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Katze auf Katzenklo
© Shutterstock

Panik auf dem Katzenklo: Wenn die Samtpfote eine Blasenentzündung hat

von Carina Petermann

am aktualisiert

Katzen leider öfter mal an Blasenentzündung (Zystitis). Das macht sich teilweise durch verstärkten Harndrang bemerkbar, teils miauen Katzen laut beim Wasserlassen und manchmal ist auch Blut im Urin sichtbar. Blasengrieß und Blasensteine sind bei vielen Katzen ein Problem. Durch sie kann es zu Infektionen in der Harnblase oder zu Blockaden in der Harnröhre kommen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nur in seltenen Fällen wird eine Blasenentzündung bei Katzen durch eine bakterielle Infektion verursacht
  • Je nach Verlauf der Blasenentzündung kann sie für Katzen lebensgefährlich werden
  • Es ist wichtig zu prüfen, ob die Blasenentzündung von einer Blasengrießbildung begleitet wird

Was ist eine Blasenentzündung?

Für die Blasenentzündung sind nicht immer Bakterien die Verursacher. Nur 5 % aller Katzen unter 10 Jahren bekommen nach einem bakteriellen Infekt eine Blasenentzündung. Katzen mit Blasenentzündung gehen oft auf die Katzentoilette, um Harn abzusetzen. Oftmals wird das Urin absetzen von schmerzbedingtem Miauen begleitet. In manchen Fällen kommen nur kleine Mengen Urin, auch wenn die Katzen stark pressen. Es kann sein, dass sich Katzen an der Vagina oder am Penis lecken und auch stubenreine Katzen unsauber werden und außerhalb von der Katzentoilette Harn absetzen. Zudem kann im Urin der Katze Blut sichtbar sein.

Blasenentzündungen können Kater und weibliche Katzen gleichermaßen bekommen. Dabei müssen nicht alle der beschriebenen Symptome sichtbar sein.
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Vorsicht Lebensgefahr

Bekommt die Katze Probleme, Urin abzusetzen, weil eine Verstopfung der Harnröhre der Fall ist, schwebt sie in Lebensgefahr. Während sich die Blase der Katze immer weiter füllt, kann sie den Urin nicht mehr absetzen. Die Nieren können dadurch geschädigt werden, es kann passieren, dass die Blase platzt. Wird eine Katze lethargisch, möchte nicht mehr fressen, erbricht, läuft komisch und wird von starken Bauchschmerzen geplagt, ist der sofortige Gang zum Tierarzt notwendig. Die Katze sitzt auf der Katzentoilette, presst stark und dennoch läuft nicht mal ein Tropfen Urin ab? Dann ist höchste Warnstufe angesagt.

Hohe Nierenwerte und Herzrhythmusstörungen können bei Katern die Harnröhre verstopfen. Kater können daran sterben. Die verstopfte Harnröhre muss so schnell wie möglich von Blasengrieß, Schleim und/oder Blut befreit werden. Die Harnröhre ist bei Katern viel enger als bei Katzen, daher leiden Kater öfter an der Erkrankung. Der Tierarzt wird einen Katheder legen und je nach Bedarf eine Infusion. Vom Tierarzt werden zudem die Nierenwerte und der Kaliumgehalt im Blut kontrolliert.

Welche Ursachen sind für die Blasenentzündung verantwortlich?

Viele Faktoren haben Einfluss auf die Entstehung einer Blasenentzündung. Übergewicht und Bewegungsmangel sowie Kristalle im Urin sind die häufigste Ursache der Blasenentzündung. Andere Gründe sind zu wenig Flüssigkeitsaufnahme, falsche Ernährung mit zu viel Magnesium im Futter oder ein falscher Säuregrad im Urin durch zu viel Futter. Dazu kommt noch Stress. Es können Blasensteine, Polypen, angeborene Fehlbildungen der Harnwege und Blasentumore mögliche weitere Auslöser sein, die aber nur selten vorkommen.

Wie kann die Blasenentzündung behandelt werden?

Liegen keine Harnkristalle während der Blasenentzündung vor, kann der Tierarzt mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln behandeln. Eventuell bekommt die Katze eine Infusion und eine bakteriologische Untersuchung. Ist die Blasenentzündung durch Bakterien entstanden, werden der Katze Antibiotika verabreicht. Bei übergewichtigen Katzen muss das Gewicht reduziert werden, eventuell gibt der Tierarzt ein Mittel gegen Stress.

Wird die Blasenentzündung von Harnkristallen begleitet, ist es wichtig, dass diese aufgelöst werden.

Das geht mit speziellem Diätfutter. Je nach Kristallen kann das Futter hier hilfreich sein. Durch das Futter wird zudem einer Neubildung vorgebeugt, der pH-Wert im Urin wird erniedrigt. Manche Kristalle lösen sich durch spezielles Futter nicht auf, die Neubildung lässt sich aber vermeiden. Zeigt eine Katze Symptome einer Blasenentzündung wird der Tierarzt in den meisten Fällen eine Urinprobe von der betroffenen Katze wünschen. Am einfachsten geht das mit einer speziellen Kunststoff-Katzenstreu, die unter Katkor bekannt ist. Von den Körnern wird keine Flüssigkeit aufgesaugt, so dass mit einer Spritze oder Pipette der Urin aufgesogen werden kann. Anschließend sollte der Urin so schnell wie möglich zum Tierarzt. Die Lagerung sollte maximal zwei Stunden betragen. Der Urin sollte bis die Probe zum Tierarzt gebracht wird, im Kühlschrank gelagert werden.

Homöopathische Behandlung der Blasenentzündung

Besonders im Anfangsstadium können homöopathische Mittel bei Katzen mit einer Blasenentzündung eingesetzt werden. Die Mittel sollten allerdings bald gegeben werden.

Cantharis ist bei einer Blasenentzündung ohne Steinbildung eine gute Wahl. Der Tierarzt sollte aber vorher unbedingt feststellen, ob die Katze Blasensteine hat. Ist das der Fall kann Berberis oder Lycopodium hilfreich sein, um die Steine auszutreiben, wenn diese in den Harnwegen verklemmt sind.

Dazu muss die Futterumstellung durchgeführt werden, damit die Katze Futter mit einem optimalen pH-Wert bekommt. Auch Freigänger Katzen sollten im Haus ein Katzenklo haben, damit Probleme beim Wasserlassen immer rechtzeitig erkannt werden können.

Unser Tipp

Blasenentzündungen bei Katzen können jederzeit auftreten. Um das Risiko zu minimieren sollte auf das Gewicht der Katze geachtet werden. Die Katze sollte keinen Zugang zu unbegrenztem Futter bekommen, aber jederzeit genug zu trinken haben. Trinkfaule Katzen lassen sich oft durch einen Trinkbrunnen animieren, mehr zu trinken. Hatte die Katze schonmal Blasensteine oder Harnkristalle, sollte sie dauerhaft ein spezielles Diätfutter bekommen.

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