnen sie und strecken sich oft ausgiebig. Danach wird sich noch mal gründlich geschüttelt, um den Körper zu aktivieren und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Schon sind die Vierbeiner bereit für die erste Gassi-Runde

Fell trocknen: 

Egal, ob der Vierbeiner mit Hundeshampoo gebadet wird oder freiwillig in einen See springt: Danach ist das Schütteln beim Hund so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Hund möchte die schwere Wasserlast von sich abwerfen, um sich wieder wie gewohnt bewegen zu können. Das Schütteln ist eine erstaunlich effektive Methode, um viel Feuchtigkeit binnen kürzester Zeit aus dem Fell abzuleiten. 

Nasses Fell ist aber nicht nur lästig, sondern birgt auch potenzielle Risiken. Wenn das Fell und die Haut nicht richtig trocken sind, besteht die Gefahr einer Unterkühlung. 

Außerdem sind Vierbeiner durch den penetranten Geruch ihres nassen Fells von Feinden leichter auffindbar und somit angreifbarer. Ein Familienhund hat zwar nach einem Bad keinen Angriff zu befürchten. In der Natur hingegen kann es lebensentscheidend sein, diesen starken Körpergeruch so schnell wie möglich loszuwerden. Dieser Urinstinkt ist daher immer noch beim modernen Haushund zu beobachten. 

Schmutz loswerden: 

Nicht nur Wasser ist ein Störfaktor, der zu Unbehagen führt. Nachdem sich ein Hund im Sand oder in der Erde gesuhlt hat, wird er sich ebenso mit hoher Wahrscheinlichkeit von Kopf bis Fuß schütteln. 

Übersprungshandlung: 

Frauchen bringt dem Vierbeiner einen neuen Trick bei und dieser fühlt sich erstmal überfordert oder hat womöglich gar keine Lust darauf? In solchen und ähnlichen Alltagssituationen können Hunde einen inneren Konflikt spüren, den sie durch ein kurzes Schütteln nach außen tragen – eine sogenannte Übersprungshandlung. Weitere Übersprungshandlungen sind Kratzen und Gähnen.

Hund schüttelt sich ständig: hier besteht Handlungsbedarf

Neben den harmlosen Gründen kommen auch einige Ursachen in Frage, bei denen der Hund entweder die Hilfe seines Menschen oder eines Tierarztes braucht:

Stress:

Gelegentlicher Stress, der zum Beispiel während eines Tierarztbesuches auftritt, ist unvermeidbar. Chronischer Stress hingegen sollte unbedingt erkannt und behandelt werden, da nicht nur die Hundepsyche, sondern auch der Körper (insbesondere die Verdauung) darunter leiden können. Ein Zeichen dafür, dass sich der Hund permanent gestresst fühlt, kann ein ständiges Schütteln sein.

Daher gilt es, unnötige Stressfaktoren zu reduzieren und Ruhe in den Alltag einzubringen. Ein reizarmer Rückzugsort, an dem sich der Hund jederzeit zurückziehen kann, bildet die Grundlage für mehr Entspannung zu Hause.  

Juckreiz:

Juckreiz kann sich durch ständiges Kratzen, Belecken sowie permanentes Schütteln zeigen. Für dieses lästige Symptom kommen ganz unterschiedliche Ursachen in Frage. Allergien, Parasiten, bakterielle Infektionen sind nur einige Beispiele von vielen. 

Der Tierarzt wird die Haut des Hundes sorgfältig untersuchen und bei Bedarf eine Gewebeprobe entnehmen. In bestimmten Fällen reicht das bereits aus, um die Ursache für den Juckreiz festzustellen. Bei einer Futterallergie hingegen tappen Tierarzt und Hundebesitzer zunächst im Dunkeln – hier verschafft eine strenge Ausschlussdiät Klarheit.

Fellwechsel:

Während des Fellwechsels verlieren Hunde mit doppelschichtiger Mähne Haare, um so Platz für das neue Haarkleid zu schaffen. Die Vierbeiner versuchen die abgestorbenen Haare durch Schüttelbewegungen zu entfernen und somit den Wechsel zu beschleunigen. Zudem kann Juckreiz während des Fellwechsels auftreten. 

Dieser Vorgang ist ganz natürlich und kein Grund zur Sorge. Dennoch ist es empfehlenswert, dass Hundehalter ihren Liebling durch tägliches Auskämmen der alten Mähne unterstützen. 

Fremdkörper im Fell:

Ab durch die Hecke: Wenn ein Hund durch die Natur streift, verfangen sich schnell kleine Äste und Blätter in seinem Fell – vor allem, wenn er eine lange Mähne hat. Das kann den Hund mächtig stören und so wird er versuchen, die Fremdkörper abzuschütteln. Oft gelingt ihm dies ganz ohne Unterstützung. 

Bei dornigen Ästen und Kletten ist der Hund aber auf die Hilfe seines Besitzers angewiesen. Tief in der Haut sitzende Grannen dürfen hingegen niemals vom Hundehalter selbst entfernt werden – hier ist umgehend eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Generell ist es zu empfehlen, das Fell nach jedem Ausflug in der Natur nach Fremdkörpern abzusuchen.

Schmerzen: 

Den Schmerz einfach abschütteln? Das ist zwar leider nicht möglich, aber für viele Hunde einen Versuch wert. Es handelt sich hierbei um einen Schutzmechanismus des Hundes. 

Schmerzbedingtes Schütteln kann eine ganze Reihe an unterschiedlichen Ursachen haben. Für eine schnelle Linderung ist es wichtig, den Auslöser tierärztlich abklären zu lassen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Sonderfälle: Hund schüttelt sich nicht oder nur seinen Kopf

Bei starken Rückenschmerzen möchten Hunde jeden Schmerz so gut es geht vermeiden und nehmen eine steife Körperhaltung an. Hier kann es sein, dass betroffene Vierbeiner während des Schüttelns laut aufschreien und diese Bewegung daraufhin nicht mehr ausüben.

Leidet der Hund unter Zahnschmerzen oder an einer Ohrenentzündung? Dann neigt er dazu, nicht seinen gesamten Körper, sondern nur seinen Kopf zu schütteln. Auch eine festgesetzte Granne im Gesichtsbereich kann ein ständiges Kopfschütteln auslösen. Alle genannten Beispiele sind dringende Fälle für den Tierarzt!

Warum schütteln sich Hunde: Fazit

Das Schütteln gehört zu den natürlichen Verhaltensweisen des besten Freundes des Menschen. Viele Hundebesitzer sind in der Lage genauestens einzuschätzen, ob sich ihr Liebling aus trivialen Gründen schüttelt oder ob tatsächlich ernstzunehmende Beschwerden vorliegen. 

Bei übermäßigem Schütteln und bei Verdacht auf Schmerzen, starkem Juckreiz oder weiteren Begleitsymptomen sowie bei Unsicherheiten ist dieses Verhalten immer tierärztlich abzuklären. 

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