Werbung

Blasenentzündung Hund

Hausmittel helfen: Wenn der Hund eine Blasenentzündung hat

von Nina Brandtner

Am veröffentlicht

Nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Hunde können an einer Blasenentzündung erkranken. Manchmal reichen bereits Hausmittel aus, um zu helfen.

Mit einem Mal will die Fellnase ständig nur noch Pipi ... Kommen dann auch noch Unmutsbekundungen dazu, wissen Herrchen und Frauchen meist schnell, was hier gerade im Argen liegt - der Vierbeiner hat sich eine unangenehme Blasenentzündung eingefangen. Und dass das kein Spaß ist, weiß so ziemlich jeder aus eigener, leidvoller Erfahrung. 

Natürlich möchte man seinem Hund gerne schnell helfen. Und tatsächlich gibt es gerade bei leichteren, akuten Blasenentzündungen durchaus die Chance, sich mit Hausmitteln selbst in den Griff zu bekommen. Wir verraten, welche Mittel Ihren Vierbeiner unterstützen.

Zystitis Hund: Was ist das eigentlich?

Eine sogenannte Zystitis - oder auch Blasenentzündung - kann beim Hund schnell mal auftreten. Betroffen sind die unteren sowie die ableitenden Harnwege, sprich: die Blase, die Harnröhre oder andere Bereiche des Urogenitaltraktes. Zu unterscheiden ist dabei zwischen ansteckender und nicht ansteckender (steriler) Zystitis. 

Infektiöse Blasenentzündung beim Hund

Leidet der Vierbeiner unter einer infektiösen Blasenentzündung, ist diese häufig das Resultat von Bakterien, etwa von Escherichia coli. Diese siedeln sich an den äußeren Geschlechtsorganen an und können über die Harnröhre bis zur Blase gelangen. Dort angekommen, vermehren sich die Bakterien, schädigen die Blasenwand und rufen die typischen Symptome hervor. Die Fäkalkeime verursachen aber nur dann Beschwerden, wenn das Immunsystem der Fellnase (vorübergehend) geschwächt ist. Deshalb treten Blasenentzündungen besonders gerne dann auf, wenn sich der Vierbeiner beispielsweise verkühlt hat.

Daneben können auch Staphylokokken und Streptokokken häufig zu einem Problem werden. Deutlich seltener sind Mykoplasmen, Pilze oder auch Parasiten wie etwa Haarwürmer Auslöser einer infektiösen Zystitis beim Hund.

Eine infektiöse Zystitis kann nur beim direkten Kontakt von Harntrakt zu Harntrakt übertragen werden, beispielsweise beim gemeinsamen Schwimmen oder beim Deckakt.

Bei geschwächtem Immunsystem verkühlen Hunde sich schnell mal (Kirsty Cussens / Shutterstock)

Nicht infektiöse Blasenentzündung beim Hund

Diese Form der Zystitis beim Hund kommt weniger häufig vor. Auslöser ist in vielen Fällen das Vorhandensein von Blasensteinen, die die Schleimhaut der Blase reizen und so der Entzündung Tür und Tor öffnen. Des Weiteren kann diese Form der Blasenentzündung durch Fehlbildungen des Harntrakts, Tumore oder Ablagerungen (Konkremente) in den ableitenden Harnwegen entstehen.

Blasenentzündung beim Hund erkennen: Symptome

Die Symptome für eine Blasenentzündung des Hundes können entweder stark ausgeprägt sein oder gänzlich fehlen: 

  • In den meisten Fällen verspürt der Vierbeiner, ebenso wie ein Mensch, den Drang, verstärkt Wasser zu lassen. Doch im Gegensatz zu einem gesunden Hund lässt der Vierbeiner weniger Urin – oftmals nur ein paar Tropfen – ab. 
  • Im Extremfall kann der Vierbeiner seinen Urin nicht halten oder gibt Schmerzlaute von sich. 
  • Begleitend dazu „presst“ der Hund den Harn heraus, krümmt den Rücken oder schmatzt. 
  • Manchmal gehen mit der Blasenentzündung psychische Symptome einher. 
  • Ein weiteres Indiz auf einen Harnwegsinfekt ist die plötzliche Teilnahmslosigkeit des Vierbeiners. 
  • Es kann vorkommen, dass der Hund keinen Appetit zeigt und gleichzeitig viel trinkt.
Gut zu wissen: Hündinnen sind häufiger betroffen als Rüden.

Akute und chronische Blasenentzündungen

Ähnlich wie bei uns Menschen können auch Hunde an einer akuten Blasenentzündung erkranken, diese kann aber auch chronisch werden. Der Vierbeiner kämpft mit einer akuten Infektion, wenn sie plötzlich und unerwartet auftritt. Solche einfachen Harnwegsinfektionen sind gut behandelbar. Von einer chronischen Verlaufsform ist dann auszugehen, wenn die Blasenentzündung immer wieder auftritt. Ist dies der Fall, ist von einem geschwächten Immunsystem des Vierbeiners auszugehen, ältere Hunde sind hier häufiger betroffen. 

Eine Re-Infektion liegt vor, wenn der Infekt mit verschiedenen Erregern wiederkehrt und sich das Eindringen von Bakterien wiederholt. 

Ein Rezidiv besteht, wenn der vierbeinige Mitbewohner die falschen Medikamente und Hausmittel bekommt. Wird die Blasenentzündung beim Hund falsch behandelt, kann der Erreger also im Harntrakt überleben.

Auch für Hunde ist eine Zystitis eine unangenehme Angelegenheit (komkrit Preechachanwate / Shutterstock)

Blasenentzündung beim Hund behandeln

Steht der Verdacht einer Harnwegserkrankung im Raum, führt oft kein Weg am Tierarzt vorbei. Nachdem der Mediziner Fragen stellt, führt er eine klinische Untersuchung beim Haustier durch. Anschließend nimmt er den Urin des Hundes unter die Lupe. Per Blickdiagnose vermag er festzustellen, ob der Urin schaumig oder trüb ist. Manchmal finden sich kleine Mengen Blut im Urin wieder. Indem er einzelne Tropfen unter dem Mikroskop untersucht und einen Urinstick nutzt, festigt er seine medizinische Vermutung. 

Die Bakterien weist der Tierarzt durch einen Labortest nach. Anhand der Untersuchungen stellt er fest, welches Antibiotikum er bei einer Blasenentzündung beim Hund einsetzt. In schwerwiegenden Fällen sind weitere Untersuchungen per Ultraschall oder Blutprobe notwendig.

Blasenentzündung beim Hund: Medizinische Behandlung

Eine akute, unkomplizierte Zystitis heilt meist folgenlos aus. Abhängig von dem Befund leitet der Tierarzt eine passende Therapie ein – oftmals mit Saft, Tabletten und Antibiotika. Hierbei ist es wichtig, die ärztliche Anordnung genau zu beachten. Selbst wenn es dem Vierbeiner nach wenigen Tagen merklich besser geht, sollte das Antibiotikum weiter verabreicht werden. Liegt eine komplizierte Blasenentzündung vor, kann es sinnvoll sein, das Antibiotikum mehrere Wochen zu geben.

In leichten Verlaufsfällen kann es genügen, die lästige Blasenentzündung beim Vierbeiner mit den richtigen Hausmitteln zu eigenständig zu behandeln. Es ist wichtig, das Tier dennoch ausreichend zu beobachten und, sofern keine Besserung eintritt, den Tierarzt aufzusuchen.

Blasenentzündung Hund: Was tun?

Bemerken Sie die Symptome einer Blasenentzündung bei Ihrem Vierbeiner gilt als Erstes: Wärme verschafft dem geplagten Tier etwas Linderung. Bei einem warmen Schlaf- und Liegeplatz steigt keine Kälte durch die Unterlage hindurch. Auch ein Hundepullover wärmt den Vierbeiner. Zusätzlich ist eine Wärmeflasche einsetzbar, um die Blase und Nieren warm zu halten. Ein Hund mit einer Blasenentzündung hat einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Er muss daher täglich ausreichend frisches, lauwarmes Wasser zu sich nehmen. 

Ein Hundepullover kann Blasenentzündungen vorbeugen (ArtdayAnna / Shutterstock)

Hausmittel für den Hund bei Blasenentzündung

Gerade bei leichteren Formen einer Blasenentzündung beim Hund sind Hausmittel durchaus einen Versuch wert. Hier sind die besten Optionen, die Ihren Vierbeiner unterstützen können:

Linderung durch Tee

Sofern das Haustier es zulässt, lässt sich auch heilender Kamillen- oder Fencheltee verabreichen. Neben den darin enthaltenen Pflanzenwirkstoffen wird Tee auch eine harntreibende Wirkung zugeschrieben. Dies kann dabei unterstützen, die Zahl der schädlichen Keime im Harntrakt zu verringern, indem diese ausgespült werden.

Dosenfutter und Cranberrys 

Dosenfutter unterstützt den Vierbeiner während einer Blasenentzündung dabei, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Theoretisch ist es auch möglich, Cranberrys gegen die Blasenentzündung beim Hund einzusetzen. Tatsächlich gibt es aber bis heute keine wissenschaftlichen Befunde, welche die Wirksamkeit der Cranberry-Extrakte gegen Blasenentzündungen belegen. Dementgegen ist auch nicht bekannt, dass die Gabe von Cranberrys den Vierbeinern schadet. Ein Besitzer sollte jedoch auf die richtige Menge achten. Maximal ein Gramm pro 15 Kilogramm Körpergewicht ist empfehlenswert.

D-Mannose gegen Harnwegserkrankungen

In der Humanmedizin kommt das hochwirksame Präparat D-Mannose häufig zum Einsatz. Der Zucker gelangt unverändert in den Urin, wo er die Bakterien bindet und anschließend mit dem Urin ausscheidet. Ein großer Vorteil des Pulvers ist, dass es nicht verstoffwechselt wird und süßlich schmeckt. Somit nimmt ein Hund das Pulver, das kaum Nebenwirkungen hervorbringt, gern zu sich. Für einen kleinen Hund genügt ein Gramm Pulver alle zwei Stunden, ein großer Hund benötigt zwei bis drei Gramm.

Zystitis Hund: Homöopathie

Viele Hundehalter schwören auch auf Homöopathie bei leichteren Blasenentzündungen als. Derartige Mittel erhalten keine chemischen Wirkstoffe, doch sie zeigen erst nach einer gewissen Zeitspanne einen Effekt. Wer es damit versuchen möchte, kann auf diese Mittel zurückgreifen:

  • Aconitum lindert heftige Schmerzen und hohes Fieber. 
  • Cantharis wirkt schnell gegen ständigen schmerzhaften Harndrang. 
  • Der bittersüße Nachtschatten (Dulcamara) hilft eitrigen Blasenentzündungen in Folge einer Unterkühlung. 
  • Die Tollkirsche (Belladonna) ist das Mittel erster Wahl, wenn es um wetterbedingte Blasenentzündungen geht. 
  • Bei einer mild verlaufenden Blasenentzündung lässt sich Pulsatilla D12, die Wiesenküchenschelle, verabreichen. 
Globuli gelten als sanfte Heilmittel (Ralf Geithe / Shutterstock)

Globuli bei Blasenentzündung: Dosis

Für den Hausgebrauch haben sich Globuli der Stärke D6 bewährt. Bei allen D6 Globuli ist die Dosierung identisch: Der Vierbeiner bekommt drei Mal täglich fünf Globuli direkt ins Maul verabreicht. Diese sind so klein, dass sie problemlos unter die Zunge des Hundes passen und unzerkaut einnehmbar sind.

Die homöopathischen Mittel ersetzen im Ernstfall jedoch nicht den Besuch beim medizinischen Fachmann!

Blasenentzündungen bei Hunden vorbeugen

Manche Hunde sind besonders anfällig für Blasenentzündungen. Nachfolgende Empfehlungen helfen, die Risikogruppen einzuschätzen und Blasenentzündungen besser vorzubeugen.

  • Welpen lassen häufiger Wasser als erwachsene Hunde. Deshalb ist es bei ihnen schwierig, eine Blasenentzündung auf Anhieb zu erkennen. Sobald der fast stubenreine Welpe öfter in die Wohnung uriniert, könnt eine Blasenentzündung vorliegen
  • Ältere Hündinnen sind anfälliger für eine Blasenentzündung als Rüden, da sie eine kleinere Harnröhre haben. Durch den niedrigen Östrogenspiegel gelangen die Bakterien leichter in die Harnwege, da der Harnblasenschließmuskel nicht mehr vollständig funktioniert
  • Die nicht ansteckende Blasenentzündung beim Hund ist vermeidbar, indem der Vierbeiner drinnen und draußen nicht am nassen Boden sitzt. So entwickelt der Hund weder Schnupfen noch hat er nach dem Spaziergang ein nasses Fell. Wer den Vierbeiner warm einpacken möchte und nasses Fell vermeiden will, greift zu einem Hundemantel bzw. einem Regenmantel für Hunde
  • Mit ausgedehnten und regelmäßigen Spaziergängen erhält der Vierbeiner die Chance, seine Blase zu erleichtern. So spült er regelmäßig die Bakterien aus seinem Körper. Dadurch sammeln sich die Bakterien in der Blase nicht so stark an und vermehren sich nicht.
Mehr Ratschläge zu...

Was halten Sie von diesem Ratgeber?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

1 Personen fanden diesen Tipp hilfreich.

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?