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Katze wird geschimpft
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Darf ich meine Katze bestrafen?

von Nina Brandtner

am aktualisiert

Ihre Samtpfote hat ein Stück Käse vom Küchentisch stibitzt? Eine Pflanze angeknabbert? Auf den Bettvorleger gepinkelt? Erfahren Sie hier, ob es Sinn macht, sie dafür zu bestrafen.

Katze bestrafen: Nicht zu hart!

Jedem Katzenfreund dürfte klar sein: Harte Strafen wie Schlagen oder Anschreien sind tabu. Damit erreichen Sie nur, dass die Samtpfote in Zukunft Angst vor Ihnen hat oder das Vertrauen in Sie verliert. Denken Sie daran: Ihre Katze ist von Ihnen abhängig. Vor allem Wohnungskatzen haben keine „Fluchtmöglichkeit“.

Harte Strafen verschlechtern die Lebensqualität der Katze enorm und können zu Verhaltensstörungen führen. Neben Schlägen, Klapsen, Werfen mit Gegenständen nach der Katze und Schreien zählt auch mit Wasser bespritzen zu den nicht sinnvollen Strafen.

Wie bestrafe ich meine Katze richtig?

Wenn Sie die Katze bei etwas Unerlaubtem erwischen, sagen Sie laut und deutlich „nein“. Dabei sollten Sie nicht schreien, sondern gelassen, aber entschlossen klingen. Heben Sie die Katze falls notwendig vom „Tatort“ weg.

Erst nach mehreren Wiederholungen wird die Katze den Befehl „nein“ verstehen.

Wichtig: Sagen Sie nur „nein“ und verwenden Sie den Namen der Katze nicht. Lange Monologe wie „Nein, Miezi, das darfst du nicht machen, das habe ich dir schon oft gesagt!“ verwirren die Katze nur.

Kurze Befehle funktionieren am besten - ganze Sätze versteht die Katze nicht
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Ihre Samtpfote hat ein „dickes Fell“ und kümmert sich nicht um Ihr „nein“? Sie können den Befehl unterstützen, indem Sie zeitgleich in die Hände klatschen. Eine weitere Möglichkeit ist, der Katze leicht ins Gesicht zu pusten. Damit können wir Menschen das Fauchen imitieren – ein Signal, dass die Katze versteht.

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Bei Fehlverhalten: Schnell reagieren

Harte Strafen sind tabu – wie ist also zu reagieren, wenn die Katze nicht erwünschtes Verhalten zeigt? Die Katze weiß in vielen Fällen nicht, was Sie von ihr erwarten.

Katzen haben ein weniger ausgeprägtes Bedürfnis zu gehorchen als Hunde. Aber gerade für ihren eigenen Kopf lieben viele Samtpfoten-Freunde ihre Fellnase. Ein paar Regeln sollte dennoch jede Katze lernen. Wenn Sie auf Fehlverhalten reagieren möchten oder müssen, lautet das wichtigste Gebot:

Die Reaktion muss sofort erfolgen.

Wenige Sekunden nach dem Geschehen hat die Katze es bereits wieder vergessen. Was also tun, wenn die Samtpfote zum Beispiel am Sofa kratzt? Sagen Sie laut und deutlich „nein“ – ohne zu schreien – und tragen Sie die Katze ruhig zu ihrem Kratzbaum. Nutzt sie ihn, loben Sie sie überschwänglich.

Mit einem Kratzbaum können Sie Ihren Stubentiger von Sofa und Co. ablenken
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Der Katze Lösungen statt Strafen bieten

Wenn Sie Kratzspuren am Sofa entdecken, während die Verursacherin friedlich schlummert, können Sie nicht unmittelbar reagieren. Allerdings haben Sie nun Zeit, zu überlegen: Warum zeigt die Katze unerwünschtes Verhalten?

In vielen Fällen zeugt Zerstörungswut von Langweile. Dies betrifft vor allem Wohnungskatzen, die ohne Artgenossen leben. Sie neigen zum Kratzen an Tapeten oder zum Annagen von Teppichen. Natürlich sollte die Samtpfote außerdem einen angemessenen Kratzbaum haben, um ihr natürliches Bedürfnis nach Krallenschärfen zu befriedigen.

Bei einigen Verhaltensweisen sind die „Ursachen“ leicht zu finden: Ein leckeres Schinkenbrötchen auf dem Sofatisch – da können nur die diszipliniertesten Felinen widerstehen. Verbuchen Sie dies als Lehrgeld und achten darauf, dass die Katze nie etwas für sie Giftiges – zum Beispiel Schokolade – in die Pfoten bekommt.

Nur sehr wenige Katzen können einer so leckeren Versuchung widerstehen
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Eine Katze handelt nie, um Ihnen „eins auszuwischen“. Die Samtpfote möchte ihr natürliches Verhalten ausleben – dass es dabei zu Konflikten kommen kann, ist ganz normal. Hier ein paar Lösungsbeispiele für „Problem-Verhalten“ der Katze.

  • Die Katze jammert nachts? Sie könnte dement sein oder unter fehlender Auslastung leiden
  • Kratzspuren an teuren Möbeln und Wänden? Ausreichend Kratzmöglichkeiten zur Verfügung stellen
  • Anknabbern von Pflanzen? Anbieten von Katzengras und Maltpaste. Giftige Pflanzen unerreichbar stellen
  • Die Katze schleicht immer wieder ins Bett? Konsequent sein und bequeme Schlafmöglichkeiten bieten
Gleich weiterlesen: Katzen-Spiele gegen Langweile

Nie bestrafen: Malheure, für die die Katze nichts kann

Denken Sie daran: Eine Katze zerstört nichts mit Absicht. In vielen Fällen kann die Samtpfote nicht steuern, dass sie ihrem Menschen Unannehmlichkeiten bereitet. So zum Beispiel beim Erbrechen auf den teuren Perser-Teppich. Auch zerbrochene Vasen oder umgefallene Pflanzen sollten Katzenhalter leicht verschmerzen: Hauptsache, die Fellnase hat sich nicht verletzt!

Unkastrierte Katzen neigen verstärkt zum Miauen, Kratzen an Möbeln und Markieren.

Apropos Markieren: Ein Malheur, das häufig vorkommt und Katzenhalter auf eine harte Geduldprobe stellen kann, ist das Fremdpinkeln.

Fremdpinkeln bei Katzen hat meistens ernstzunehmende Gründe
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Katze bestrafen, wenn sie pinkelt: Bloß nicht!

Wenn die Samtpfote nicht auf das Katzenklo sondern auf den Bettvorleger pinkelt, ist Strafe besonders schädlich. Katzen sind reinliche Tiere. Wenn sie ihre Toilette nicht nutzen, gibt es dafür Gründe, die Sie finden sollten.

Zum Beispiel Schmerzen beim Urinieren. Der erste Gang führt zum Tierarzt. Er untersucht die Katze auf Probleme rund um die Blase oder andere Erkrankungen. Findet dieser keine Ursache, sind Sie erneut gefragt. Stressen Veränderungen in der Umgebung die Katze? Haben Sie die Katzenstreu gewechselt? Auch dies kann zu Fremdpinkeln führen.

Haben Sie immer mehr Toiletten als Katzen im Haushalt – bei zwei Katzen sind drei Toiletten optimal. Sobald Sie die Katze beim Fremdpinkeln erwischen, sagen Sie „nein“ und tragen sie ruhig zum normalen Katzenklo. Erledigt sie ihr Geschäft hier, verstärken Sie das Verhalten mit viel Lob und einem Leckerli. Eine Tierpsychologin kann bei „kniffligen Fellen“ weiterhelfen.

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