1. Harnweg- oder Blasenprobleme – die Katze ist krank
Wenn eine stubenreine Katze plötzlich nicht mehr in die Katzentoilette pinkelt, sollten Sie sie dem Tierarzt vorstellen. Er kann herausfinden, ob die Katze an Harn- oder Blasenproblemen wie einer Niereninsuffizienz oder einer Blasenentzündung leidet, die ein häufiger Grund für Unsauberkeit sind. In allen Fällen ist das Urinieren für die Katze schmerzhaft.
Der Stubentiger verbindet die Katzentoilette mit den Schmerzen und sucht andere Stellen in der Wohnung auf. Besonders gerne nutzen Katzen, die beim Urinieren Schmerzen haben, weiche Untergründe wie Decken oder Handtücher. Es kann sogar sein, dass Ihre Katze dann ins Bett pinkelt.
Ihre Katze ist schwach oder alt: Der Weg ist zu weit
Auch sehr schwache oder alte Samtpfoten pinkeln manchmal fremd: Oft ist der Weg für die älteren Katzen einfach zu weit. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer unbehandelten Diabetes- oder Nierenerkrankung eine Rolle spielen, wenn die Katze viel trinkt und sich gleichzeitig schlapp fühlt. Dass Sie die Katze einem Tierarzt vorstellen, bleibt wichtig.
Stellen Sie mehrere Katzentoiletten auf oder legen Sie saugfähige Unterlagen für Welpen aus, bis Ihre Samtpfote wieder gesund ist.
2. Unsauberkeit aus Katzensicht: Das schmutzige Katzenklo
Vergisst die Samtpfote ihre Stubenreinheit, sobald das Katzenklo nicht sauber ist? Dann ist vermutlich ein hohes Reinlichkeits-Empfinden eine Ursache für Unsauberkeit. Die Katzentoilette mehrfach am Tag zu reinigen, sollte selbstverständlich sein, damit sich Ihr Stubentiger nicht unwohl fühlt. Eine Klumpstreu eignet sich dafür am besten, weil Sie hierbei lediglich die Streuklumpen sowie Kot entfernen müssen, während die übrige Toilette wochenlang sauber bleibt. Manchen Katzen reicht dies jedoch nicht: Sie verlangen blitzsaubere Toiletten.
Beim Katzenklo müssen alle Faktoren stimmen: Sonst sucht sich der Tiger ein neues stilles Örtchen© Shutterstock
Ausnahmesituationen beachten: Standort, Duftstoffe oder mehrere Katzen
Insbesondere bei mehreren Samtpfoten kann dies eine Herausforderung sein. Zusätzliche Toiletten schaffen Abhilfe: Bei zwei Katzen sind drei Katzentoiletten empfehlenswert. Bieten Sie am besten verschiedene Modelle an: Manche Samtpfoten bevorzugen Haubentoiletten, andere offene. Auch ungewohnte Streu oder bestimmte Duftstoffe können dafür sorgen, dass das Katzenklo Ihrer Katze stinkt und die Katze sich unwohlt fühlt. Prüfen Sie zusätzlich den Standort der Katzentoilette: Er sollte sich nicht zu nah neben dem Schlaf- und Fressplatz befinden. Außerdem sollten Sie insbesondere bei scheuen Katzen darauf achten, dass ihr stilles Örtchen tatsächlich „still“ ist:
3. Die Katze macht in die Wohnung, weil sie Stress hat
Umzüge oder Renovierungsarbeiten können dazu führen, dass die Katze gestresst ist und phasenweise unsauber wird. Überlegen Sie: Was hat sich im Umfeld der Katze alles verändert? Sind Sie häufiger weg als früher oder haben sich Alltagsrituale geändert? Aus Katzensicht kann dies zu Unsicherheit führen.
Wie Sie eine gestresste Katze beruhigen, erfahren Sie hier.
Vorsicht bei neuen Mitbewohnern
Auch ein neuer Artgenosse, eine fremde Katze, kann verschiedene Pinkelprobleme verursachen. Beispielsweise, wenn eine der beiden Samtpfoten verängstigt ist. Manche Katzen lauern anderen auf, wenn diese sich Richtung Katzenklo bewegen – diese nutzen dann lieber eine andere Stelle. Zu wenige oder ungünstig platzierte Toiletten erhöhen die Gefahr, dass eine Katze zum Stresspinkler wird. Grundsätzlich kommt es oft vor, dass sich neue und alte Katzen nicht vertragen.
4. Erziehungsfrage: Die Katze ist nicht stubenrein
Wenn die erwachsene Samtpfote bis jetzt keine Katzentoilette kennengelernt hat, wird sie Zeit brauchen, bis sie lernt, diese zu benutzen. Sie benötigt eine Anleitung wie ein kleines Kätzchen: Setzen Sie sie immer mal wieder aufs Katzenklo und zeigen ihr, wie gut es sich hier mit der Pfote scharren lässt. Katzenstreu kann zu ungewohnt für diese Tiere sein – verwenden Sie zu Beginn lieber Sand oder Erde, um die Samtpfote ans stille Örtchen zu gewöhnen.
Spezielle Reiniger helfen, den Uringeruch zu entfernen
Solche Tiere fordern in der Regel früher oder später Freigang ein – oft löst sich damit das Problem und die Katze pinkelt einfach draußen. Mit einem speziellen Reiniger für Katzenurin-Flecken sorgen Sie dafür, dass die Katze keine Lieblings-Pinkelstellen entwickelt und unangenehme Gerüche verschwinden. Denn wo es nach Urin riecht, verewigen sie sich besonders gerne.
Verwenden Sie darum keine ammoniakhaltigen Reiniger: Diese erinnern die feine Katzennase an Uringeruch.
5. Die Katze markiert ihr Revier
„Hier wohne ich“: Geschlechtsreife Katzen markieren ihr Revier, um mit Artgenossen zu kommunizieren. Typisch dafür ist das horizontale Pinkeln, bei dem die Kater stehen, anstatt sich hinzuhocken. Meist geben sie ein paar Spritzer ab und wandern dann zur nächsten Markier-Position. Dies ist ein natürliches Verhalten, das zu noch nicht kastrierten Katern gehört.
Aber das ist nicht immer möglich. Man muss der Katze daher genug Zeit lassen, damit sie sich anpassen kann. Dies sollte nicht länger dauern als ein paar Wochen. Wenn die fehlende Stubenreinheit dann immer noch besteht, ist das Problem noch nicht gelöst worden und man muss erneut nach den Gründen dafür suchen. Ansonsten kann es auch sein, dass die Katze große Schwierigkeiten hat, sich an die Veränderung zu gewöhnen.
Die Katze beruhigen und keinesfalls bestrafen
In jedem Fall ist es zwar sehr nervig, hinter seiner Katze herzuputzen, aber trotzdem dürfen Sie sie nicht bestrafen, sondern müssen geduldig sein und sie streicheln, wenn sie danach verlangt. Seien Sie aber wiederum auch nicht aufdringlich mit zu vielen Streicheleinheiten auf Ihre Initiative hin. Eine Katze, die ein Problem hat, mag es nicht, wenn man ihr übertrieben viel Aufmerksamkeit schenkt. Im Gegenteil - sie braucht Ruhe. Daher ist es wichtig, dass Sie darauf warten, dass sie zu Ihnen kommt.
Verändern Sie Ihr Verhalten gegenüber Ihrer Katze. Machen Sie sie zu Ihrer Komplizin, ohne es durch Gesten explizit zu zeigen. Sanfte, beruhigende Worte reichen aus. So fühlt Ihre Katze sich geliebt, nicht zurückgewiesen, ihren Besitzern nahestehend und zugleich unabhängig, wenn sie ihre Ruhe haben möchte, während sie aber Streicheleinheiten bekommt, wenn sie diese einfordert. Auf diese Weise haben Sie die besten Chancen, dass Ihre Katze aufhört, ihr Geschäft an unerwünschten Stellen zu verrichten.
Katze pinkelt in Wohnung: Hilft es, wenn man das Tier kastriert?
Wenn es sich allerdings um das Markieren eines Territoriums handelt, kann eine Sterilisierung dabei helfen, dass Ihre Katze nicht mehr in die Wohnung uriniert (auch wenn ein solcher Eingriff allein keine Lösung ist - Ihre Katze braucht dann auch eine Verhaltenstherapie).
Verhaltensberater oder Tierpsychologen aufsuchen
Wenn Sie Zweifel oder Probleme dabei haben, die Ursache dieses Verhaltens zu identifizieren oder zu beseitigen, sollten Sie einen Verhaltensberater für Katzen aufsuchen, der Ihnen mit einigem professionellen Abstand dabei helfen wird, diese Hürde zu überwinden, ohne die Nerven zu verlieren. Ein solcher Experte wird Ihnen erklären, was geschieht und warum, und vor allem kann er nicht nur das Problem identifizieren, sondern auch sicherstellen, dass sich hinter dem Mangel an Stubenreinheit nichts Schlimmeres verbirgt.
Bei Bedarf kann der Verhaltensexperte für Katzen eine Therapie mit Ihnen zusammen entwickeln oder Ihnen eine Gesundheitskontrolle bei Ihrem Tierarzt nahelegen, um jegliche Probleme im Bereich der Nieren, der Blase, etc. zu behandeln.