Ein Welpe sollte am Tag mehrere Portionen fressen. Er braucht dies, um seinen Energiebedarf decken zu können. Mit zunehmendem Alter kann allmählich die Häufigkeit der Fütterung reduziert werden, schließlich ist beim ausgewachsenen, gesunden Hund sogar eine einmalige Fütterung am Tag möglich. Aber was kann man tun, wenn ein Welpe so gar nicht fressen will?
Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein. Viele davon sind harmlos. Manche machen aber tatsächlich einen Besuch beim Tierarzt notwendig. Ihr Welpe frisst nicht? Dieser Artikel klärt Sie über die mögliche Ursachen für die Appetitlosigkeit Ihres Welpen auf. Zudem haben wir nützliche Tipps, was Sie dagegen tun können.
Welpe frisst nicht: Ein harmloses Problem?
Wie eingangs erwähnt, gibt es durchaus Gründe für die Futterverweigerung, die recht harmlos sind. Natürlich ist es wichtig zu wissen, was noch harmlos und was für den Welpen bedenklich ist.
Beispielsweise kann es vorkommen, dass ein Welpe nicht frisst, weil er versucht, seinen Menschen zu "erziehen". Ja, richtig gelesen. Gerade dann, wenn er in die Flegelphase, also in die Pubertät, kommt, testet der junge Hund testet gerne mal seine Grenzen aus. Und dazu gehört auch das Verhalten beim Fressen.
So kann es vorkommen, dass er ein Spiel aus seiner Fressenszeit macht. Wenn Sie ihn aus der Hand füttern, ist beispielsweise alles ok. Aber wehe, das Futter ist im Napf. Dann mag er gar nicht zum Fressen gehen. Hier kann es ein Testen sein oder aber er gruselt sich tatsächlich vor seinem Napf. Wenn ein Welpe nichth aus dem Napf frisst, sollten Sie probieren, ob er vielleicht einen anderen besser annimmt. Tauschen Sie ruhig einmal testweise.
Hinzu kommt, dass die Hormone in der Pubertät einen Welpen ganz schön irritieren können. Es ist dann möglich, dass er sein Futter mal frisst und dann wieder nicht. Ein Welpe hat durch den Einfluss seiner Hormone einfach mal andere Dinge im Kopf als Fressen. Seien Sie also geduldig und versuchen Sie, ihm das Futter nicht aufzudrängen.
Was kannst du tun, wenn Ihr Welpe trotzdem nicht frisst? Viele greifen dann zu anderen Futtersorten in der Hoffnung, dass diese dem Hundekind vielleicht besser schmecken. Lassen Sie sich nicht auf das Spielchen ein, Ihrem Junghund immer wieder anderes Futter zu geben. Er wartet nur darauf, dass Sie ihm etwas Leckereres geben oder ihn aus der Hand füttern. Sitzen Sie so etwas aus, hat ein Welpe wirklich Hunger, wird er sein Futter fressen.
Natürlich kann es durchaus auch sein, dass Ihr Welpe den Geschmack des Futters nicht mag. Das zeigt er aber sofort. Bleiben Sie trotzdem ruhig bei der Futtermarke und versuchen Sie es zunächst einfach mit einem anderen Geschmack. Der Verdauungstrakt des Welpen verträgt keinen ständigen Futterwechsel. Das macht ordentlich Bauchschmerzen.
Ein guter Züchter wir Ihnen zudem das Welpenfutter mitgeben, was er Ihrem Welpen bis jetzt gegeben hat. Damit minimieren sich Probleme beim Fressen. Zudem deckt dieses Futter den Energie- und Vitaminbedarf. des heranwachsenden Hundes.
Übrigens gibt es noch einen weiteren ganz harmlosen Grund, wenn ein Welpe nicht frisst: Der Welpe ist satt. Häufig stimmen die Fütterungsempfehlungen der Hersteller auf den Verpackungen nicht mit dem überein, was ein Welpe wirklich an Futtermenge braucht. Diese sind oft genug zu großzügig bemessen. Und wenn hier und da das ein oder andere Leckerchen beim Training hinzukommt, ist der Welpenbauch manchmal einfach voll.
Dein Welpe frisst nicht: Stressfaktor Stress
Tatsächlich ist Stress ein zentrales Thema für einen Welpen. Ganz abgesehen vom hormonellen Stress während der Pubertät, ist der erste Stressfaktor der Umzug zu Ihnen nach Hause. Getrennt von Mama und den Geschwistern sind das neue Zuhause und die neue Familie sehr aufregend und z. T. auch verunsichernd für den Welpen. Geben Sie ihm Zeit, alles in Ruhe zu erkunden. Und seien Sie so viel für ihn da, wie er braucht. Aufdrängen kann hier aber auch falsch sein.
Der Welpe braucht außerdem einen ruhigen Platz zum Fressen. Ein Platz mitten im Raum oder an Stelle, wo die Familie ständig lang läuft, ist nicht der richtige Ort. Da ist es kein Wunder, wenn der Welpe nicht frisst. Der kleine Hund ist zu stark abgelenkt. Sorgen Sie dafür, dass er keine Ablenkung zur Fressenszeit hat und sich an seinem Futterplatz sicher fühlt.
Welpe frisst nicht: Ein Fall für den Tierarzt
Es gibt drei Gründe, wenn ein Welpe nicht frisst, bei denen seine Halter unbedingt mit ihm zum Tierarzt gehen sollten. Dazu zählen Futtermittelunverträglichkeiten, Probleme beim Zahnwechsel sowie Krankheiten.
Für viele ein ungewohnter Gedanke: Auch Welpen können Allergien oder Unverträglichkeiten gegen bestimmtes Futter haben, so wie manche Menschen an Gluten- oder Laktoseunverträglichkeit leiden. In so einem Fall treten bei einem Welpen aber noch mehr Symptome als nur eine Fressunlust auf. So zeigt er Durchfall, Erbrechen sowie Haut- und Fellveränderungen.
Juckt es Ihren Welpen ständig und wirkt er apathisch, ist möglicherweise eine Allergie im Spiel. Ein Bluttest beim Tierarzt und eine Ausschluss-Diät können das Allergen identifizieren. Dann wird der Welpe mit dem richtigen Futter auch wieder ordentlich Appetit haben.
Der Zahnwechsel kann ebenfalls eine Rolle spielen, wenn Welpen nicht fressen mögfen. Der Zahnwechsel beim Welpen beginnt ca. im 4. Lebensmonat. Seine 28 Milchzähne werden mit 42 bleibenden Zähnen getauscht. Im Normalfall erledigt sich das von allein. Aber manchmal verläuft der Wechsel nicht so ideal und der Welpe hat Schmerzen. So kommt es gelegentlich vor, dass sich die Milchzähne nicht lockern und die neuen Zähne sind schon da. Das tut weh und der Welpe möchte dadurch nicht mehr fressen. Ein Tierarztbesuch und eine anschließende Zahn-OP können notwendig werden, damit Ihr Welpe wieder Lust aufs Fressen hat.
Neben Allergien und Zahnproblemen gibt es noch weitere ernsthafte gesundheitliche Probleme, die einem Hundekind so richtig den Spaß am Fressen verderben können. Hierzu zählen:
- Milbenbefall
- Wurmbefall
- Giardien
- Entzündungen im Maul
- Verschlucken von Fremdkörpern
- Vergiftungen
- Magen-Darm-Infekte
- Erkältung
Häufig zeigen sich in solchen Fällen noch weitere Symptome als nur die Appetitlosigkeit. Schmerzen, Apathie, Erbrechen, Durchfall und Fieber sind sehr typische Anzeichen, dass ein Welpe krank ist.
Halten die Symptome länger als einen Tag an (Achtung: Bei Verdacht auf eine Vergiftung unbedingt schnell handeln!) und Ihr Welpe verweigert zudem die Wasseraufnahme, dann sollten Sie schnell zum Tierarzt und dies abklären. Ein Welpe kommt zwar einige Tage ohne Futter aus, aber nur 24 Stunden ohne Wasser.
Welpe frisst nicht: Das kann man tun
Neben den bereits genannten Tipps, die helfen können, damit ein Welpe wieder frisst, gibt es noch einige weitere nützliche Informationen, wie sich das Problem lösen lässt. Die möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten..
Eine sehr wichtige Sache für Ihren Welpen ist Gewohnheit. Tiere mögen Routinen, sie geben ihnen Sicherheit. Das kann man sich auch in Bezug auf das Füttern zunutze machen. Achte Sie am besten darauf, dass Ihr Welpe zu festen Zeiten sein Futter bekommt. Hat er es jedoch nach einem bestimmten Zeitraum, 10 bis 20 Minuten beispielsweise, nicht angerührt, sollte man es wieder wegstellen. Keine Sorge, er verhungert deshalb nicht gleich! Aber er macht eine wichtige Lernerfahrung.
Bieten Sie Ihrem jungen Vierbeiner dann erst wieder Futter zur nächsten regulären Futterzeit an und verzichten Sie in der Zwischenzeit auf Leckerlis. So gewöhnen Sie Ihren Hund daran, zu den Futterzeiten zu fressen. Hat ein Welpe Hunger, frisst er zu einer späteren Futterzeit. Er versteht aber, dass es sinnvoll für ihn ist, zu den jeweiligen Zeiten "zuzuschlagen".
Stichwort Leckerlis: Füttern Sie hiervon nicht zu viel, auch nicht während des Trainings. Leckerlis sollten maximal 10 Prozent der täglichen Futtermenge ausmachen. Daher sollte man auch daran denken, sie von der täglichen Futterration abzuziehen. Ansonsten ist Ihr Welpe ständig satt oder wird möglicherweise zu dick. Alternativ können Sie auch Training ganz ohne Leckerlis machen, beispielsweise indem Sie clickern. Tipps dazu gibt Ihnen Ihre Welpenschule.
Ist ein Welpe im Zahnwechsel, muss das nicht gleich ein Problem sein. Bieten Sie ihm genug Alternativen zum darauf Herumknabbern an, wie Kausnacks oder Kauspielzeuge. Dadurch lockern sich die Milchzähne und das Zahnfleisch wird gut durchblutet. Falls der Welpe kein Nassfutter bekommt, können Sie ihm im Zahnwechsel sein Trockenfutter einweichen. Dann fällt ihm das Fressen leichter.
Mein Welpe frisst nicht: Das Fazit
Ein Welpe kann aus den unterschiedlichsten Gründen sein Futter verweigern. Bei den harmlosen Gründen sind Erziehung, Geduld, Ruhe, eine stressfreie Umgebung und ein Zeitplan fürs Futter ideale Helfer.
Den Zahnwechsel können Sie selbst weniger unangenehm gestalten. Sicherheitshalber sollten Sie einen Termin beim Tierarzt machen, wenn Sie Probleme ausschließen wollen.
Zeigt ein Hund neben der Futterverweigerung noch weitere Symptome, sollten Sie auf jeden Fall zum Tierarzt gehen. Hier könnte eine Erkrankung oder eine Unverträglichkeit dahinterstecken.
Beobachten Sie Ihren Welpen gut, damit Sie abschätzen können, ob er Grenzen testet oder tatsächlich echte Probleme hat. Kennen Sie die Ursache, weshalb ein Welpe nicht frisst, können Sie dafür sorgen, dass der Bauch Ihres Hundekindes bald wieder voll ist und der kleine Vierbeiner satt und mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt gesund heranwächst.
Symptome bei Hunden
