Schafwolle, Alpaka oder Kaschmir – das kennen wir alle. Doch jetzt gibt es einen neuen Trend: Immer mehr Hundehalter setzen auf eine ganz persönliche Alternative: Kleidung aus der Wolle ihres eigenen Vierbeiners!
Eine Wollmanufaktur im Erzgebirge hat sich darauf spezialisiert und verwandelt Hundehaare in wärmende Schals, Mützen und Pullover.
Handarbeit aus dem Erzgebirge: So entsteht Hundewolle
In der kleinen Manufaktur in Leukersdorf steht André B. an einem Fließband mit weichem Wollflies. „Das hier ist Husky-Fell“, erklärt er dem Team des MDR Sachsen, während er es mit den Händen auseinanderzupft.
Bevor die Fasern zu Garn gesponnen werden, werden sie sorgfältig aufbereitet und oft mit Merinowolle gemischt. „In diesem Fall sind es 30 Prozent Merino, weil der Kunde das so wollte“, erzählt er.
Kleidung aus Fell verstorbener Hunde
Was für manche skurril klingt, hat für einige Herrchen und Frauchen eine tiefere Bedeutung. Manchmal kommt das Fell nicht nur vom aktuellen Vierbeiner, sondern von einem verstorbenen Hund.
„Ein Kunde hatte noch Wolle von seinem verstorbenen Hund und fragte uns, ob wir daraus eine Mütze machen können“, erinnert sich Conny B. „Das war ein extrem emotionaler Moment.“
Einige Hundehalter finden Trost darin, ihren geliebten Vierbeiner auf diese Weise in Erinnerung zu behalten – oder ihn im wahrsten Sinne des Wortes weiter „bei sich zu tragen“.
Nicht jede Hundewolle ist geeignet
Damit die Verarbeitung reibungslos funktioniert, kommt es auf die richtige Art von Fell an. Besonders gut eignet sich ausgekämmtes Unterfell, da es eine gleichmäßige Länge hat.
Auch geschnittene Haare können theoretisch durchaus verarbeitet werden, sie sind aber schwieriger zu spinnen.
Luxus aus Hundehaar – nichts für Sparfüchse
Wer seinen eigenen Hund als Woll-Lieferanten nutzen möchte, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Rund 90 Euro kostet ein 500-Gramm-Knäuel der besonderen Wolle.
Dafür bekommen Hundehalter jedoch nicht nur ein individuelles Kleidungsstück, sondern auch eine bleibende Erinnerung an ihren treuen Begleiter.