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Katze apportiert Ball
© Shutterstock

„Bring die Maus!“: Wie lernt die Katze das Apportieren?

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

„Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“ – diesem Spruch stimmen wohl die meisten Katzenhalter zu. Das heißt aber nicht, dass eine Katze keine Tricks lernen kann! Denn wenn die Samtpfoten Spaß haben, machen sie bereitwillig mit. Zum Beispiel bei einem Klassiker unter den Tricks – dem Apportieren. Wir erklären, wie Sie es Ihrer Katze beibringen können.

Können Katzen apportieren wie ein Hund?

„Hol das Stöckchen“ kennen wir – aber „bring die Maus“ klingt ungewohnt? Tatsächlich finden viele Katzen am Apportieren große Freude! Wie bei Hunden ist die Lust aufs Apportieren oft angeboren – oder eben nicht. Besonders aktive und agile Katzen wie orientalische Rassen finden Spaß daran und genießen das gemeinsame Spiel mit ihrem Zweibeiner. Eine mit sichtlicher Freude apportierende Bengal-Katze sehen Sie in diesem Video. Eher gemütliche Samtpfoten wie Britisch Kurzhaar oder Perser sind dem Apportieren gegenüber häufiger skeptisch. Probieren Sie einfach aus, ob Ihre Katze begeistert mitmacht. Aber legen Sie keinen übertriebenen Ehrgeiz an den Tag, wenn sie das „Apportier-Training“ würdevoll ignoriert.

So bringen Sie einer Katze Apportieren bei

Bevor Sie sich begeistert ans Training machen, nehmen Sie sich zu Herzen: Nicht jede Katze hat Freude am Apportieren. Manche fangen von selbst damit an, Spielzeug zurückzubringen. Andere benötigen mehr Übung, bis sie verstehen, was ihr Zweibeiner von ihnen möchte, doch entdecken dabei den Spaß an der Bewegung. Aber so manche Samtpfote interessiert sich nicht die Bohne dafür, ihrem Menschen etwas zu apportieren. Seien Sie in diesem Fall nicht enttäuscht – schließlich lieben wir Katzen für ihren eigenen „(Dick)Kopf.

Katze apportieren lassen – Schritt für Schritt

  • Das richtige Spielzeug finden: Erlaubt ist, was Ihrer Katze gefällt – und gut in ihr Maul passt. Geeignet sind beispielsweise Katzen-Spielbälle oder -Mäuse. Manche Katzen apportieren gerne eine kleine Kugel aus Zeitungspapier oder schleifen die ganze Spielangel hinter sich her.
  • Passende Umgebung: Die ersten Apportier-Versuche auf einer frisch erblühten Frühlingswiese mit Schmetterlingen zu machen, ist keine gute Idee. Üben Sie zu Beginn besser drinnen und wählen Sie einen Zeitraum, wo wenig Ablenkung droht. So bleibt die Samtpfote konzentrierter.
  • Gutes Timing: Ein voller Bauch trainiert nicht gerne. Das gilt auch für Katzen. Planen Sie kleine Apportiereinheiten am besten vor den Fütterungszeiten ein.
  • Los geht’s: Wenn das Spielzeug neu für die Katze ist, geben Sie ihr Zeit, es ausführlich zu erkunden. Loben Sie die Samtpfote immer dann, wenn sie das Spielzeug zufällig ins Maul nimmt – doch zwingen Sie sie auf keinen Fall dazu.
  • Nächster Schritt: Wenn die Samtpfote merkt, dass sie belohnt wird, sobald sie das Spielzeug ins Maul nimmt, geht es zum nächsten Schritt. Legen Sie den zu apportierenden Gegenstand einen „Katzensprung“ entfernt auf den Boden. Belohnen Sie die Katze, sobald sie ihn aufnimmt und im Maul behält.
  • Apportieren: Werfen Sie, wenn die Katze mit dem Spielzeug vertraut ist und es selbstständig aufnimmt, den Gegenstand einige Meter weit weg. Mit etwas Glück folgt die Fellnase Ihrem Wurf, nimmt ihn ins Maul und lässt sich zu Ihnen zurücklocken, ohne ihn loszulassen. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Einer Katze einen Trick beizubringen, erfordert Geduld.
  • Kleine Einheiten: Üben Sie nur wenige Minuten am Stück – so bleibt das Training interessant und die Katze konzentriert. Schließen Sie die jeweilige Einheit mit einem schönen Erlebnis ab, also einem Lob oder Leckerli, wenn die Katze etwas gut macht. Wenn Sie ungeduldig werden, machen Sie lieber eine Pause, denn Ihre Unruhe überträgt sich auf die Samtpfote. Für Ihren Vierbeiner sollte das Lernen kleiner Tricks wie Apportieren immer eine willkommene Abwechslung ohne Druck oder Zwang sein.
  • Ein ganz besonderes Spielzeug: Verstauen Sie das Apportier-Spielzeug am besten an einem für die Katze unzugänglichen Ort. Dann verbindet sie „die weiße Maus“ mit ihren Übungseinheiten und weiß genau, was jetzt zu tun ist.

Tipp: Clicker-Training zum Apportieren

Gezielter trainieren können Sie, wenn Sie Clicker-Training als Lernmethode verwenden. Dabei verstärken Sie das gewünschte Verhalten Ihres kleinen Tigers mit Klicks. Beim Apportier-Training klicken Sie also immer

  • wenn die Katze das Spielzeug ins Maul nimmt
  • wenn sie hinterher läuft
  • wenn sie das Spielzeug auf der entfernten Position ins Maul nimmt
  • wenn sie mit Spielzeug zu Ihnen zurück kommt – klicken Sie bei jedem Schritt in die richtige Richtung!

Wir wünschen viel Erfolg – und Spaß – beim Apportier-Training!

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