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longieren dem hund beibringen

Longieren dem Hund beibringen: Tipps für den Einstieg

© Hundeschule I.J. / Instagram

Wie kann ich dem Hund Longieren beibringen?

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Wer das Longieren dem Hund beibringen möchte, findet darin eine wunderbare Beschäftigung für den Vierbeiner – und auch für sich selbst!

Agility, Obedience oder Dogdance sind nicht das Richtige für den Vierbeiner? Oder möchten Sie als Hundehalter einfach eine neue Hundesportart ausprobieren, die Spaß und Abwechslung verspricht? Dann kann das Longiertraining eine gute Wahl sein.

Noch bevor der Entschluss feststeht, das Longieren dem Hund beizubringen, gibt es jedoch einige Informationen über den neuen Trendhundesport zu sammeln.

Longieren dem Hund beibringen: Welche Hunde sind für den Sport geeignet?

Das Tolle am Longieren ist: Jeder Hund, der Freude an der Bewegung hat, kann daran teilnehmen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Hundehalter die Aufgaben und das Tempo immer an den Gesundheits- und Fitnesszustand des Vierbeiners anpassen. Dies ermöglicht es, jungen Hunden mit hohem Aktivitätslevel ebenso wie ruhigeren Senioren und Couchpotatos, das Longieren auszuprobieren. 

Bei Hunderassen, die zu Gelenkbeschwerden neigen, ist besonders auf die Art der Bewegung zu achten. Um ihre Gelenke nicht zu belasten, sollten beispielsweise keine abrupten Stopps oder Sprünge Teil der Übung sein. Befinden sich Hunde noch im Wachstum, ist vom Hundesport generell abzusehen. In einigen Ausnahmefällen kann jedoch die Hundesportart nach Absprache mit dem Tierarzt und mit besonders kurzen Einheiten und gelenkschonenden Bewegungen stattfinden.

Longieren ist ein hervorragendes Tool, um besonders kooperative und arbeitswillige Hunderassen, wie zum Beispiel Australian Shepherds oder Border Collies, bedarfsgerecht auszulasten. Für tendenziell sture und unabhängige Hunde ist der Sport ebenfalls geeignet, solange ihnen die Aufgaben Freude bereiten. Das Training kann dazu beitragen, die Zusammenarbeit mit ihrem Menschen zu verbessern. Hier können jedoch einige Übungseinheiten mehr anstehen, doch auch das lohnt sich!

Was genau ist das Longieren für den Hund?

Beim Longieren handelt es sich um eine Kreisarbeit, die der Hund ohne Leine ausführt. Diese Beschäftigung kommt ursprünglich aus dem Pferdesport und wurde durch Anpassungen zu einer eigenständigen Hundesportart entwickelt. Das Grundprinzip ist wie folgt: 

Der Halter platziert sich innerhalb des Kreises, während der Hund außerhalb steht. Durch Kommandos – vor allem visuelle Zeichen - absolviert der Vierbeiner verschiedene Aufgaben. Die Übungen sind dabei nicht starr vorgegeben, sondern lassen sich ganz individuell auf die Bedürfnisse und das Level des Hundes ausrichten. Wichtig dabei ist auch, immer abwechselnde Aufgaben einzubauen – so bleibt das Longieren für den Hund spannend. 

Longieren für Hunde: Vorteile

Dieser Hundesport zielt sowohl auf die geistige als auch körperliche Auslastung des Vierbeiners ab. Regelmäßige Trainingseinheiten können die 

  • Distanzkontrolle
  • Kommunikation 
  • Konzentrationsfähigkeit
  • körperliche Fitness
  • und die Hund-Mensch-Beziehung 

verbessern. 

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Während des Longierens kann der Hund Stress abbauen. Wie bei jedem Hundesport ist es wichtig, ohne Druck zu arbeiten und die Dauer der Trainingseinheiten im Blick zu behalten. Das oberste Gebot beim Longieren lautet: Der Spaß und das Wohlbefinden des Hundes stehen an vorderster Stelle!

Wo findet das Longieren statt?

Im deutschsprachigen Raum bieten vereinzelte Hundesportvereine das Longieren für Hunde an. Allerdings handelt es sich derzeit um eine noch junge und seltene Hundesportart. Falls kein Verein in der Nähe des Wohnortes Kurse anbietet, dann können hundesportaffine Besitzer das Longieren auch eigenständig durchführen. 

Der Platz sollte eben sein (ohne Stolperfallen wie zum Beispiel Steine oder Löcher) und reizarm. Zudem muss der Untergrund genauso wie beim Joggen mit Hund weich sein und somit etwas nachgeben. Eine Wiese oder der eigene Garten können hierfür passende Orte sein. Sitzt der Rückruf noch nicht oder besteht eine erhöhte Gefahrenlage, kommen selbstverständlich nur eingezäunte Plätze infrage.

Welches Zubehör brauche ich, um das Longieren dem Hund beizubringen?

Im Fachhandel können Interessierte komplette Longier-Sets für Hunde kaufen. Diese bestehen aus einer Nylonschnur für den Ring, teilelastischen Gürteln, die für Stabilität sorgen und Erdnägeln. Alternativ gibt es die Möglichkeit, aus Heringen und einem Flatterband den Ring zu konstruieren. Auch Markierungskegel, die beim Agility zum Einsatz kommen, können ausreichen. Das wichtigste beim Zubehör ist, dass keine Verletzungsgefahr für Hund und Mensch besteht. Besonders bei den Heringen ist darauf zu achten, dass sie weiche Kanten haben!

Dazu kommen mehrere Bodentargets, die ebenfalls im Zoofachhandel erhältlich sind. Wer sich zunächst erst einmal ausprobieren möchte, kann einfache Alltagsgegenstände wie Pappscheiben oder Fußmatten dafür verwenden. In einem fortgeschrittenen Level kommen weitere Übungsgegenstände wie zum Beispiel Springhürden zum Einsatz.

Longieren beim Hund: Aufbau und Anleitung

In der ersten Einheit ist es zunächst wichtig, dem Hund zu vermitteln, dass er sich nur außerhalb des Rings bewegen soll. Um das zu erreichen, geben Hundehalter am besten ein Signal mit der Hand in die gewünschte Laufrichtung und bewegen sich mit dem Hund mit. Besonders am Anfang ist es empfehlenswert, den Vierbeiner während er außerhalb des Kreises läuft, häufig positiv zu bestärken – als Belohnung bieten sich Trainingsleckerlis an.  

Läuft der Hund in das Innere des Kreises (die „verbotene“ Zone), wird er mit einem Handzeichen wieder zurückgeführt und erst außerhalb wieder belohnt. Für das Halten an einem Bodentarget ist ebenfalls ein Signal notwendig. Hundehalter können in diesem Moment ebenfalls stehen bleiben und ein Handzeichen für „Sitz“ geben. Am Anfang reicht dieses Prinzip aus: Hier lernt der Hund, sich nur außerhalb des Rings zu bewegen und auf die Kommandos seines Halters zu hören. 

Die Laufrichtungen können jedoch schon in der ersten Trainingseinheit im Wechsel erfolgen. Wichtig dabei ist es: Soll der Hund rechts im Kreis laufen, dann führt die rechte Hand in die gewünschte Richtung und bei der linken Richtung kommt dementsprechend die linke Hand zum Einsatz. Auf diese Weise erhält der Vierbeiner klare Kommandos und Missverständnisse werden minimiert.

Sitzt das Grundprinzip? Dann haben Halter und Hund gemeinsam schon viel erreicht. Darauf aufbauend können unterschiedliche Aufgaben das Training spannend gestalten, die der Hund auch hier wieder nur außerhalb des Kreises durchführt. Beispiele dafür sind: 

Der Kreativität sind keine Grenze gesetzt. Hundehalter wählen die Aufgaben aus, die zu ihrem Hund passen und ihm Spaß machen. Dabei entdecken sie womöglich auch bisher noch unentdeckte Interessen ihres Lieblings. Dies macht das Longieren zu einer wunderbaren Freizeitbeschäftigung für alle Teilnehmer!

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