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Katze wirkt krank und müde
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Aufgepasst, wenn sich die Bauchspeicheldrüse der Katze entzündet!

von Carina Petermann

am aktualisiert

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, die sogenannte Pankreatitis bei Katzen kommt sehr häufig vor. Da ihre Symptome wenig eindeutig sind, wird diese Erkrankung nicht immer gleich erkannt. Sie erfordert aber eine schnelle, tierärztliche Behandlung, denn zu spät behandelt wird sie lebensbedrohlich.

Aufgabe der Bauchspeicheldrüse einer Katze

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine kleine Drüse, die zwischen Magen und Zwölffingerdarm sitzt. Sie besteht aus zwei Bereichen mit unterschiedlichen Aufgaben. Der kleinere, endokrine Teil bildet Hormone, u. a. Insulin und Glukagon, die von dort aus direkt ins Blut gelangen. Der größere, exokrine Teil bildet ein Sekret mit dem Namen Pankreassaft, das Verdauungsenzyme enthält und direkt in den Dünndarm abgegeben wird. Sobald die Nahrung auf ihrem Weg der Verdauung den Katzenmagen verlässt und in den Dünndarm gelangt, wird die Bauchspeicheldrüse aktiv und gibt ihren Pankreassaft in den Zwölffingerdarm, dem ersten Teilbereich des Dünndarms direkt nach dem Magenausgang, ab. Hier wird zum Einen die Magensäure neutralisiert, zum Anderen verdauen die im Pankreassaft enthaltenen Enzyme Peptidase, Lipase, Amylase und Nuklease den Nahrungsbrei. Das heißt, sie spalten die Nährstoffe im Nahrungsbrei auf, damit diese die Darmwand passieren können, um dann über das Blut dem Körper der Katze zur Verfügung zu stehen. Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) der Katze versagen Teile des Schutzmechanismus, die unter anderem verhindern, dass die Enzyme schon zu früh aktiv werden und mit ihrer Verdauungsarbeit bereits Schäden in der Bauchspeicheldrüse verursachen. Das führt bei der Katze zu einer sehr schmerzhaften Pankreatitis.

Ursachen einer Pankreatitis bei Katzen

In den meisten Fällen lässt sich keine genaue Ursache für eine Pankreatitis bei Katzen herausfinden. Es scheint jedoch Risikofaktoren zu geben, die eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse begünstigen.

Fett

Ist eine Katze sehr übergewichtig, wird sehr fettreich gefüttert, hat einen hohen Blutfettwert oder Probleme im Fettstoffwechsel, kann das eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse begünstigen.

Infektionskrankheiten

Bestehende Infektionskrankheiten sind häufig ausschlaggebend für das Auftreten einer Pankreatitis bei Katzen. Unter anderem gehören dazu: Toxoplasmose, FIP, FIV, Feline Leukose, Felines Herpes und Katzenseuche.

Hormonelle Erkrankungen

Vorerkrankungen, die den Hormonstoffwechsel betreffen, wie Diabetes, Cushing und Schilddrüsenerkrankungen, wirken sich ebenfalls negativ auf das Pankreas aus.

Medikamente

Bestimmte Medikamente können ebenso die Bauchspeicheldrüse schädigen. Dazu gehören unter anderem einige Antiepileptika, ACE-Hemmer sowie einige Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Entwässerungsmedikamente.

Trauma

Stöße im Bauchbereich durch Tritte oder Unfälle können das Pankreas nachhaltig schädigen und eine Entzündung hervorrufen. Das kann alles dazu führen, dass der Bauchspeicheldrüsensaft das Pankreas nicht verlässt oder die Verdauungsenzyme schon aktiv werden, bevor er es verlässt. Die Folge ist eine Selbstverdauung. Die Enzyme verdauen die Bauchspeicheldrüse. Es kommt zu Gewebeschäden, Entzündungen und Schwellungen.

Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung bei der Katze

Die Symptome einer Pankreatitis bei Katzen sind leider sehr unspezifisch und können genauso gut auf andere Erkrankungen zutreffen. Das ist auch der Grund, weshalb die Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen nicht immer sofort erkannt wird.

  • apathisches Verhalten
  • fehlender Appetit
  • Abmagerung
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schmerzen im Bauchbereich
  • Dehydration (Flüssigkeitsmangel)
  • Gelbfärbung der Schleimhäute (wenn Gallengänge ebenfalls betroffen sind)

Sind ein oder mehrere Symptome bei einer Katze erkennbar und es besteht der Verdacht, dass sie an einer Pankreatitis leidet, geben ein Ultraschall und eine spezielle Blutuntersuchung Gewissheit.

Bauchspeicheldrüsenentzündung – Behandlung bei Katzen

Wie die Behandlung einer Katze mit Pankreatitis aussieht, ist abhängig vom Fortschritt und der Schwere der Erkrankung. Folgende Maßnahmen können Bestandteil der Behandlung sein.

Flüssigkeitszufuhr

Infusionen gleichen einen Flüssigkeitsmangel aus. Außerdem fördern sie die Durchblutung, sodass Entzündungszellen schneller abtransportiert bzw. abgebaut werden.

Diätische Maßnahmen

Katzen dürfen nicht längere Zeit hungern, weil durch den Abbau bestehender Fettreserven die hepatische Lipidose droht. Das ist eine akute Leberverfettung, der ein Leberversagen folgen kann. Frisst eine erkrankte Katze nicht, muss sie zwangsernährt werden.

Schmerzbehandlung

Entzündliche Prozesse im Pankreas verursachen starke Schmerzen bei der betroffenen Katze. Eine Behandlung mit Schmerzmitteln ist daher sinnvoll.

Behandlung der Übelkeit

Katzen leiden bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse sehr oft an Übelkeit. Ist Katzen übel, verweigern sie meist ihr Futter, was bei einer Pankreatitis unbedingt zu vermeiden ist. Die Folge wäre ein Energiemangel, der einer Heilung im Weg steht. Außerdem droht die hepatische Lipidose.

Entzündungshemmer

Die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten gehören zur Standardbehandlung einer Pankreatitis. Glucocorticoide sind Kortisonpräparate, die nach Abschluss der Behandlung nicht plötzlich abgesetzt werden dürfen, sondern langsam ausgeschlichen werden müssen.

Antibiotika

Antibiotika ist nicht immer Bestandteil einer Pankreatitis-Behandlung bei Katzen. In einigen Fällen ist es aber sinnvoll, ergänzend mit Antibiotika zu arbeiten, um ein Ausbreiten aktiver Bakterien zu verhindern.

Ist eine Pankreatitis bei Katzen heilbar?

Ob eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen heilbar ist, ist sehr von der Schwere der Erkrankung abhängig. Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung kann die betroffene Katze in vielen Fällen gut behandelt werden, sodass keine langfristigen Schäden an der Bauchspeicheldrüse zurückbleiben. Wird aber mit der Behandlung zu lange gewartet, kann es passieren, dass sich die Entzündung ausbreitet und auch nebenliegendes Gewebe geschädigt wird. Das wiederum kann zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung führen. Von einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung wird dann gesprochen, wenn die Entzündung nicht vollständig abheilt und immer mal wieder aufflackert. Langfristig beeinträchtigen diese immer wiederkehrenden Entzündungen das Pankreas. Das führt unter Umständen zu einer Bauchspeicheldrüsenschwäche, manchmal auch zu Diabetes. Nicht selten tritt die Pankreatitis in Kombination mit weiteren Entzündungen an andere Stelle auf. Beim als Triaditis bekannten Krankheitskomplex ist nicht nur die Bauchspeicheldrüse entzündet, sondern auch die Gallenwege mit einem Teil der Leber (Cholangiohepatitis) sowie der Darm (IBD). Heilungschancen gibt es auch hier, doch sind diese geringer als bei einer einfachen Pankreatitis.

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