Welche Hunderasse weiß blitzschnell, was Zweibeiner von ihr erwarten? Wer lernt am schnellsten Tricks oder eignet sich für komplexe Aufgaben wie eine Tätigkeit als Assistenzhund? Ganz klar: schlaue Schnauzen!
Aber was zeichnet schlaue Hunde aus? Ganz einig darüber sind Hundeexperten sich nicht. Es gibt Vierbeiner, die nicht gerne auf Befehle hören – schließlich wissen sie selbst am besten, wo es lang geht. Das heißt nicht unbedingt, dass sie weniger klug sind. Wir stellen zehn der klügsten Hunderassen vor.
Intelligente Hunderassen: Wann ist ein Hund schlau?
Forscher beschreiben Intelligenz bei Tieren oft als Problemlösekompetenz. Zum Beispiel bei Untersuchungen mit kompliziert versteckten Leckerlis, die die Hunde sich erarbeiten müssen. Es geht also um Antworten auf die Frage: Wie gut kann ein Hund selbstständig Probleme lösen?
Ein anderer Ansatz ist, dass schlaue Hunde schneller lernen, was ein Mensch von ihnen möchte. Grundgehorsam, Hundesport, Tricks – alles sitzt bei ihnen nach wenigen Wiederholungen. Wir präsentieren zehn der schlausten Hunderassen. Alle können gut selbstständig denken und lernen trotzdem gerne gemeinsam mit ihrem Zweibeiner.
Der intelligenteste Hund? Der Border Collie
Border Collies gelten als Workaholics unter den Hütehunden. Sie sind sportlich, extrem gelehrig – und fordern entsprechende Aufgaben ein. Border Collie Rico trat 1999 in der TV-Sendung „Wetten, dass…?!“ auf und beeindruckte die Zuschauer: Er konnte 77 verschiedene Spielzeuge unterscheiden und auf Kommando bringen.
Weitere kamen in den folgenden Jahren dazu, bis Rico über 250 Stofftiere auf Zuruf bringen konnte. Forscher fanden heraus: Rico lernte neue Wörter ähnlich wie kleine Kinder.
Pudel: Lockenpracht mit hohem IQ
Leider hat der Pudel ein angestaubtes Image als verhätschelter Oma-Hund. Damit tun wir sowohl den meisten Omas als auch den Pudeln unrecht. Denn der Pudel ist nicht nur sportlich, sondern zählt auch zu den klügsten Hunderassen.
Sie möchten einen Trick einstudieren? Nach wenigen Wiederholungen weiß der Pudel, was Sie von ihm wollen. So macht Hundetraining tierisch viel Spaß! Pudel eignen sich auch für die Jagd oder Agility – sie sind eben echte Allrounder.
Oft unterschätzt: der Dobermann
Der Dobermann zählt zu den imposanten Rassen, die häufig als Wach- und Schutzhunde zum Einsatz kommen. Leider unterschätzen viele die Klugheit des anerkannten Diensthundes. Er ist stets neugierig, arbeitsfreudig und lernt schnell. Da er dabei immer etwas unter Spannung steht, braucht der Dobermann erfahrene Halter, die ihm bewusst Ruhepausen schaffen.
Trotz seiner Wachsamkeit und der Bereitschaft, seine Lieben zu verteidigen, ist der Dobermann sensibel und erkennt auch die Stimmung seiner Menschen schnell. Ein kluger Kopf!
Mutig und klug: der Schäferhund
Nicht erst seit Kommissar Rex ist klar: Schäferhunde haben jede Menge Grips. Die ehemaligen Gefährten der Schäfer arbeiten freudig mit ihrem Menschen zusammen. Sie hören aufs Wort und sind gerngesehene vierbeinige Kollegen bei der Polizei, im Militär sowie beim Zoll.
Everybody’s Darling: Golden Retriever
Hübsch, verschmust und sehr gelehrig: Der Golden Retriever hat viele tolle Eigenschaften, die ihn zu einem echten Goldstück machen.
Durch seinen großen „Will to Please“ arbeitet er freudig mit seinem Zweibeiner zusammen. Kombiniert mit seiner überdurchschnittlichen Intelligenz ist dies eine optimale Voraussetzung für seinen Einsatz als Blindenführhund oder Assistenzhund.
Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Alle Retriever-Rassen haben einiges im Köpfchen. Neben den berühmten Golden und Labrador Retrievern möchten wir einen Retriever-Vertreter vorstellen, der eine besonders schnelle Auffassungsgabe hat: den Nova Scotia Duck Tolling Retriever.
Seine Aufgabe bei der Jagd war es, durch Spielen in Ufernähe Enten anzulocken – und sie nach dem Schuss zu apportieren. Ganz schön raffiniert! Er lernt schnell und bleibt bis ins hohe Alter verspielt. Aber Achtung: Er hat einen großen Arbeitseifer und braucht passende Aufgaben.
Irish Soft Coated Wheaten Terrier
Terrier haben aufgrund ihres überschäumenden Temperaments und der gelegentlichen Unverträglichkeit mit Artgenossen keinen guten Ruf. Allerdings sind auch unter den Terrier-Rassen einige mit überdurchschnittlicher Intelligenz. Eine davon ist der Irish Soft Coated Wheaten Terrier.
Er lernt schnell und beeindruckt sein menschliches Rudel mit seiner aufgeweckten Art. Auch dieser Vierbeiner braucht viel Beschäftigung und ist darum nichts für bequeme Menschen.
Klein, aber oho: Papillon und Phalène
Der aufmerksame Gesichtsausdruck täuscht nicht: Der Kontinentale Zwergspaniel ist ein aufgewecktes Kerlchen. Egal ob die Ohren aufrecht stehen wie beim Papillon oder hängen (Phalène): Zwischen ihnen spielt sich viel ab.
Diese Vierbeiner sind neugierig, lieben die gemeinsame Arbeit mit ihrem Menschen und lernen schnell. Wer einen besonders klugen kleinen Hund sucht, trifft mit einem Kontinentalen Zwergspaniel die richtige Wahl.
Schlau wie Lassie: der Collie
Nostalgiker wird’s nicht wundern: Langhaarcollies wie die kluge Lassie gehören zu den intelligentesten Hunden. Die schottischen Schäferhunde sind nicht nur sehr lernfreudig, sie sind auch einfühlsam und können die Stimmung ihres Menschen sehr gut einschätzen. In Sachen Klugheit steht ihm der Kurzhaarcollie in nichts nach.
Kluges Köpfchen: der Sheltie
Der Shetland Sheepdog, kurz: Sheltie, war ein eifriger Gehilfe und Allrounder auf Bauernhöfen der Shetland Inseln. Er gilt als sensibler Gefährte, der schnell lernt und sich gerne unterordnet. Aufgrund seiner Lernfreude eignet er sich gut für Hundesport wie Agility oder Obedience.
Im Verlauf der ersten Zuchtjahre sind kluge Collies und Papillons eingekreuzt worden.
Gibt es dumme Hunde?
Die zehn genannten Rassen stehen beispielhaft für besonders kluge Vierbeiner – natürlich gibt es weitere schlaue Hunderassen. Und weniger schlaue? Interessanterweise schneiden insbesondere Hunderassen, bei denen großer Wert auf selbstständiges Denken gelegt wird, bei Vergleichen rund um Hunde-Intelligenz oft schlecht ab.
So hat beispielsweise der Afghanische Windhund wenig Gehorsams-Intelligenz, weswegen er oft als „dümmste Hunderasse“ bezeichnet wird. Der Einzeljäger geht seit Jahrhunderten allein auf die Jagd, ist unabhängig und ordnet sich nicht gerne unter. Er trifft blitzschnell eigene Entscheidungen. Befolgt ein solcher Hund die Befehle des Menschen dann - aus guten Gründen! - nicht, heißt es schnell, er sei dumm oder stur.
Tatsächlich sind wir Menschen das Problem, denn wir messen Intelligenz bei Hunden vor allem in Bezug auf den Parameter, wie schnell die Vierbeiner unsere Befehle umsetzen. Aber ist nicht ein Vierbeiner, der eigenverantwortlich jagt, in tierischen Maßstäben gedacht der schlauere?
Übrigens gibt es auch unter den klugen Rassen Hunde, die ab und an auf der sprichwörtlichen langen Leitung stehen. Kein Problem! Vor allem jungen Tieren fällt es oft schwer, sich zu konzentrieren. Sie brauchen mehr Wiederholungen und viel Lob. Freuen Sie sich umso mehr, wenn das gemeinsame Training klappt!