Es war doch nur ein harmloser Spaziergang … Doch für die 56-jährige Sabine R. und ihren geliebten Jagdhund Reto endet dieser Gassi-Gang in einer Tragödie. Obwohl sein Frauchen ihn sogar an der Schleppleine hatte!
Die beiden sind an diesem Tag in einem Park nahe des weltberühmten Holstentores unterwegs, der extra für Hunde ausgewiesen ist. Trotzdem ein großer Fehler, wie sich zeigt. Der braun-weiße Pointer-Bracken-Mix schnuppert neugierig voraus, als er plötzlich etwas vom Boden aufnimmt und verschluckt! Mit schrecklichen Folgen.
Hund durch Drogen vergiftet!
„Ich bin sofort hin, habe ihm das Maul aufgemacht, aber er hatte schon geschluckt. Am Boden habe ich noch Kot gefunden, abgedeckt mit Grasbüscheln“, erklärt Retos Frauchen gegenüber bild.de.
Was sie am Boden fand, war schockierend: menschliche Exkremente, getarnt unter Grasbüscheln. Da im Park zuvor eine obdachlose Drogensüchtige kampiert haben soll, kommt schnell ein schlimmer Verdacht auf. Waren im Kot Reste von Drogen?
Sabine R. betont: „Reto hat so was noch nie gemacht. Aber ich habe mir sagen lassen, dass Reste von Drogen für Hunde süßlich schmecken, das muss es wohl gewesen sein.“
Reto leidet schrecklich
Am nächsten Morgen der Schock: Reto, sonst so lebendig, ist müde, seine Augen blutunterlaufen, das rechte Auge geschlossen. Beim Tierarzt bekommt der Rüde eine Infusion, die zunächst anzuschlagen scheint. Doch am nächsten Tag kann er eine Hinterpfote nicht mehr heben und mit seinen Augen ist es noch schlimmer geworden. Trotz eines erneuten Besuchs beim Tierarzt leidet Reto schreckliche Schmerzen.
Die Fahrt zu einem Augenspezialisten in Eutin bringt die niederschmetternde Diagnose: Der Augendruck bei Reto ist enorm erhöht, das rechte Auge bereits unwiderruflich erblindet. Sabine Riechers hat nun Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. „Ich möchte andere Hundebesitzer warnen“, sagt sie.
Die Stadt Lübeck reagiert bislang nicht
„Wenn so was schon nicht zu verhindern ist, sollte die Stadt Lübeck wenigstens Aushänge machen. Ich kenne inzwischen auch eine Labrador-Hündin, die hat zwei Tage um ihr Leben gekämpft, nachdem sie Cannabis verschluckt hatte.“ Deshalb haben andere Hundehalter bereits in Eigenregie Schilder gebastelt, um andere Herrchen und Frauchen in den Lübecker Parks zu warnen.
Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Auch in Hamburger Grünanlagen häufen sich Fälle von Hunden, die durch Drogenreste schwer erkranken. Tierärzte sind besorgt und halten dort inzwischen Drogentests bereit, um schneller reagieren zu können.