Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer kann eine Katze aufgrund der warmen Temperaturen hecheln.
- Nach einer anstrengenden Jagd oder einem ausgiebigen Spiel mit einem Artgenossen kommt es gelegentlich dazu, dass Katzen häufig hecheln und zucken.
- Das Hecheln kann ein Anzeichen für psychischen Stress der Mieze sein.
- Hechelt die Katze infolge geringer Anstrengung ohne Grund, leidet sie möglicherweise an einer Herzerkrankung.
Erkennen, ob die Mieze schnell atmet oder hechelt
Ein schnelles Atmen bedeutet nicht automatisch, dass die Katze hechelt. Hebt und senkt sich der Brustkorb in gleichmäßigen Atemzügen, können Sie von einer normalen Atmung ausgehen. Beim Hecheln ist die Atemfrequenz stark erhöht. Dann atmet die Katze nur noch oberflächlich. Ihre Bauchdecke dehnt sich beim Atmen weniger aus und der Brustkorb senkt sich nicht allzu stark ab. Ein untrügerisches Indiz ist es, wenn die Katze anstatt durch die Nase zu atmen durch den Mund Luft holt. Atmet die Katze lediglich zu schnell, erkennen Sie dies an einem geschlossenen Maul. Dennoch ist bei der sogenannten Tachypnoe Vorsicht geboten. Die Atemfrequenz ist ähnlich wie beim Hecheln erhöht und liegt pro Minute jenseits der 40 Atemzüge.
Harmlose Ursachen für das Hecheln der Katze
Sobald eine Katze nach Luft hechelt, versetzt sie ihre Besitzer in Alarmbereitschaft. Doch das Tier ist nicht automatisch ernsthaft erkrankt. Es gibt verschiedene Lebenssituationen, in denen eine Katze verstärkt nach Luft hechelt.
Lang anhaltende Sommerhitze
Die sommerlichen Temperaturen über 25 Grad Celsius machen nicht nur dem menschlichen Körper zu schaffen. Auch die Vierbeiner haben mitunter mit der Hitzewelle zu kämpfen und suchen sich kühle Plätze. Für die Langhaarkatzen ist der Sommer eine besondere Belastung, da sie unter ihrem langen Fell schwitzen. Dann ist es durchaus normal, wenn die Katze mit der Zunge raus hechelt. Sie versucht auf diese Weise, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Im Gegensatz zum Menschen hat die Mieze im Sommer keine andere Möglichkeit. Ihre Schweißdrüsen befinden sich lediglich an den Pfoten.
Tipp: Versorgen Sie die Samtpfote mit ausreichend frischem Wasser. Sorgen Sie für einen schattigen Platz (Keller, Fliesenboden oder andere kühle Räume), wo sich die Mieze ausruhen kann. Wenn sie zurückgezogen an einem schattigen Ort hechelt und sich putzt, besteht kein Grund zur Besorgnis. Die Mieze versucht auf diese Weise, ihr Fell mit ihrem Speichel zu befeuchten. Dadurch kühlt sie ihren Körper ab.
Nach dem Spiel mit Artgenossen
Eine junge, verspielte Katze fühlt sich mit ihren Artgenossen wohl. Auch ältere Katzen zeigen sich nicht abgeneigt, manchmal ausgelassen herumzutollen. Oftmals überanstrengen sie sich und hecheln dann nach dem wilden Spielen mit anderen Vierbeinern. Sobald sich die Mieze wieder beruhigt, wird auch ihre Atmung gleichmäßiger und langsamer.
Vor oder nach der Geburt
Eine Geburt ist für jedes Tier anstrengend. Die Katzenmutter spannt bei der Geburt ihren Bauchmuskel stark an. Anschließend können die Welpen im Geburtskanal aus dem Körper gepresst werden. Die erwachsene weibliche Mieze kostet dieser Vorgang viel Kraft. Es ist also keineswegs ungewöhnlich, wenn das Tier vor oder nach der Geburt verstärkt hechelt. Sie müssen sich dann nicht sorgen, insofern sich die Atmung anschließend langsam normalisiert.
Ernstere Gründe: Einen Tierarzt aufsuchen?
Wenn Ihre Fellnase plötzlich häufig grundlos hechelt, deutet dies auf eine ernste Erkrankung hin. Ist sie zusätzlich erschöpft und hat keinen Appetit, kommen Sie an einem Tierarztbesuch nicht vorbei. Ein Tierarztbesuch ist ebenfalls erforderlich, wenn die Katze hechelt und sabbert. In diesem Fall fließt ihr Speichel nicht mehr ab, sodass er in die Atemwege gelangt. Dies passiert entweder durch einen Fremdkörper oder aufgrund von Zubildungen in den Luftwegen.
Herzerkrankung
Bei einigen Erkrankungen kann das Hecheln ein erstes Symptom sein. Dies ist auch bei der sogenannten hypertrophen Kardiomyopathie der Fall. Von dieser Herzkrankheiten sind Rassekatzen häufig betroffen. Durch einen verdickten Herzmuskel fließt das Blut hin und vom Herzen nur noch langsam. Deshalb hechelt die Katze selbst bei einer kleinen Anstrengung. Die ernstzunehmende Krankheit muss von einem Mediziner behandelt werden. Die Katze hechelt bei einer Schilddrüsenüberfunktion Eine vergrößerte Schilddrüse bringt bei Mensch und Tier den Hormonhaushalt gehörig durcheinander. Die Herzfrequenz ist erhöht und der Körper selbst permanent unruhig und in „Alarmbereitschaft“. Viele Katzen sind von der Hyperthyreose betroffen. Durch den schnellen Herzschlag atmet die Mieze schwerer. Bei der Schilddrüsenüberfunktion kommen in der Regel weitere Symptome hinzu. Falls Sie folgende Anzeichen bei Ihrem Liebling bemerken, gehört ein Tierarzt aufgesucht:
- Die Mieze nimmt ab, obwohl sie einen normalen oder sogar gesteigerten Appetit hat.
- Die Katze hat Durchfall oder hechelt und kotzt.
- Das Fell des Tieres sieht stumpf oder struppig aus.
- Das Tier wirkt verwirrt oder gestresst. (Wie Sie eine gestresste Katze beruhigen, erfahren Sie hier)
Bauchfellentzündung
Die viral übertragbare Feline Infektiöse Peritonitis ist eine ernste Krankheit. Sie ist schwer diagnostizierbar und kann unerkannt tödlich verlaufen. Vor allem bei jungen Katzen ist die Gefahr groß, dass die Erkrankung einen tödlichen Ausgang nimmt. Infizierte Katzen neigen zum Hecheln und haben Durchfall. Im Bauch der Katze sammelt sich Flüssigkeit an, weshalb der Bauch aufgebläht aussieht. Weiterhin nimmt Ihr erkrankter Liebling stark ab, ist müde und bekommt hohes Fieber.
Unsere Empfehlung: Wie Sie am besten reagieren, wenn Ihre Katze hechelt
In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, bei einem Hecheln panisch zum Tierarzt zu gehen. Es bietet sich an, die Katze zunächst aufmerksam zu beobachten. Hechelt die Katze beispielsweise nach dem Freigang, ist sie höchstwahrscheinlich durch das Toben außer Atem. Doch auch nach einer mehrstündigen Operation unter Narkose hechelt die Katze mitunter in der Aufwachphase. Schnell reagieren sollten Sie allerdings, wenn die Mieze plötzlich hechelt und schnell atmet. Wenn das Tier mehr als 60 Atemzüge pro Minute nimmt, handelt es sich um einen Notfall. Dann kann beispielsweise ein Fremdkörper im Hals stecken. Doch auch nach einem Insektenstich kann die Katze allergisch reagieren und zu hecheln beginnen. Sie leisten erste Hilfe, indem Sie ruhig bleiben und der Katze sofort einen Eisbeutel auf den Hals legen. Anschließend bringen Sie die Mieze in einer standfesten Transportbox zügig zum Arzt.